Ihr kennt das doch sicherlich auch? Kaum ist der Urlaub da, da ist er auch schon wieder vorbei. Der Alltag hat einen im Nu wieder. Alles was bleibt ist die Erinnerung. Daheim helfen oft Fotos oder Mitbringsel das schöne Gefühl so lange wie möglich aufrecht zu erhalten. Manchmal werden Erinnerungen aber auch ganz unverhofft geweckt.
In der Psychologie sagt man, dass Erinnerungen das mentale Wiedererleben früherer Erlebnisse oder Erfahrungen sind. Dazu reicht oft ein Bild, ein Geruch oder Geräusch und schon ist sie geweckt, die Erinnerung an ein ganz besonderes Erlebnis. In der Tat.
Bilder wecken Emotionen
Vor ein paar Tagen ging mir das wieder so. Obwohl ich tagtäglich mit unserem Blog MeerART beschäftigt bin und unsere Bilder ständig vor Augen habe, sind es trotzdem die kleinen, unverhofften Momente, in denen ich angefixt werde.
Diesmal war es lediglich die Vorschau einer Reisesendung über die Nordsee, die ich gesehen hatte und schon war es passiert. Ich war völlig dem Nordseefieber verfallen.
Sofort fiel mir unser morgendlicher Spaziergang auf der Westerhever Sandbank ein. Plötzlich war ich richtig eingenommen von einem Gefühl aus Sehnsucht und Geborgenheit.
Ich spürte die Stille, die wir an diesem Morgen tatsächlich erlebten. Zu dieser frühen Stunde hatte sich außer uns nämlich noch keine Menschenseele dort aufgehalten.
Der Wind wehte nur schwach und selbst die Vögel schienen an diesem Morgen, wenn sie überhaupt in der Nähe waren, noch in einem entspannten Zustand zu sein. Was für Möwen nicht gerade eine Selbstverständlichkeit ist.
Wie ein Film liefen die Bilder vor meinem inneren Auge ab. Wie wir über den Deich gelaufen sind und das erste, das die Augen lenkte, war der Blick auf den Westerhever Leuchtturm.
Wir genossen den Gang durch die saftigen Salzwiesen, aus denen hier und da das Piepen eines Vogels zu hören war.
Salzige Seeluft auf meinen Lippen
Beinahe hätte ich schwören können, die salzige Seeluft auf meinen Lippen zu schmecken. Zumindest vermochte ich das feuchte Watt unter meinen Füßen zu spüren, was die Sehnsucht nur noch mehr verstärkte.
In der Realität hatte der Herbst schon lange Einzug gehalten. Alles, was unsere Füße jetzt zu spüren bekommen, sind die dicken Wollsocken. Dann doch lieber schnell wieder in die Erinnerungen fliehen.
Da würde jetzt nämlich der ausgiebige Spaziergang auf die Westerhever Sandbank noch vor uns liegen und der war an diesem Tag wirklich unbeschreiblich schön. So schön, dass wir noch Tage danach ein genussvolles Grinsen auf unseren Lippen hatten.
Ach Nordsee, was machst du nur mit uns?
In Bezug auf die Nordsee geht mir das mit dem Anfixen nicht alleine so, auch Ralph lässt sich nur zu gern von den kleinsten Sequenzen mitreißen. Dann sprudeln die Erinnerungen nur so aus uns raus. Schöne, aber auch traurige Momente, die wir erlebt haben und die Nordsee hat sie alle mit uns getragen.
An diesem Tag hatten wir zugegebenermaßen ein Bilderbuchwetter erwischt. Das ist an der Nordsee nicht immer eine Selbstverständlichkeit. Aber wie das mit der Nordsee so ist, dort ist jedes Wetter ein Erlebnis und sei es Sturm. Mir ist kein anderes Meer bekannt, das so viele Menschen so anzieht, ganz gleich wie das Wetter ist.
Während andernorts gern gemeckert wird, hört man bei wahren Nordsee-Fans kaum bis gar kein Gejammer. Ganz im Gegenteil. Das soll natürlich nicht heißen, dass Nordseeurlauber Regen-Fetischisten sind, aber wie wir, haben die meisten erkannt, dass dort viel mehr mit einem passiert.
Gerade jetzt in der nebeligen Herbstzeit, wenn wir die Hand kaum vor Augen sehen, dann erinnern wir uns an unser Wochenende auf dem Westerhever Leuchtturm. Auch das ist so eine Assoziation, die eine wunderschöne Erinnerung in uns auslöst. Auf dass noch ganz viele dazu kommen mögen.
8 Kommentare zu „Was bleibt ist die Erinnerung“
Ist das schön……. genau so …….
Moin,
nicht wahr?! 😉
Liebe Grüße,
Claudia
Hach, jetzt hast Du es geschafft, liebe Claudia, das die Sehnsucht nach der Nordsee noch größer ist. Aber Dein liebevoller Bericht ist genauso auch in meiner Empfindung. Schöne Bilder und die Gedanken schweifen zurück ans Meer. Ich sehe mich auf dem Deich gegen den Wind anstemmen und richte die Luft nach Salz und Meer. Dankeschön
Moin Gerti,
ach das tut mir leider… oder? Ne, eigentlich nicht. Ich weiß ja, geteiltest Leid ist halbes Leid. 😉 Sehnen wir uns gemeinsam an die Nordsee und die schöne Zeit, die man dort verbringen kann.
Ganz liebe Grüße,
Claudia
Das ist so wahr !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Wir haben das an selber Stelle dieses Jahr 2x so erlebt, am 1.1. und am 27.9.
Wen die Nordsee einmal gepackt hat…………
Und Mona Harry hat es anders auf den Punkt gebracht:
http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/nordseereport/Wenn-Wolkenturmhoehen-den-Himmel-beschatten,nordseereport1466.html
L. G. Uwe
Moin Uwe,
du sagst es. Entweder die Nordsee packt einen oder nicht, aber wenn sie dich am Wickel hat, dann richtig. 😉
Ja, Mona bringt es auch auf den Punkt. Ich mag ihr Gedicht. Sie spricht uns allen damit aus der Seele.
Liebe Grüße,
Claudia
Hallo Ihr 2,
fahrt mal im Winter nach Pellworm!!!!
Da gibt es Alles was Euch gefällt. Warme Kleidung mitnehmen!! Unterkünfte gibt es genug!!
Soll jetzt keine Werbung sein, aber ein einwöchiger Aufenthalt vor 5 Jahren im März hat mich total beeindruckt….Die Erinnerung bleibt……….
LG Harald
Moin Harald,
Pellworm steht auch ganz oben auf der Liste.
Sobald es mit dem Umzug geklappt hat und wir dichter dran wohnen geht es los. Ach, es gibt noch so viel Schönes für uns zu entdecken. Jetzt geht es jedenfalls erstmal wieder nach Amrum. FREU. 😉
Ganz liebe Grüße,
Claudia