Keine Sorge, damit ist nicht der Schiffsgeist oder Kobold gemeint, sondern ein kleines Restaurant in der Hohwachter Bucht, genauer gesagt beim Yachthafen Lippe.
Dabei ist das Restaurant selbst gar nicht unser Ziel gewesen, sondern der Weg dorthin. Nach einer gefühlten Ewigkeit haben wir es endlich mal wieder geschafft, der Hohwachter Bucht einen Besuch abzustatten. Wie praktisch, dass die nun auf unserem Heimweg liegt. Zumindest, wenn wir auf Fehmarn zu tun haben. Nachdem wir tagsüber für eine Reportage auf der Insel unterwegs waren und im Anschluss noch ein wenig Zeit hatten, konnten wir der Versuchung nicht widerstehen, einen kurzen Stopp in Hohwacht einzulegen.
Früher, als wir noch für Agenturen gearbeitet haben und hier oben in der Gegend zu tun hatten, haben wir das des öfteren gemacht. Die Hohwachter Bucht und auch Hohwacht selbst hatten uns schon immer gefallen. Darum verbinden uns auch viele gemeinsame Erinnerungen mit diesem Ort. Schon damals, als wir noch ganz frisch zusammen waren, zog es uns – meist zum Sonnenbaden – hier hin.
Im Gegensatz zur Lübecker Bucht wirkt hier noch alles so verträumt. Allerdings muss man auch sagen, dass sich der Ort in den letzten zwanzig Jahren ebenfalls reichlich verändert hat. Und er tut es wohl noch, denn schon am großen Parkplatz – unweit der Flunder – begrüßte uns wieder mal eine Baustelle. Aber davon ließen wir uns heute nicht abschrecken. Für uns war nur der Abendspaziergang an der Ostsee wichtig.
Ein Sommer, der nicht enden will
In den letzten Tagen dachte man schon, dass sich der Sommer nun endgültig für dieses Jahr verabschiedet hat, doch weit gefehlt. Auf diesen fantastischen Sommer sollte nun auch noch ein glorreicher Spätsommer folgen. Unfassbar und schön, dass wir dieses Jahr so ein Glück mit dem Sommer hatten.
Obwohl wir bereits so viele schöne Wochen hatten, möchte ich trotzdem noch nicht loslassen. Ich genieße noch immer jeden Sonnenstrahl und sauge ihn förmlich in mir auf. Und wenn ich das auch noch gemeinsam mit meinem Lieblingsmensch am Meer erleben darf, dann bin ich überglücklich. Eigentlich gibt es doch nichts Schöneres oder? Doch gibt es, wenn man all das auch noch barfuß am Strand erleben darf. (lach)
Gemeinsam schlenderten wir am Strand entlang. Immer weiter in Richtung Yachthafen Lippe. Dachten über die heutigen Erlebnisse auf der Insel nach, schwelgten aber auch in alten Erinnerungen, die uns mit diesem Ort verbinden. Schon lustig, vermutlich kennt ihr das auch, aber plötzlich ist man ganz emsig dabei zu überlegen, wann man was erlebt hat. Zumal viele der Erinnerungen noch aus der Zeit vor MeerART resultierten. Da können die Köpfe nach all den Jahren schon mal ein wenig zu rauchen anfangen… (schmunzel) wie gut, dass es jetzt den Blog gibt. Ein besseres Online-Tagebuch können wir für uns gar nicht wünschen.
Bevor wir den Yachthafen in Lippe erreichten, kamen wir an einem Sanddorn-Hain vorbei. Ich vermute mal, dass bisher noch niemand den Begriff Hain für Sanddorn benutzt hat, aber für mich sah es so aus. Und anstatt mit Oliven hingen die mit knallorangen Sanddornfrüchten voll. Das sah so verlockend aus, dass ich einige davon naschen musste. Die sind zwar reichlich sauer, aber das macht ja bekanntlich lustig.
Der Klabautermann
Das Restaurant mit dem Namen Klabautermann hat eine wirklich tolle Lage im Hafen mit Blick auf die Ostsee. Die Plätze draußen waren gut besucht, aber ehrlich gesagt war uns auch gar nicht danach dort einzukehren. Viel schöner war der eigentliche Moment am Strand. Trotzdem hatte ich mich gefragt woher der Name „Klabautermann“ stammt und habe mal nachgeforscht.
Der Klabautermann ist auf einen seemännischen Aberglauben zurückzuführen. Demnach soll es ein Schiffsgeist oder Kobold sein, der – meist unsichtbar – den Kapitän vor Gefahren warnt. An Bord soll er sich u.a. durch Polter- und andere Geräusche bemerkbar machen. Vermutlich ein wenig ungewöhnlich, aber anscheinend soll er auch beim Schiffbau oder beim Dichten des Schiffsdecks helfen. Und wie es sich für einen Klabautermann gehört – treibt er natürlich auch gerne Schabernack.
Des weiteren sagt mant: „Wenn er klopft, bleibt er, wenn er hobelt, geht er.“ Sein Aussehen soll dem eines Matrosen – mit Hammer und Pfeife gleichen, manchmal aber auch mit Seemannskiste, mit roten Haaren und grünen Zähnen. Zeigt er sich, dann ist das ein schlechtes Zeichen. Er verlässt das Schiff nämlich erst, wenn es untergeht. Ups… Von daher gehört nach einem alten Seemannsbrauch auch auf jedes Schiff ein Huhn, denn das soll den Klabautermann abschrecken.
3 Kommentare zu „Wenn der Klabautermann ruft“
Toller Bericht….auch uns zieht es immer wieder mal dorthin, es hat irgendwie etwas ……obwohl wir nur unweit davon am noch sehr verträumten Strand von Hohenfelde wohnen.
Moin Du Liebe
Ach, das war wieder mal ein Bericht ganz nach meinem Gusto! Habt Dank dafür ;-))
Wir haben diese Bucht noch gar nicht besucht, du siehst: Unsere To-do-Liste wächst….
( liegt ja auch nicht gerade bei uns vor der Tür)
Die Bilder von den Stränden ausserhalb der Hochsaison haben immer wieder etwas Magisches und dort in Echtzeit entlang zu laufen erst recht.
Mit dem Begriff *MeerArt-Tagebuch* hast du mich richtig abgeholt, auch wenn es eure und nicht meine Erlebnisse sind. Für mich ist MeerArt ein wundervolles Nachschlagewerk und ein Spickzettel für Tipps….
Sonniger Knuddler von der Schlei
Sabina
Moin du Liebe,
vielen, vielen Dank wieder mal für so liebe Zeilen.
Schön, dass dir der Beitrag gefallen hat. Die Hohwachter Bucht hat richtig zauberhafte Ecken. Und in der Nebensaison macht es so richtig Spaß, denn dann lohnt es sich die Strände außerhalb der „Camping“-Saison zu erkunden. Du hast absolut Recht… in der Nebensaison wirken die Strände nicht nur magisch, sondern so ursprünglich und natürlich.
Ach ja, unser MeerART-Tagebuch (schmunzel) es ist einfach schön, seine Erlebnisse so fest zu halten und wenn sich andere darüber auch noch erfreuen können, dann natürlich um so mehr.
Dicken Herbstknuddler voll mit Sonne zurück.
Claudia