Vom Stückgut- zum Containerumschlag – auf ca. 2500 qm Fläche, zeigt das Hafenmuseum Hamburg, am Bremer Kai am Hansahafen, rund um den historischen Kaischuppen 50A und im Südteil des Schuppens eine Objektsammlung, zum Wandel des Hamburger Hafens. Dabei wird die Schifffahrt auf der Elbe ebenso wenig außer acht gelassen, wie der Hamburger Schiffbau selbst.
Viele Jahre begleiten wir nun schon, immer neugierig, den Wandel und die Restauration der alten Objekte. Egal ob Schiffe, Krane oder alte Eisenbahnwagons, hier gibt es Geschichte zum anfassen. Von Jahr zu Jahr kommen immer neue Stücke mit einer einzigartigen Geschichte in das Hafenmuseum, um liebevoll von ehrenamtlichen Helfern restauriert zu werden. Oft sind es Fachleute, die ihr Arbeitsleben im Hafen verbracht haben, oder die heute noch im Hafen tätig sind. Selbst Leute, die keinen Faible für Technik haben, dürften mit ein wenig Nostalgie im Blut, ebenfalls fasziniert sein.
Die Kaischuppen, zudem auch der Schuppen 50A gehört, sind eine zwischen 1908 und 1912 errichtete Umschlagsanlage, die in ihrer Zeit, die größte und modernste des Hamburger Hafens war. Sie boten u. a. Lagerfläche für die Ladung zweier derzeitiger Seeschiffe. Das Umschlagkonzept basierte auf der nahen Anbindung verschiedenster Verkehrsmittel, einschließlich Gleisanlagen auf beiden Seiten der Schuppen.
Per Halbportalkrane an der Wasserseite, konnten die Schiffsladungen direkt auf bereitstehende Eisenbahnwaggons bzw. Fuhrwerke geladen werden, oder auf die den Schuppen vorgelagerten Laderampen.
Innerhalb der Schuppen wurden die Güter zur weiteren Sortierung, oder zur Zwischenlagerung gestapelt und konnten zur Straßenseite weiter verschafft werden.
Ganz ehrlich, ich mag die alten Dinge wirklich. Nicht nur, dass alle eine Vergangenheit haben und damit eine ganz persönliche Geschichte inne halten, auch die Patina vom Holz, oder dem alten Eisen zieht mich irgendwie magisch an.
Im Außenbereich sind ebenfalls betriebsfähige historische Kaikrane und aus den Anfängen des Containerumschlags, Van-Carrier der 1970er Jahre, zu besichtigen.
Es sind vor allem die vielen Details, die einen, wenn sie richtig in Szene gesetzt werden, in den Bann ziehen, wie diese Schild…
… oder diese alten Lichtschalter. Wie viele Hände mögen diese wohl schon betätigt haben?!
Über eine Pontonanlage gelangen die Besucher zu den schwimmenden Großobjekten, darunter der Schwimmdampfkran „Saatsee“ von 1917 und der Schutendampfsauger “Sauger IV” von 1909. Zum Gesamtensemble des Bereichs, gehören auch Ausstellungsobjekte, die nicht Teil des Museums der Arbeit sind. So liegt am Bremer Kai der Stückgutfrachter MS Bleichen, erbaut 1958.
Auf jeden Fall muss den Leuten die Arbeit sehr viel Spaß machen, nicht umsonst begrüßen sie sich jeden Morgen schon mit einem ganz persönlichen Morgengruß.
Man macht es sich auch gern gemütlich. 😉 Maritimer Chic mal ganz anders.
Seit 2008 ist das Hafenmuseum Hamburg, ein Standort der Stiftung Historische Museen Hamburg. Ziel der Stiftungen ist es, das Hafenmuseum Hamburg, in den nächsten Jahren zu einem großen Hafen-Erlebnismuseum weiterzuentwickeln. Wir sind wirklich gespannt darauf.
Übrigens werden die alten Krane der Elbphilharmonie hier genauso restauriert, wie der Schwimmkran „Greif“, vom Harry´s Hamburger Hafenbasar, der nun seine Heimat im Sandtorhafen in der HafenCity hat.
Verkehrsanbindung
Per Maritime Circle Line: Ab Anleger Landungsbrücken, Brücke 10, Abfahrtszeiten: 10, 12, 14 und 16 Uhr, Fahrtkosten hin und zurück 16 Euro. Mit dem Fahrschein gibt es 1,50 Euro Ermäßigung auf die Eintrittskarten des Hafenmuseums: www.maritime-circle-line.de.
Per Auto: Mit dem PKW über HafenCity und Veddeler Damm Richtung Köhlbrandbrücke Beschilderung „Schuppen 50 – 52“ folgen, kostenlose Parkplätze sind vorhanden.
Per Bus & Bahn: S3/31 bis Veddel/BallinStadt (Ausgang Hafen) und 15 Minuten Fußweg.
2 Kommentare zu „Hafenmuseum Hamburg“
Sehr schön objektiv betrachtet – am 20.06.2015 veranstalten wir wieder den „Historischen Containerumschlag“ mit historischen LKW aus der Zeit von 1970 bis 1985.
Moin Jürgen,
herzlichen Dank. Dank für den Tipp, das klingt recht spannend.
Liebe Grüße,
Claudia