„Watt’n Müll“ – „watt’n Tag!“

Watt'n Müll - Sammelaktion Westerhever zum 30. Geburtstag vom Nationalpark Wattenmeer // Foto: MeerART

Watt’n Müll – Ein Geburtstagsgeschenk für den Nationalpark

Was für ein Tag, rund 20 Personen waren allein nur in Westerhever gekommen, um die Sommer-Spülsäume im Brut- und Rastgebiet Mitte nach Watt’n Müll abzusuchen. Bei der Aktion  wurden wir vom Schleswig-Holstein-Magazin des NDR begleitet.

Watt'n Müll - Sammelaktion Westerhever zum 30. Geburtstag vom Nationalpark Wattenmeer // Foto: MeerART

Da unser Nationalpark Wattenmeer in Schleswig-Holstein dieses Jahr 30 Jahre geworden ist, musste natürlich gefeiert werden. Immer zum 30. eines Monats fanden tolle Veranstaltungen und Aktionen statt. Die Abschlussaktion war die Kampfansage an den Müll im Meer.

Watt'n Müll - Sammelaktion Westerhever zum 30. Geburtstag vom Nationalpark Wattenmeer // Foto: MeerART

Unter der Regie des LKN (Landesbetrieb für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz) inklusive der Nationalparkverwaltung wurden Naturschutzverbände, Tourismusorganisationen und viele Freiwillige mobilisiert, um gemeinsam die rund 500 Kilometer Nationalpark-Küstenlinie vom Müll zu befreien. Logisch, dass auch wir mitmachen wollten. Durch unsere tolle Beziehung zu der Schutzstation Wattenmeer in Westerhever haben wir dort mit vielen weiteren freiwilligen Helfern den Spülsaum und große Teile der Salzwiesen nach Müll abgesucht.

Watt'n Müll - Sammelaktion Westerhever zum 30. Geburtstag vom Nationalpark Wattenmeer // Foto: MeerART

Ziel war aber nicht nur die Strände und Deiche zu säubern, sondern auch, auf das Thema Müll in der Natur allgemein aufmerksam zu machen. Daher hatte bei der Aktion auch der schleswig-holsteinische Umweltminister Robert Habeck teilgenommen. Die Aufräumarbeiten wurden vom NDR für das Schleswig-Holstein-Magazin begleitet und am gleichen Abend noch ausgestrahlt.

Watt'n Müll - Sammelaktion Westerhever zum 30. Geburtstag vom Nationalpark Wattenmeer // Foto: MeerART

Stellvertretend für die ganze Küste wurde für den Beitrag im Schleswig-Holstein-Magazin in Westerhever und in St. Peter-Ording gedreht. Eine lustige Aktion für ein sehr wichtiges Thema. Wie man an den erstaunten Gesichtern des Fernsehteams sehen konnte, waren sie ganz schön überrascht, was für Kuriositäten wir dort gefunden haben. Von Kanistern, teils mit Chemikalien, über eine Chemietoilette bis hin zu Autoteilen, Leuchtstoffröhren, Plastikgartenmöbel, eine Giraffenmaske und haufenweise bereits zerfallene Kleinstteile.

Watt'n Müll - Sammelaktion Westerhever zum 30. Geburtstag vom Nationalpark Wattenmeer // Foto: MeerART

Vor allem Plastik ist ein Problem, auch im Nationalpark Wattenmeer. Vögel oder Seehunde verheddern sich in Plastiknetzen und –tauen und gehen elendig zugrunde. Oder sie verwechseln Plastikteilchen mit Nahrung; diese füllen den Magen – und die Tiere verhungern. Deshalb war es auch sehr traurig, dass unter den Funden auch wieder viele Luftballons, Angelschnüre und Plastikflaschen zu finden waren, sowie Kadaver von Vögeln und sogar eine kleine Kegelrobbe.

Watt'n Müll - Sammelaktion Westerhever zum 30. Geburtstag vom Nationalpark Wattenmeer // Foto: MeerART

Allein in Westerhever haben wir vier völlig überfüllte Handwagen zusammen getragen und es wären noch viel mehr geworden, wären nicht irgendwann auch die Kräfte ausgegangen. Ich mag mir gar nicht ausmalen wie groß der Müllberg sein muss, würde der Müll von allen Sammelstellen zusammengetragen. Und dennoch ist es nur ein Tropfen auf dem heißen Stein, denn die Müllflut nimmt einfach nicht ab.

Watt'n Müll - Sammelaktion Westerhever zum 30. Geburtstag vom Nationalpark Wattenmeer // Foto: MeerART

Viele fragen uns immer, wo der ganze Müll denn herkommt. Dieser nimmt natürlich unterschiedliche Wege, aber eines ist sicher, er kommt immer aus der Zivilisation. Und solange wir nur auf dem Weg zum Leuchtturm in Westerhever, rechts und links vom Weg Taschentücher, Bonbon-Papier und Zigarettenkippen finden, ist es noch ein langer Weg, bis es sich in die Köpfe eingebrannt hat, wie schädlich diese ach so kleinen Unachtsamkeiten in der Masse für die Natur sind.

Im Anschluss an die Sammelaktion gab es Kaffee und Kuchen zur Stärkung und alle Teilnehmer waren sich einig, hier und heute eine gute Tat getan zu haben.

Wer den Beitrag verpasst hat, kann ihn sich hier in der Mediathek noch einmal ansehen: Tierschützer sammeln Müll im Wattenmeer.

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2 Kommentare zu „„Watt’n Müll“ – „watt’n Tag!““

  1. Watt’n toller Tag,
    das ist mein Kommentar. Es hat wirklich Spaß gemacht mit euch allen. Allerdings wächst auch die Wut über die Unvernunft und Gleichgültigkeit, mit der die Umwelt verpestet wird. Wie sind die Leute eigentlich drauf? Alles was nicht unmittelbar zum persönlichen Eigentum zählt wird einfach missachtet und zerstört. Wie kurzsichtig und primitiv. Das macht traurig.

    1. Liebe Ilona,

      das hast du wirklich recht. Die Gleichgültigkeit von immer noch sehr vielen Menschen ist unerträglich. Ich sage ja, solange es nicht einmal geschafft wird, auf touristischen Pfaden wie diesem hier direkt im Nationalpark zu respektieren und nicht einfach alles fallen zu lassen, ist noch sehr viel Aufklärungsarbeit notwendig.

      Danke, dass auch du dabei warst, um zu helfen. Es hat riesigen Spaß gemacht mit jedem einzelnen von euch.

      Liebe Grüße,
      Claudia

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