Wenn am Elbe-Lübeck-Kanal das Herbstlaub raschelt
Nachdem unser erster Beitrag vom Elbe-Lübeck-Kanal so gut angekommen ist, möchten wir euch heute einen weiteren Teilabschnitt vorstellen, und zwar zwischen Witzeeze und Büchen.
Namentlich klingt das jetzt nicht so spannend, aber gerade im Herbst, wenn sich die Blätter goldgelb verfärbt haben und langsam zu Boden fallen, macht ein Spaziergang entlang des Kanals besonders viel Freude.
Wir begannen unseren Rundgang bei der Dückerschleuse in Witzeeze, die übrigens ein bedeutendes Bauwerk der Verkehrsgeschichte ist. Sie war Teil des seit 1398 zwischen Lübeck und Lauenburg betriebenen Stecknitzkanals, der im Jahr 1900 durch den Elbe-Lübeck-Kanal ersetzt wurde.
Einen knappen Kilometer südöstlich der neuen Schleuse Witzeeze blieb ein Stück der alten Wasserstraße mit der nach einem Schleusenmeister benannten Dückerschleuse erhalten. Auf Initiative des Förderkreises Stecknitzfahrt wurde sie 1995/96 restauriert.
Nachdem wir diese überquert hatten, liefen wir rechts vom Elbe-Lübeck-Kanal in Richtung Büchen. Es gibt zwei Wege, einen direkt am Kanal und einen, der sich ab und an etwas landeinwärts schlängelt.
Zwischen dem Kanal und dem Fluss Stecknitz befindet sich ein Forellensee, der sich wirklich malerisch in die Landschaft einfügt. Der Blick wird einem durch die Bäume leider oft versperrt. An ihn heranzukommen ist auch nicht ganz leicht, denn es gibt nur wenig offizielle Trampelpfade. Wenn mann es aber geschafft hat, dann lassen sich hier allerlei Vögel beobachten. Es gibt auch einen gleichnamigen Campingplatz, der für unser Empfinden ganz schön trashig aussieht.
Eigentlich sind wir noch zu früh, denn die Blätter hängen noch fest an den Bäumen. Ich liebe es ja, wenn sie am Boden sind und beim Durchlaufen so rascheln. Dafür knacken jede Menge Eicheln unter unseren Füßen und wenn wir nicht aufpassten sogar auf unseren Köpfen. 😉
Um wieder auf die andere Seite des Kanals zu gelangen, müssen wir bis Büchen laufen. Dort führt eine Brücke über den Elbe-Lübeck-Kanal. Allerdings muss man dazu leider ein kurzes Stück auf der Gudower Straße laufen, um wieder auf den Fußgängerweg am Kanal zu gelangen.
Danach kann man wieder bequem am Kanal entlang laufen und sich der Natur und der Stille hingeben. Einzige Ausnahme die Bahn, wenn die über die Eisenbahnbrücke donnert, dann ist es kurzfristig vorbei mit der Stille.
Auch auf dieser Seite tauchen einige kleine Seen auf. Die meisten kann man durch die Bäume allerdings nur erahnen. Kurz vor Witzeeze stehen einigen Häuser direkt am Kanal. Was für ein Traum. Zum Schutz der Privatsphäre haben wir es aber unterlassen, diese zu fotografieren. Ihr werdet sie sehen, falls ihr die Route selber ablauft. 😉
Egal auf welcher Seite des Kanals man sich befindet, die Wege eignen sich auch wundervoll für Fahrradtouren. Wer sich für Natur und Industriekultur interessiert, für den ist eventuell der Radweg „Alte Salzstraße“ etwas.
Allmählich fing es mehr und mehr an sich zuzuziehen. Zeit für uns, den Rundgang in Witzeeze zu beenden.
Kleiner Tipp: Direkt an der Schleuse Witzeeze befindet sich das Gasthaus Schiffer`s Rast mit Übernachtungsmöglichkeit. Die große Terrasse lädt zum Verweilen ein.
2 Kommentare zu „Herbst am Elbe-Lübeck-Kanal“
Vielen Dank für diesen schönen Artikel. Wir wehren uns schon seit Jahren gegen einen drohenden Ausbau des Kanals, der die idyllische Schönheit erheblich schmälern würde und wirtschaftspolitisch keinen Sinn ergibt. Unser Argument ist, daß die Schönheit des Kanals gerade auch als Basis für einen freundlichen Tourismus zu erhalten ist, damit Menschen in unsere Region kommen. Das haben Sie mit Ihrem Artikel in wunderbarer Weise unterstützt. Vielen Dank noch mal, Heinz Klöser
Moin Moin,
sehr gerne. Freut uns, dass unser Beitrag aus der alten Heimat so gut angekommenn ist. Es wäre echt schade, wenn die Natur unter einem Ausbau leiden würde. Immer nur an den Profit zu denken ist gerade in Zeiten wie heute nicht mehr angemessen.
Liebe Grüße von der Westküste,
Claudia