Hamburg vom Wasser aus gesehen
Der Hamburger Hafen ist nicht nur wahnsinnig groß, sondern auch enorm vielfältig. Ganz besonders vom Wasser aus gehen ergeben sich ganz neue Perspektiven.
Ob mit dem Boot oder von einer Brücke aus gesehen, zeigt sich der Hamburger Hafen von einer ganz speziellen Seite. Oft nicht wirklich schön, aber trotzdem spannend. In diesem Fall ist jetzt gar nicht mal wichtig wo genau die einzelnen Orte sind, zumal der Beitrag als solches gar nicht geplant war, sondern sich beim Durchsehen der Bilder ergeben hat.
Wenn man sich damit mal genauer befasst, könnte man wohl ganze Geschichten über die Kaiansichten schreiben. Szenarien, die sich in Wirklichkeit oder in der Phantasie abspielen. Auch das Stadtpanorama zeigt sich immer neu, je nachdem von wo man gerade guckt.
Es ist Sonntag und für uns die schönste Zeit im Hamburger Hafen. Auch wenn der Hafen eigentlich niemals schläft, ist es sonntags geradezu beschaulich ruhig. Die meisten Firmen haben geschlossen und somit sind die Uferzonen bis auf Angler meist verwaist.
Ab und an kommt eine Barkasse vorbei, was die festgemachten Boote und Schuten kurzfristig unruhig schaukeln lässt. Mit seichtem Wind werden Geräusche von Möwen oder quietschenden Containerbrücken herübergeweht, die sich mit den Erzählungen der Barkassenführer vermischen.
Umbauten werden sichtbar und davon gab und gibt es in den letzten Jahren reichlich. Man spürt die Veränderungen. Den Abschluss und den Neuanfang, immer im Wechsel, fast wie die Gezeiten.
Auch im Hafen sind die Gezeiten sichtbar
Ja, auch im Hafen lassen sich die Gezeiten prima beobachten. Sie spielen ganz besonders bei den Containerriesen und Kreuzfahrtschiffen eine erhebliche Rolle. Ein- und Auslaufen ist nämlich nur bei Flut möglich.
Ich liebe diese knarrenden Geräusche, die beim Hin- und Herschaukeln der Brücken und Anleger entstehen. Die plötzliche Hektik, die auftrifft, wenn die Bugwellen alles für einen kurzen Moment aus dem Schlaf holt. Heute war es mir schon fast zu ruhig hier. Die Elbe ist glatt wie ein Spiegel.
Neben den schon fast romantisch anmutenden Szenarien gibt es aber auch eine richtig unschöne Seite. Während dieser Müllberg seiner – hoffentlich – gerechten Entsorgung zugeführt wird, gibt es überall am Ufer, in den Büschen, auf den Straßen, im Wasser, ach, eigentlich überall wo man hinguckt, eine Flut von Plastikmüll.
Es macht mich jedes Mal zutiefst traurig, das mit anzusehen. Falls jemand immer noch keine Antwort darauf hat, wie der Müll von der Stadt in die Meere gelangt, der sollte mal mit offenen Augen durch die Gegend gehen.
2 Kommentare zu „Kaiansichten vom Hamburger Hafen“
Liebe Claudia,
lieber Ralph,
danke schön für diesen stimmungsvollen Beitrag. Der Hamburger Hafen ist beinahe wie eine „Stadt, die niemals schläft“, oder? Und die Sonntage dort stelle ich mir richtig schön vor, Ruhe inmitten von Industriecharme.
Ganz ehrlich, wenn ich hier am Rhein entlang gehe, bin ich auch immer traurig, wie viel Unrat und (Plastik-) Müll angeschwemmt wird.
Ich glaube, die meisten Menschen sind leider einfach so ignorant und schmeißen achtlos Dinge weg. Und nicht nur das, ich könnte mal wieder eine Vielzahl an Themen aufführen… Aber es ist gut und wichtig, es immer wieder und wieder zu sagen und zu schreiben.
Allerdings glaube ich, dass das sowieso wieder nur Menschen lesen und beachten, die es ohnehin schon tun und nicht die, die es müssten….
Liebe Grüße von einer Gleichgesinnten
Martina
Liebe Martina,
herzlichen Dank für deine Zeilen.
Das stimmt, der Hamburger Hafen ist in der Tat riesig und eine Welt für sich. Und wie du schon richtig erkannt hast, ist er an Sonntagen gerade zu romantisch. Ich mag die Kontraste zwischen Industrie und Natur. Klingt ein wenig verwirrend, aber gerade die kleinen Pflänzchen, die sich immer wieder den Weg durch Geröll oder Bahnschienen suchen und seien es nur „Un“-Kräuter wie Löwenzahn reizen mich total.
Wer schon mal nachts dort unterwegs war, wird sich wundern, wie viele Tiere Hasen, Füchse etc. deinen Weg kreuzen können. Unglaublich, aber faszinierend.
Ja, der liebe Plastikmüll, das ist die andere unschöne Seite. Leider wird dort viel zu viel einfach so achtlos weggeworfen. Ganz oft zu beobachten von LKW-Fahrern, die dort unschönerweise auch an Wochenenden und über Nacht, fernab der Heimat, ihre Zeit fristen müssen.
Ganz ganz liebe Grüße an den Rhein,
Claudia