Hafenromantik an der Schlei

Wenn in Maasholm an der Schlei die Wintersonne lockt // Foto: MeerART / Ralph Kerpa

Wenn Häfen zum Verweilen einladen

Kleine Häfen haben uns schon immer fasziniert und an der Schlei gibt es gleich eine Reihe von zauberhaften Häfen. Ganz besonders die Häfen, in denen noch ein wenig von der traditionellen Fischerei übrig geblieben ist, versprühen ganz viel Hafenromantik.

Darum möchten wir euch in unserem heutigen Beitrag an die Schlei entführen und euch ein paar von den Häfen vorstellen, die sich noch ein Stück der alten Tradition bewahren konnten.

Ein sonniger Herbsttag in Schleswig an der Schlei // Foto: Ralph Kerpa

Der Fischereihafen von Maasholm

Für diesen Hafen bzw. Ort sollte man sich ein wenig Zeit einplanen, damit man richtig in die Geschichte und das Flair eintauchen kann. Tradition und Moderne gehen hier Hand in Hand. Maasholm besitzt nämlich nicht nur einen bedeutenden Fischereihafen, sondern überzeugt auch als Wassersportrevier. Der Sportboothafen, die Surf- und Segelschulen, der Segelbootverleih, der Yachthandel, die Werft und der Bootsmotorenservice sind wichtige Einnahmequellen für den Ort geworden.

Wenn in Maasholm an der Schlei die Wintersonne lockt // Foto: MeerART / Ralph Kerpa

Wesentlich schöner finden wir jedoch die Alt-Maasholmer Reede mit den kleinen ortstypischen Kahnstellen, die übrigens unter Denkmalschutz stehen. Mit Hilfe der Hinweistafeln könnt ihr eintauchen in die Zeit, als die Fischer hier noch in der Überzahl waren. Oder ihr ergattert euch einen der vielen Sitzplätze am Ufer und genießt den Blick auf die Schlei.

Wenn in Maasholm an der Schlei die Wintersonne lockt // Foto: MeerART / Ralph Kerpa

Kappeln – ein Fischereiort an der Schlei

Als nächstes Ziel steuern wir mit euch Kappeln an, aber den alten Hafen im Zentrum der Stadt. Im Grunde hat Kappeln eigentlich viele kleine Häfen, die mehr oder weniger ineinander übergehen. An den alten Fischereihafen gliedern sich gleich die Anlegestellen für Yachten und etwas weiter zur Brücke hin die Ausflugsschiffe. Hinter der Brücke wird es für Liebhaber von alten Schiffen erst richtig interessant, denn dort befindet sich der Museumshafen von Kappeln. Während andernorts der Fischfang nur noch leise vonstatten geht, befindet sich dieser Fischereiort einmal im Jahr, nämlich zur Heringssaison, im Ausnahmezustand. Das Ufer wird gesäumt von Anglern. Also Vorsicht beim Flanieren am Ufer, nicht dass ihr aus Versehen an der Angelroute hängt.

Impressionen aus Kappeln an der Schlei // Foto: MeerART

Ein echtes Highlight finde ich den Heringszaun kurz vor der Klappbrücke. Diese Fangmethode stammt aus dem 15. Jahrhundert. Er ist übrigens der letzte funktionierende Heringszaun in ganz Europa.

Ein sonniger Herbsttag in Kappeln an der Schlei // Foto: Ralph Kerpa

Neben den hier aufgezählten Häfen gibt es natürlich noch einige weitere Anlegestellen, aber wir haben bewusst die Häfen ausgewählt, die man auch ohne Boot erreichen kann, und zwar vom Land aus. Viele kleine Ankerpunkte sind oft in Privatbesitz oder nur Vereinen zugänglich.

Arnis – die kleinste Stadt

Arnis ist mit 300 Einwohnern die kleinste Stadt Deutschlands und liegt auf einer Halbinsel an der Schlei, einem Meeresarm der Ostsee. Ursprünglich war Arnis eine Insel. Die Halbinsel entstand durch die beiden Dämme, die in den Jahren 1796 und 1868 errichtet wurden. Ein großer Teil des Noores wurde so trocken gelegt und Arnis zur Halbinsel.

Die kleine Stadt Arnis mit der idyllischen Lage direkt an der Schlei // Foto: MeerART

Die Siedler, die sich im Jahr 1667 hier ansiedelten, bekamen von dem Herzog Christian Albrecht nicht nur die unbewohnte Insel Arnis übergeben, er stattete sie auch mit besonderen Privilegien aus. Bald kamen die ersten Schiffe und Fischer hinzu. Eine große Flotte aus Handelsschiffen segelte auf Routen nach Skandinavien und Übersee.

