Die weiße Stadt am Meer, so wir das älteste deutsche Seebad an der Ostseeküste gerne bezeichnet. Mondän und einzigartig, kein Wunder, dass sich der Adel des Grußbürgertum schon im 19. Jahrhundert hier tummelte. Aus dieser Zeit stammen auch die Gebäude. Mittlerweile ist das 5 Sterne, Grand Hotel Heiligendamm auch durch den G-8 Gipfel, der 2007 hier statt fand, bekannt. Heiligendamm verspricht seinen Gästen nicht nur ein Luxushotel direkt an der Ostsee, sondern ein Gesamtkunstwerk aus Architektur.
Ob das heute auch noch so ist, kann ich nicht beurteilen, für uns war der Aufenthalt doch eher überraschend. Zugegeben, dafür dass der Rest der Gebäude außer dem Grand Hotel derzeit im Dornröschenschlaf liegen, sehen sie im Gegensatz zu anderen Ruinen absolut majestätisch aus.
Selten, eigentlich noch nie, haben wir Villen die derzeit nicht bewohnt sind oder betrieben werden so malerisch gesehen. Während das Grand Hotel im absoluten reinen weiß glänzt, liegen die anderen Gebäude leicht ergraut, wie Dienstboten, in seinem Schatten. Das ist aber auch schon das einzig Negative was man zu ihnen sagen kann. Zu gern würden wir Mal ein Blick ins Innere riskieren.
Wenn man auf der Seebrücke steht und seine Blicke schweifen lässt, sieht man die absolut akkurat aufgestellten Strandkörbe vor dem Hotel. Für meinen Geschmack ist das eher nichts, eine gewisse Lässigkeit gehört für mich/uns nun mal an den Strand. Auch wenn ganz bestimmt für viele Leute, dieser Chic zu solchen Luxushotels gehört. Von daher ist es auch nicht verwunderlich, als wir mit unserem Fotoapparat zwischen den Strandkörben lang liefen und einen fotografieren wollten, ein Concierge herbei geeilt kam, um diesen erst mal mit einem Handfeger von Sandstrand zu befreien, bevor wir diesen ablichten durften. Tja, jeder hat so seine Bedienstete. 😉
Spaß beiseite, lässt man Mal die ganze Wichtigtuerei außer acht, ist Heiligendamm schon echt spannend anzuschauen. Der weiße Sandstrand, die ausgedehnten Wälder und überall steht eine verlassene Villa herum.
Hätte man doch nur genug Geld, um diese Häuser zu neuem Leben zu erwecken. So malerisch und verträumt sie auch aussehen, ist es doch die pure Verschwendung nicht in ihnen wohnen zu können. Im nächsten Leben vielleicht.
Wenn man vom Strand aus auf die fantastische Architektur blickt, versteht man,, warum sie als Perlenkette bezeichnet wird.
So langsam wurde es Abend und die Sonne senkte sich am Horizont. Das lud noch mal ganz besonders zu einem Strandspaziergang ein, um die ganzen außergewöhnlichen Eindrücke auf sich Wirken zu lassen.
Unser Fazit für Heiligendamm: Der Ort ist echt wunderschön und auch etwas unheimlich. Eigentlich ist es schade, wenn so viele schöne Gebäude leer stehen müssen. Ein Ort wie ein lebendes Gemälde.