Winterpause bei den Wikinger Häusern
Die Freiluft-Saison bei den Wikinger Häusern endet jedes Jahr traditionell mit der Herbstmesse im Wikinger Museum. Die Vorräte für die lange, dunkle Jahreszeit sind längst aufgefüllt und ihre Waren verkauft. Doch nur weil die Nordmänner sich eine wohlverdiente Winterpause gönnen, ist das Areal noch längst nicht ausgestorben – im Gegenteil.
Da wir heute vor einem Termin noch ein wenig Zeit hatten und eh in Haddeby waren, wollten wir doch schnell mal luschern gehen. Ehrlich gesagt waren wir noch nie in Haithabu und hatten überhaupt keinen Plan was uns erwarten würde. Ahnungslos, aber gespannt, ließen wir uns von den Schildern den Weg weisen und überlegten, was wohl die Faszination der Wikinger ausmacht.
Erste Anlaufstelle ist das Wikinger Museum, das übrigens das ganze Jahr über für seine Besucher geöffnet hat. Dies wurde 1985 eröffnet und gehört zu der Stiftung Schleswig-Holsteinische Landesmuseen. Das Museum widmet sich komplett der Archäologie und Geschichte der Siedlung Haithabu. Erst vor einem Jahr erhielt das Museum eine spektakuläre neue Ausstellung. Für die hatten wir heute leider nicht genug Zeit und machten uns weiter auf zu den Wikinger Häusern im Freigelände.
Auch hier sind Wege der LANGSAMZEIT zu finden
Schon der Weg dorthin ist eine Augenweide und schnell wurde uns klar, auch ohne Haithabu ist das Gebiet um das Haddebyer Noor ein wahres Naturparadies. Kein Wunder, dass auch hier die Wege der Langsamzeit zu finden sind. Eine der vielen Wanderrouten, in diesem Fall eine Rundroute von ca. neun Kilometern, führt am Haddebyer und Selker Noor entlang. Jetzt hätten wir was darum gegeben mehr Zeit zu haben, um das Gebiet entlang der beiden Noore abzulaufen.
Immer mit einem Blick auf die Uhr, tasteten wir uns Stück für Stück weiter auf den Spuren der Wikinger. Ein wenig ehrfürchtig wird man schon, wenn man bedenkt, dass zur Wikingerzeit auf diesem Gelände eines der bedeutendsten Handelszentren Nordeuropas war. Hier liefen vom 9. bis 11. Jahrhundert die wichtigsten Fernhandelswege zusammen. Modernste Untersuchungsmethoden haben die Erkenntnisse der fast 100jährigen Ausgrabungsgeschichte untermauert.
Dichter ran an Wikinger Häusern kamen wir natürlich nicht, aber auch aus der Entfernung wirkten sie gerade bei dem heutigen Licht ein wenig mystisch. Ja, ich muss zugeben, auch ich bin nun schon sehr gespannt auf die Sommersaison, wenn die Freiluft-Saison begonnen hat. Saisonstart für die Wikinger Häuser ist in diesem Jahr übrigens Ende März.
Mindestens genauso gespannt sind wir auf die komplette Wanderroute rund um die beiden Noore, denn das was wir hier heute erhaschen konnten, hat uns richtig neugierig gemacht.
Wikinger-Museum Haithabu
Am Haddebyer Noor 5
24866 Busdorf
Öffnungszeiten
November bis März:
Di-So von 10 bis 16 Uhr
(Wikinger Häuser geschlossen)
April bis Oktober:
täglich von 9 bis 17 Uhr
12 Kommentare zu „Haithabu im Winterschlaf“
Hallo Ihr Lieben,
da habt Ihr wieder mal ein idyllisches Fleckchen entdeckt. Wenn es im kahlen Winter schon so schön dort aussieht, wie ist es dann wohl im Sommer? Jetzt habt Ihr mich auf die Wikinger Häuser neugierig gemacht, schaut Ihr Euch die auch noch einmal an, wenn die Saison da ist?
Sonnige Grüße und einen traumhaften Tag für Euch!
Martina
Liebe Martina,
du sagst es. Wir waren auch völlig fasziniert von dem Landstrich. 🙂
Auf alle Fälle gehen wir da noch wieder hin, auch ins Museum selber. Wir waren dort tatsächlich nur kurz hin, weil wir ein wenig Zeit vor einem Termin hatten und neugierig waren.
Wir wollen auch die Wanderroute ablaufen. Die muss traumhaft sein, von dem was wir erhaschen konnten.
Herzliche Grüße,
Claudia
Hallo Ihr Beiden,
mal wieder auf den Spuren der Wikinker……
Es ist ja auch faszinierend, ein guter Artikel und wieder klasse Bilder.
Vor Haitabu war ja Reric und ein Teil der ca. 100 Einwohner ( Kaufleute und Handwerker) wurde bei der Zerstörung Rerics um 808 nach Haitabu entführt.
Aber die Geschichte kennt Ihr ja.
