Allmählich entpuppt sich die dänische Insel Rømø zu einem weiteren Hotspot in unserem Leben, gerade dann, wenn wir eine schnelle und effektive Auszeit vom Alltag brauchen.
Aufgrund der vielen Termine, Events und Veranstaltungen, die wir in den letzten Monaten besucht oder selbst auf die Beine gestellt haben und der Tatsache, dass wir durch Ralphs Knieoperation in diesem Jahr kaum auf Tour waren, waren unsere Akkus einfach mal leer. Wir brauchten eine Auszeit, und zwar eine, die effektiv ist. Bei uns helfen da lange und ausgiebige Strandspaziergänge mit möglichst wenig Trubel.
Seit Tagen geistert schon die Sehnsucht nach dem Kniep in unseren Köpfen, aber diesmal scheuten wir tatsächlich die zeitaufwendige Anreise. Selbst, wenn wir es nicht weit bis Dagebüll haben, braucht es mit der Fähre jeweils zwei Stunden für die Hin- und Rückfahrt, eine weitere fällt an, wenn wir die Zeit vom Haus zur Fähre und wieder zurück rechnen. Plus die Fahrzeit mit dem Bus zum Lieblingsort auf Amrum. Fünf Stunden, die uns von einem kostbaren Urlaubstag nur für An- und Abreise draufgehen würden. Dazu hatten wir beide echt keine Lust und diesmal auch nicht die Nerven.
Als Alternative hatten wir die Wahl zwischen St. Peter-Ording und Rømø. Beides liegt eine gute Stunde von uns entfernt. Da St. Peter-Ording zu dieser Jahreszeit schon recht überlaufen ist und der Urlaubsort sich auch eher in Richtung Massentourismus entwickelt, fiel die Entscheidung ganz klar auf Rømø.
Leben, wo andere Urlaub machen
Immer wieder müssen wir beide uns kneifen, denn allein nur den Luxus zu haben, mal eben zwischen SPO, Amrum oder Rømø entscheiden zu können, um dort einen Tag Auszeit vom Alltag zu haben, ist einfach genial. Darüber hinaus gibt es natürlich noch tausend weitere tolle Ecken, die wir hätten anstreben können und die für sich nicht weniger schön sind. Aber die Wahl fiel für heute auf Rømø und die Entscheidung haben wir für keine Sekunde bereut. Oder doch?!
Nein, nicht wirklich. Es war nur ein kleiner Schrecken. Da der Strand von Rømø so weitläufig ist und wir an einem ganz bestimmten Punkt starten wollten, nutzten wir die Möglichkeit des Strandparkens. Beim Weg dorthin sind wir diesmal in eine Mullergrube geraten und unser Wagen steckte fest. Ralph und ich guckten uns nur an mit dem selben Gesichtsausdruck der sagte: „Oh nein… nicht wir. Ausgerechnet wir, die das doch wissen, dass das passieren kann.“ Wir hatten aber Glück im Unglück und konnten uns selber aus der misslichen Lage befreien.
Wir schalteten sofort was passiert war und versuchten gar nicht erst auf Krampf weiterzufahren. Das bedeutet in der Regel nur, dass du dich noch weiter in den Sand eingräbst. Also raus aus dem Auto und ein wenig Strandkino für die anderen Strandparker bieten, die aus der Entfernung natürlich genau gesehen haben, was passiert ist. 😉 Mit den Händen schoben wir den Strand vor unseren Reifen beiseite, bis wir wieder festen Grund hatten. Das war Gott sei Dank wirklich nicht viel und so konnten wir rasch weiterfahren. Puh…. Glück gehabt!
Das Auto nun sicher abgestellt, gab es auf den Schrecken erstmal eine Stulle auf die Hand und einen dicken Schluck aus der Wasserbuddel. Die würde an diesem Tag noch der beste Begleiter sein, denn wir hatten bereits um 11 Uhr über 30° Grad.
