Eigentlich wollten wir heute nur den letzten schönen Tag der Woche ausnutzen, dass wir gleich das volle Paket abbekommen, hätten wir uns nicht erträumt.
Begonnen hatten wir unseren Tag in dem zauberhaften Dörfchen Siggeneben, aber da dies so klein ist und wir im Nu durch waren, wollten wir unbedingt noch an die Ostsee.
Stürmisch sollte es werden. Perfekte Bedingungen, um einmal wieder tief durchzuatmen und die Nebensaison willkommen zu heißen.
Die erste Sturmflut für dieses Jahr
In Dahme waren wir schon lange nicht mehr und da es nicht weit von Siggeneben ist, fuhren wir kurzerhand dorthin. Im Radio ertönte eine Sturmflutwarnung für die Ostsee. Die sollte zwar erst in der Nacht eintreffen, aber ihre Vorboten waren schon deutlich zu spüren.
Am Strand angekommen wehte der Wind schon kräftig. Daran musste man sich erstmal wieder gewöhnen, aber das ging recht schnell. Viel zu schön ist es, nun endlich die Strände weitestgehend wieder für sich zu haben und einfach nur zu laufen. Fantastisch.
Noch lachte die Sonne
Die Ostsee war schon richtig aufgewühlt und ließ ihre Schaumkronen um die Wette tanzen. Doch am Himmel war schon ganz deutlich zu sehen, dass ein baldiger Wetterumschwung einsetzen würde. Spannende Lichtstimmungen wie man sie sonst nur von der Nordsee kennt. Die hatte übrigens zur selben Zeit mit Niedrigwasser zu kämpfen, was für den Fährtransfer nicht ganz ohne ist.
Was mir heute das erste Mal so richtig bewusst aufgefallen war, vielleicht lag es auch an den noch klaren Lichtverhältnissen, ist dass man von Dahme aus prima auf die Fehmarnsundbrücke blicken kann. Erst hielt ich es noch für ein Hirngespinst, aber ein Stück weiter waren auch ganz deutlich die drei IFA-Türme vom Südstrand zu sehen.
Da kam uns doch gleich wieder die Erinnerung an unseren ersten Katamaranausflug in den Sinn. Das ist noch gar nicht lange her, da waren wir dort mit Lars am Fehmarnsund unterwegs.
Vom Winde verweht
Heute konnten wir am Horizont nur einen Segler ausmachen, dafür war das Wetter ein Freudenfest für Kiter und Drachenflieger.
Ein kleines Déjà vu zu unserem letzten Dahme-Besuch stellte sich ein, als wir die vielen Strandkörbe an der Uferpromenade sahen, die in ihr wohlverdientes Winterquartier gebracht wurden. Für einige von ihnen war es wohl auch die letzte Saison.
In einigen wenigen, die noch am Strand standen, kuschelten sich Urlauber, um sich vor dem Wind zu schützen. Andere nutzten die Lokale, die noch geöffnet waren. Wir jedoch liefen den Strand rauf und runter. Unsere Körper wurden von puren Glücksgefühlen durchströmt. Für uns ist jetzt einfach die beste Zeit, um an der See zu sein.
Das Wasser kam immer näher
Wie ein großer Mopp schoben sich die Wolken immer dichter an die Sonne heran, bis sie sie letztendlich ganz verschlangen. Das Wasser spritzte durch die Bretter der Seebrücke oder schwappte schon gleich oben rüber.
Diese zu betreten glich einem Spiel mit dem Feuer, denn jeden Moment drohte man nass zu werden. Und trotzdem, wir sind rauf und glücklicherweise trocken geblieben. 🙂
Einige Stellen am Strand, die auf dem Hinweg noch ohne Probleme zugänglich waren, waren nun vom Wasser eingenommen. Bei dem Gedanken, dass es in der Nacht noch gut einen Meter steigen würde, waren wir schon erstaunt, dass nicht mehr Maßnahmen getroffen wurden, um Hab und Gut zu schützen. Aber die werden schon wissen was sie tun.
Wir nutzten das aufbrausende Seeklima jedenfalls noch aus und marschierten Richtung Dahmeshöved zum Leuchtturm. Dazu mehr im nächsten Beitrag.