In unserem Beitrag „Middelfart – Ein Neuanfang am Kleinen Belt“ haben wir euch schon ein paar Impressionen von Middelfart gezeigt. Heute möchten wir den Ort selbst etwas genauer vorstellen.
Wenn man sich die Informationen zu Middelfart auf Wikipedia durchliest, dann scheint der Ort schon früher ein wichtiges Bindeglied zwischen Jütland und Fünen gewesen zu sein. Im 11. Jahrhundert hieß der Ort noch Mæthlælfar, was so viel wie „die mittigste Überfahrtsstelle“ bedeutet. Wegen seiner Lage an der schmalsten Stelle des Kleinen Belts entwickelte sich der Fischerort ziemlich schnell zum bedeutendsten Hafen zwischen Jütland und Fünen.
Den nächsten Schub gab es dann wohl 1496, als der dänische König Johann I. dem Ort die Marktrechte verlieh. Was man aus heutiger Sicht nicht mehr so gerne hören mag ist, dass ab dem 16. Jahrhundert, neben dem Handel und Handwerk, auch die Jagd auf Schweinswale im Kleinen Belt ein weiterer wichtiger Erwerbszweig war. Damals wurden sie wegen des Trans gefangen. Wenn man bedenkt, dass diese Ära sich bis ans Ende des 19. Jahrhunderts zog, mag man sich gar nicht vorstellen, wie viele der wunderbaren Tiere ihr leben lassen mussten. Es waren halt andere Zeiten. Mit dem zunehmenden Gebrauch von Petroleum sanken die Preise von Tran und die Jagd fand ein Ende. Eine Reihe von Fachwerkhäusern aus der Renaissancezeit erinnern noch an diese Zeit.
Middelfart heute
Brücken sind nicht nur schöne Fotomotive, sondern sie verbinden. Middelfart hat gleich zwei davon. Dank der beiden Brücken ist der maritime Hafenort auch heute noch ein wichtiges Bindeglied. Middelfart soll durch die alte Brücke „Lillebæltsbroen“ mit deren Fertigstellung im Jahre 1935 eine zentrale Rolle im dänischen Straßen- und Eisenbahnnetz eingenommen haben. 1970 entstand die zweite wichtige Verbindung, und zwar die Autobahnbrücke „Ny Lillebæltsbro“, die ein bedeutendes Bindeglied im Verlauf der Europastraße 20 ist.
Schon beim Überqueren der Brücke mit dem Auto möchte man am liebsten anhalten und das Panorama genießen. Auf der neuen Brücke ist das nicht möglich, aber auf der alten schon. Kundige Guides bieten gesicherte Führungen, sogenannte bridgewalkings an. Falls dich das interessiert, findest du hier weitere Informationen: www.bridgewalking.dk
Middelfart liegt zwischen dem nördlichen Teil von Snævringen und dem Fænøsund. An beiden Ufern gibt es mehrere Häfen. Am Südufer von Snævringen, zwischen den beiden Brücken über dem Kleinen Belt, liegen der Gemeindehafen, der Kongebro Havn und die neue Tel-Ka-Marina. Am Nordufer des Fænøsund liegt im Stadtteil Russelbæk der Yachthafen Middelfart (Middelfart Lystbådehavn)
Zahlreiche Naturerlebnisse
Middelfart liegt mitten im Naturpark Lillebælt, der übrigens der größte Dänemarks sein soll. Bei so viel schöner Natur ist es kein Wunder, dass es sowohl für Einheimische, als auch für Urlauber viel Raum für jede Menge Outdoor-Aktivitäten gibt.
Wofür dein Herz auch schlagen mag, es gibt zahlreiche Möglichkeiten, die in der Region um den Kleinen Belt angeboten werden. Von Wassersport, Tauchen, Boots- und Angelfahrten bis hin zu Walsafaris oder Wander- und Fahrradausflüge. Wie überall in Dänemark kommt auch hier die Geschichte und Kultur natürlich nicht zu kurz. Weiter verfügt der Ort über süße kleine Läden, die zum Shoppen einladen und auch die Restaurantdichte ist hier ungewöhnlich hoch.
Unweit von Middelfart und nur durch den Kleinen Belt getrennt, liegt die Festungsstadt Fredericia, auf die wir, dank der Erzählungen von meiner Freundin Jeanette, auch schon sehr gespannt sind. Es gibt also noch so viel zu sehen und zu entdecken.
Ihr werdet also schon bald mehr lesen, sowohl über Middelfart selbst, als auch in der näheren Umgebung.