Nachdem unsere ersten beiden Stopps in Neustadt und Grömitz eher ernüchternd waren, durften wir uns auf einen sonnigen Abschluss in Kellenhusen freuen.
War das nun Zufall oder…? Keine Ahnung, aber fest stand, dass nachdem wir die beiden Ostseebäder, die uns nicht so zugetan waren, verlassen hatten, sich dann endlich die versprochene Sonne zeigte. Da stieg die Laune doch auch gleich wieder. 😉
Kellenhusen macht sich fit für die Saison
Ich weiß gar nicht mehr so genau ob Kellenhusen auch von dem Ostseehochwasser bzw. den Strandverlusten betroffen war, aber es scheint so. Jedenfalls waren sie hier mit großen Geschützen zu Gange, um den Ostseestrand wieder fit für die Saison zu machen. Zwei Trecker brachten unermüdlich den Sand an den Strand, während ein dritter diesen dann fein säuberlich verteilte.
Was das doch ausmacht, wenn man sich von einem Ort nicht so eingeengt fühlt und dann noch die Sonne so verheißungsvoll vom Himmel lacht. Aus mir sprudelte es ganz spontan heraus und ich erstürmte einen dieser riesigen „Maulwurfshügel“, um ganz spontan einen Freudensprung zu machen.
Hach… das tat gut. Habt ihr das auch ab und zu? Zwischendurch einfach mal wieder drollige fünf Minuten haben wie ein Kind? Ich finde, das sollte man nie verlernen. 😉
Flanieren zwischen Kellenhusen und Dahmeshöved
Der Wind war zwar nach wie vor reichlich frisch, aber die Sonne blinzelte uns so schön zu, dass das einfach eine Wohltat für die Seele war. Hätte nicht der ganze Tag so sein können? Doch wie heißt es auch in diesem Fall so schön… besser spät als gar nicht.
Darum hatten wir jetzt auch überhaupt keine Eile. Hier und da blieben wir stehen, um einfach auf’s Wasser zu schauen oder den Moment aufzusaugen. Wenn nicht jetzt wann dann? Überhaupt sollte man viel öfters lernen, den Moment zu genießen. Irgendwie ertappt man sich immer wieder dabei – auch wir, dass man geneigt ist, alles nur an sich vorbei huschen zu lassen. Dabei ist das Leben so kurz.
Nachdem wir am Strand nicht mehr weiterkamen, nahmen wir den Weg oberhalb. Dieser führt bis zum Leuchtturm in Dahmeshöved. Mal ein neuer Blickwinkel für uns, denn bisher sind wir immer noch von Dahme aus gekommen, um zum Leuchtturm zu gelangen.
Vom Weg auf die Ostsee blickend sah man die alten vom Wasser abgenagten Buhnen. Witzigerweise waren zwischen den kurzen auch immer mal ein paar lange stehengeblieben.
Das erinnerte mich irgendwie an Gebisse, wie man sie öfters bei älteren Leuten sieht. Alte Mütterchen oder Väterchen, die nur noch ein, zwei Zähnchen haben und dich mit diesen liebevoll anlächeln, als wäre das das Normalste von der Welt. Aber ich schweife jetzt ab. 😉
Ein Haus, ein Blick, ein Traum
Schon von weitem war das weiße Haus zu sehen, das mutterseelen allein am Fuße des Leuchtturms steht und gefühlt schon fast von der Ostsee gestreichelt wird.
Wow, da geht das Träumen immer mit mir durch. Wie genial muss es sein in so einem Haus zu wohnen und schon morgens mit dem Rauschen der Wellen und den Rufen der Möwen aufzuwachen.
Nachdem wir ein wenig neidvoll einen Moment vor uns hingeträumt haben, sprach uns plötzlich ein Mann an, der mit seinem Hund Gassi war. „Ist das nicht herrlich heute?“ murmelte er aus seinem Mund – ich musste jetzt schon fast schmunzeln – denn auch er hatte nicht mehr viele Zähne im Mund und mir fielen sofort die Buhnen wieder ein.
„Ja, einfach herrlich, antworteten wir“, woraufhin von ihm gleich als Antwort kam „…und ich habe hier ein Haus“. „Einmal im Leben wollte ich was richtig machen“, setzte er noch nach.
„Wow“, dachten wir bei uns, dem wird doch wohl nicht das hier gehören? Die Frage ließen wir für uns lieber unbeantwortet und gaben ihm mit dieser Entscheidung einfach recht. Wir wünschten ihm alles Gute und machten uns auf den Rückweg. Beide guckten wir uns fragend an, wann und wo wir wohl endlich unser Traumhäuschen finden werden.
Ein Thema, das wir schnell wieder in die Ecke zu stellen versuchten, denn mittlerweile nervt und frustet es einfach nur. Unser Wunsch endlich anzukommen und unsere Träume zu verwirklichen, zieht sich einfach schon viel zu lange hin und ein Ende ist einfach noch nicht in Sicht. Schlimmer noch, sämtliche Makler nehmen einem zusätzlich noch die Hoffnung.
Aber wir geben die Hoffnung nicht auf. Genauso wenig, wie wir uns von dem anfänglich betrüblichen Start unserer Lübecker-Bucht-Tour haben einschüchtern lassen. Wie wir sehen, wurden wir am Ende doch noch belohnt.
2 Kommentare zu „Kellenhusen macht sich fit“
Das Bild von der Seebrücke gefällt mir sehr!
Danke dir. 🙂