Husum ist eine maritime Hafenstadt und das Tor zur Halligwelt
Lange ist es her, dass wir in Husum waren und da derzeit die Krokusblüte in voller Pracht ist, haben wir uns nicht nur den lila Blütenzauber im Schlosspark ansehen wollen, sondern auch die Hafenstadt selber.
Bisher habe ich noch keine Stadt gesehen die so viele Spitznamen hat wie Husum. Da spricht man vom „Tor zur Halligwelt“ oder vom „Kultur und Blütenwunder“ sowie von der „Grauen Stadt am Meer“, benannt nach einem Werk von dem Dichter Theoder Storm. Wer aber schon einmal in Husum war, weiß, die Stadt ist gar nicht so grau sondern ganz schön bunt. Die vielen alten Häuschen in der Hafenstadt sind in fröhlich bunte Farben getaucht, die einem selbst im Winter ein Lächeln ins Gesicht zaubern.
Für uns ist in erster Linie der Tidenhafen sehr prägend für das Stadtbild. Als wir hier ankamen war Ebbe und alle Schiffe lagen im Schlick. Die Möwen quietschten um die Wette und die Cafés waren gefüllt mit Gästen die die ersten wärmenden Sonnenstrahlen dieses Jahres so richtig genossen.
Im Innenstadtbereich liegen einige Freizeitboote sowie der Traditionssegler „Brittanje“, ein in den Niederlanden gebautes Stahl-Plattbodenschiff. Auf der ehemaligen Slipanlage, die bis 1978 in Betrieb war, liegt der ehemalige Tonnenleger „Hildegard“. Das Schiff wurde von Husumer Werftarbeitern 1907 als Segelschiff unter dem Namen „Eider“ gebaut.
1921 wurde es zum Motorschiff umgebaut und 1958 nicht nur an eine private Tonnenlegefirma verkauft, sondern auch in „Hildegard“ umbenannt. Nachdem das Schiff 1978 von dem in Husum ansässigen Schifffahrtsmuseum Nordfriesland, gekauft wurde, durfte es in den verdienten Ruhestand. Während seiner 70-jährigen Dienstzeit markierte das Schiff das Fahrwasser von der Eider bis zur dänischen Grenze.
Theodor Storm und die graue Stadt am Meer
Literarisch bekannt geworden ist Husum durch den Dichter Theodor Storm, der nicht nur durch seinen „Schimmelreiter“, sondern auch mit zahlreichen anderen Novellen und Gedichten der Stadt Husum ein Denkmal gesetzt hat. So ist auch ein Werk von ihm „Die graue Stadt am Meer“ schuld daran, dass Husum auch diesen Spitznamen bis heute trägt. In seinem ehemaligen Geburtshaus ist das Storm-Museum untergebracht. Die Geschichte zu dem Dichter findet sich an jeder Ecke von Husum. Dazu werden viele Stadtführungen zu Fuß, im alten Postbus oder mit dem Nachtwächter angeboten.
Was ich persönlich ja immer ganz besonders mag, sind kleine Hafenstädtchen mit alten Gassen aus Kopfsteinpflaster und jede Menge süßer Lädchen, die alle nur so zum stöbern einladen. Weg vom Großstadtflair und hin zur absoluten Gemütlichkeit. Wo man guckt sind Cafés mit Leuten die das Leben für einen Moment lang einfach nur genießen.
Husum ist bunt und lebendig
Für eine Stadt die soweit im Norden liegt, wirkt Husum lebendig und bunt aber auch interessant und belebt. Ein wenig traditionell und doch aufgeschlossen Neuem gegenüber. In der Stadt sind uns die unterschiedlichsten Typen von Menschen begegnet.
Neben dem lila Wunder – der Krokusblüte, hat Husum kulturell eine Menge zu bieten. Auf eine Einwohnerzahl von rund 23.000, kommen sechs Museen, zwei Konzertreihen von internationalem Rang, ein weithin beachtetes Figurentheater-Festival sowie die Husumer Filmtage. Besonders schön ist, wenn alte Gebäude mit Tradition wie der Historische Getreidespeicher von Husum neues Leben eingehaucht bekommen. In diesem befindet sich seit 1982 ein sozio-kulturelles Zentrum.
Zur Nordsee gehört nicht nur der Fisch sondern auch die Krabben und wo könnte man die besser genießen als im Hafen, fangfrisch direkt vom Kutter – lecker. Alljährlich finden hier im Herbst (meist im Oktober) die nordfriesischen Krabbentage statt. Etwas außerhalb der Innenstadt liegt der grüne Badestrand von Husum – der Dockkoog und im Stadtteil Schobüll gibt es neben der Promenade auch eine Seebrücke.
7 Kommentare zu „Husum – Hafenstadt und Tor zur Halligwelt“
Wie schön, aber wirklich BUNT! Ich mag solche Häuser ja auch gerne und das Kopfsteinpflaster und die Gassen und überhaupt das ganze Flair so einer kleinen Hafenstadt. Allerdings war ich noch nie in Husum. Deutschland ist einfach schön! Sonnige Grüße, Jutta
Liebe Jutta,
herzlichen Dank für deinen Kommentar. Es ist wirklich ein Traum, dass wir so viele und facettenreiche Orte in Deutschland haben. Und irgendwie wirken viele von ihnen bei jedem Besuch neu. Das ist unheimlich spannend.
Liebe Grüße zurück,
Claudia
Stimmt. Claudia! Fast so, als würde man beim ersten Besuch das große Ganze erfassen und später immer tiefer eintauchen und mehr und mehr Details entdecken. Ich bin ja auch gerne in der Heimat unterwegs und ich habe das Gefühl, dass trotz aller verlockender Weltreise-Geschichten, die durch den Äther flattern, viele Deutschland als Reiseland sehr schätzen. Finde ich auch ganz wichtig! Bis bald, Jutta
Da hast du absolut Recht. Es gibt zwar noch genug, die uns bei unseren Beiträgen immer wieder angucken und fragen wo das ist. Angeblich hätten sie noch nie davon gehört, waren dafür aber schon in der halben Welt unterwegs. Es macht Spass solchen Leuten die schönen Ecken schmackhaft zu machen und alle anderen, die sie bereits kennen und lieben freuen sich in der Regel über Neu- und Wiederentdecktes. 😉
Alles Liebe, Claudia
Wir waren die letzten zwei Jahre in SPO und ein Abstecher nach Husum war beide Male Pflicht. Und was soll ich sagen? Deine Worte treffen genau ins Schwarze. Einfach magisch der Norden unseres Landes.
Moin liebe Tanja,
freut mich sehr, dass dir mein Beitrag zu Husum gefallen hat. Unser Norden ist echt fantastisch und ich bin so froh hier leben und arbeiten zu dürfen.
Ich sende dir ganz liebe und sonnige Grüße von der Westküste,
Claudia
❤️