Die kleine Stadt Arnis mit der idyllischen Lage direkt an der Schlei // Foto: MeerART

Es wurden Werften gebaut und der Handel blühte bis zu den Deutsch-Dänischen Kriegen. Arnis konnte sich nicht nur seine Hafenromantik bewahren, sondern auch die Stadt selbst lädt zum Entdecken und Flanieren ein. Gemütlichkeit auf ganzer Linie.

Die kleine Stadt Arnis mit der idyllischen Lage direkt an der Schlei // Foto: MeerART

Missunde – hol über Fährmann

Bevor wir uns ans andere Ende der Schlei bewegen, möchten wir mit euch noch einen kleinen Abstecher nach Missunde machen. Die Zeiten, dass man nach dem Fährmann ruft, um auf die andere Seite von Missunde zu gelangen, sind lange vorbei. Längst ist der alte Prahm von einer Motorfähre abgelöst worden. Geblieben ist ein, nein, sind zwei Juwele an der Schlei.

Frühlingsimpressionen aus Missunde an der Schlei // Foto: MeerART / Ralph Kerpa

Wer genau hinsieht, entdeckt ein wenig versteckt im Schilf ebenfalls noch kleine Fischerboote, die nach wie vor noch für den Fischfang im Einsatz sind. So klein und fein, da geht mir das Herz auf.

Die Fischersiedlung Holm an der Schlei

Der Name der Siedlung stammt aus dem Norddeutschen beziehungsweise vom dänischen Wort Holm ab, welches kleine Insel bedeutet. Das beruht aus der Zeit als Holm noch eine Insel war und nicht – wie heute – mit dem Festland verbunden ist. Das Viertel entstand um das Jahr 1000 und führte quasi ein Eigenleben mit jeder Menge Privilegien und Sonderrechten.

Ein sonniger Herbsttag in Schleswig an der Schlei // Foto: Ralph Kerpa

1480 wurde in einem Schleibrief von König Christian I. bekräftigt, dass es ausschließlich Fischern vom Holm gestattet sei, auf der Schlei zwischen Arnis und Schleswig zu fischen. Dieses Recht gilt im Prinzip heute noch, nur dass es im Laufe der Zeit angepasst wurde. Ein wenig fühlt es sich so an, als hätte sich seitdem kaum etwas verändert. Damals wie heute arbeiten Bewohner des Holms als Fischer.

Ein sonniger Herbsttag in Schleswig an der Schlei // Foto: Ralph Kerpa

Das reizvolle an diesen Häfen ist, dass sie nicht nur pure Hafenromantik versprühen, sondern dass die angeschlossenen Orte ebenfalls eine Augenweide sind. Man möchte einfach tiefer eintauchen und sich treiben lassen.

Ein sonniger Herbsttag in Schleswig an der Schlei // Foto: Ralph Kerpa

Wer mehr über die Geschichte des Schleswiger-Holms und seine Fischer erfahren möchte, sollte dem Holm-Museum einen Besuch abstatten. Es befindet sich am Eingang des Viertels in der Süderholmstraße. Das Holm-Museum gehört zum Stadtmuseum Schleswig und ist quasi eine Zweigstelle vor Ort. Das Museum zeigt eine umfangreiche Sammlung von Fotos und Dokumenten aus der Vergangenheit des Schleswiger Holms.

Ein sonniger Herbsttag in Schleswig an der Schlei // Foto: Ralph Kerpa

Wenn wir euch jetzt neugierig auf die Region rund um die Schlei gemacht haben, dann schaut euch gern unsere anderen Beiträge über die Region an. Dort findet ihr noch viele weitere nützliche Tipps und Impressionen von der Schleiregion.

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6 Kommentare zu „Hafenromantik an der Schlei“

  1. Moin du Liebe
    Wie schön, wieder mal ein paar Impressionen aus unserer neuen Heimatregion zu sehen. Ein Ausflug an die Schlei lohnt sich wirklich immer. Danke dafür.
    Liebste Grüsse aus Schleswig
    Sabina

    1. Moin meine Liebe,

      schön, dass dir der Beitrag gefällt.
      Schade, dass wir momentan nicht wirklich oft Zeit für derartige Ausflüge finden, aber die Welt dreht sich gerade in eine andere spannende Richtung.
      Die Schlei ist immer wieder eine Augenweide. Ganz besonders in zu bezaubernden alten Hafenstädtchen.

      Liebst Grüße von der Westküste,
      Claudia

    1. Moin Carsten,

      vielen Dank, das freut uns sehr. Die Schlei hat wirklich viele schöne Orte, die zum Verweilen und Genießen einladen.

      Liebe Grüße von der Westküste,
      Claudia

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