Ihr habt ja wohl die beste Zeit erwischt…was wird da im Sommer los sein…….
Liebe Grüße Harald
Lieber Harald,
vielen Dank. Wir waren in der Tat auf den Spuren der Wikinger, wenn auch diesmal nur auf Stippvisite, da wir andere Termine hatte und nur wenig Zeit.
Wir wollen aber mit viel Zeit im Gepäck wiederkommen und dann gibt es einen ausführlicheren Bericht.
Die Landschaft drumherum ist jedenfalls sehr genial und wie man an den Bildern sieht, hatten wir an dem Tag ganz spannende Lichtstimmungen.
Sag mal Harald, hattest du eigentlich gesehen, dass wir Anfang des Jahres auch im IMMH in Hamburg waren? Das ist ja ein total spannendes Museum. Aber wie wir dich kennen, warst du dort schon.
Ganz liebe Grüße und bis bald,
Claudia
Hallo Ihr Beiden,
den Artikel über das Museum in HH hab ich gelesen. Da war ich noch nicht.
Das habe ich noch auf dem Zettel…..
Obwohl mir die grossen Museen nicht so richtig zusagen.
Es gibt in Norddeutschland und auch im skandinavischen Raum viele kleine Museen, die von Vereinen oder Privatleuten geführt werden ( oder Stiftungen sind…Schipbreuk- en Juttersmuseum Flora auf Texel!!)
Die haben teilweise richtige Schätze!!! Man kommt mit den Leuten ins Gespräch die das zusammengetragen und aufgebaut haben.
Manchmal kann ich ihnen auch helfen mit Teilen die gerade fehlen, oder Exponate für Ausstellungen zur Verfügung stellen.
Aber hier ging es ja um die Wikinger….
Ein schönes Wochenende
Harald
Moin Harald,
oh das überrascht mich. Dann geht es dir ja wie uns. Wir dachten auch immer, dass das Museum zu groß und zu staubig ist. Stimmte zu unserer Überraschung aber gar nicht. Das IMMH ist übrigens auch privat und von der Peter Tamm Stiftung finanziert.
Aber du hast recht, hier ging es um die Wikinger. 😉
Dir noch ein schönes Wochenende und
liebe Grüße,
Claudia
Hallo noch mal,
…nach dem ausgiebigen Frühstück im Odin´s war ja Bewegung angesagt, bin „nur“ um´s Hadebyer Noor… und es ist traumhaftt!!! für die 1,5-2 Stunden Tour brauchte ich allerdings über 3 Stunden, weil ich überall genau gucken musste mit der Knipskiste un so 😉 und in der Mittagssonne war es sogar richtig warm. hach… Letztes Jahr war ich nur im Museum und in den Häusern, das lohnt sich wirklich alles!
Dannewerk der „Verbindungswall zur Treene“ umme Ecke lohnt auch einen Blick + die Wanderung da rum ist bestimmt auch toll. Muss also auch noch ma wieder hinne 🙂
Liebe Grüsse und Euch einen schönen Sonntag!
Christa
Hey,
haben dich schon vermisst.
Super, das klingt toll. Ist doch total schön dort, oder?! Uns hat es auch riesig gefallen. Leider hatten wir weniger Zeit als du, also müssen wir ganz bald wieder hin da. Den Rundgang möchten wir auf alle Fälle beenden und auch Zeit fürs Museum haben.
Das kenne ich, wir bleiben ja auch ständig stehen wegen der Motive. 😉 Da ist es manchmal echt schwer zu sagen, wie lange man tatsächlich brauchen würde. Ach, eigentlich auch egal, jeder genießt halt in seinem Zeittempo.
Dir noch einen kuscheligen Sonntag wieder daheim.
Liebe Grüße,
Claudia
…von wegen Zeit…Reise, es war nich letztes, sondern schon vor 2 Jahren, mir schien es ein bissl wie „gestern“ 😉 hach, ich bin noch ganz überwältigt von den vielen tollen Eindrücken, da kann mer nu wieder ´ne Weile von zehren 😉
lach, das sagt ihr so …so näher dran „am Meer“ 🙂
Danke, erst ma ganz relaxed…
LG zu Euch
Liebe Christa,
das freut mich zu lesen. 😉
Na, dann kanntest du das ja besser als wir. Für uns war es in der Tat das erste Mal gewesen, aber ganz gewiss nicht das letzte. 🙂
Wir sind so begeistert von der Vielfalt der Natur, da muss man glatt aufpassen, dass man überhaupt noch über den Tellerrand schaut.
Ganz liebe Grüße und zehre…
Claudia
Wirklich sehr schöne Bilder von meinem Heimatdorf Busdorf. Ich hab mir das direkt als Desktop Hintergrundbild eingerichtet!
Moin Kevin,
danke. Das war auch ein schöner Kurztripp. Irgendwann werden wir noch mal hin und uns dann noch mehr Zeit für die Gegend nehmen.
Liebe Grüße,
Claudia