Irgendwo im Nirgendwo…
So fühlt es sich beinahe an, wenn man am Strand von Rømø unterwegs ist. Ganz besonders in Sønderby. Die wenigen Leute, die es an diesem Tag ebenfalls dorthin verschlagen hatte, haben wir schnell hinter uns gelassen. Ein Traum, so allein mit dir und deinen Gedanken am Strand, dem Wind und dem Meer. Eigentlich waren nur Möwen unsere ständigen Begleiter und ein Seehund, der aufgeweckt seine Runden drehte. Die Sonne brannte vom Himmel und die frische Nordseebrise streichelte unsere Haut. Was für eine Wohltat nach so vielen anstrengenden und mit Terminen vollgepackten Wochen. Ganz ehrlich, da geht einem das Herz auf. Zumindest unsere zwei beiden hüpften vor Freude.
Und das Schöne ist, je länger du am Strand unterwegs bist, desto mehr fällt jegliche Anspannung von dir ab. Wir mussten nur aufpassen, dass wir uns nicht verbrennen, was so nah am Wasser natürlich schnell passiert. Und was noch so genial an so einem weitläufigen Strand mit nur wenigen Gästen ist, du kannst mal eben deine sieben Sachen in den Strand legen und wie Gott dich schuf ins Meer springen, um dir bei den heißen Temperaturen eine wohlverdiente Abkühlung zu gönnen. 😉 Wer solche Momente für sich genießen kann, braucht keinen Urlaub mehr.
Genau das ist, was wir an Nordfriesland und an der deutsch-dänischen Grenzregion so lieben. Du hast unendlich viele Möglichkeiten für eine spontane Auszeit vom Alltag. Oft sind diese kleinen Momente viel wertvoller als ein ganzer Urlaub. Zumal ich zuhause in meinem eigenen Bett eh am liebsten schlafe.
Und Rømø ist dank der schnellen Anreise für uns in der Tat eine angenehme Alternative zu Amrum. Erst recht, wenn man sich doch dafür entscheidet – um sich nicht zu verbrennen – lieber wieder etwas früher heim zu fahren.
6 Kommentare zu „Rømø, die Insel für eine Auszeit vom Alltag“
Aber Hallo jetzt habt ihr uns aber richtig heiß gemacht auf die Insel. Hatte wir schon 5 Jahre auf dem Schirm aber bis heute nicht geschafft hin zu fahren. Aber bei diesen schönen Fotos werden wir uns jetzt endlich auch auf die Reise machen.
Grüsse aus Schleswig
Moin Chris,
oh wie cool… da bekennen wir uns doch gerne schuldig euch angesteckt zu haben. Wir haben die Insel inzwischen zu den unterschiedlichsten Jahreszeiten besucht und sind jedes Mal begeistert von der Weite des Strands gewesen. Pefekt zum Abschalten.
Liebe Grüße,
Claudia
Sehr schön beschrieben. Wir fahren seit einigen Jahren immer wieder auf „unsere“ Insel und fühlen uns dort schon fast wohler als bei uns zu Hause. Wir sind auch nicht die Typen, die täglich etwas unternehmen müssen, weil sie ja im Urlaub sind, nein, einfach am Strand oder in den Dünen liegen und Wind und Wasser lauschen, DAS ist Urlaub für uns und der Name Römö steht für uns für den Begriff Urlaub 🙂
Grüße aus Großheide bei Norden-Norddeich
Moin Doro,
lieben Dank. Ja, so geht es uns auch. Wir lieben es einfach am Strand entlang zu laufen und das am liebsten fast allein. Mit den überfüllten Stränden, wo die Menschen Handtuch an Handtuch liegen, können wir nicht viel anfangen. Zumindest ist das für uns keine Erholung. Rømø haben wir jetzt schon zu den unterschiedlichsten Jahreszeiten besucht und waren jedes Mal begeistert. Uns wird die Insel ganz sicher auch noch öfters sehen und ich, wie ich lesen darf, euch auch. 🙂
Ganz liebe Grüße von der Westküste,
Claudia
Schöner Artikel und wundervolle Aufnahmen. Da waren wohl kaum Menschen unterwegs?
Wir fahren auch immer gerne nach Rømø, um einfach mal einen Tag Urlaub zu machen.
Liebe Grüße
Susi
Moin liebe Susi,
vielen lieben Dank.
Wir hatten in der Tat Glück und haben das auch richtig genossen. Rømø ist auch wirklich perfekt dafür, um einfach mal abzuschalten. Und wie ich bei euch lesen durfte, habt ihr es ja auch nicht allzu weit. 😉
Liebe Grüße,
Claudia