Frühlingsanfang in Kiel

Schlepper „KIEL“ an seinem Liegeplatz // Foto: MeerART

Wer uns schon öfters besucht hat, weiß, dass wir die See lieben. Besonders die Nebensaison ist sehr reizvoll, da es vieles zu entdecken gibt, was in der Hauptsaison oftmals unter geht. Daher zog es uns an diesem herrlichen Tag – Frühlingsanfang – in den Hafen von Kiel. Für viele ist Kiel als „Sailing City“ ein Begriff und ganz besonders zur Kieler Woche steppt hier der Bär. Was aber ist in Schleswig-Holsteins Landeshauptstadt los, wenn alle Segelboote noch im Winterschlaf und die zahlreichen Liegeplätze in den Sportboothäfen verwaist sind?

Angler im Kieler Hafen // Foto: MeerART

Auf der Suche nach einem Parkplatz sind wir schon an zwei Fährschiffen vorbei, die im Hafen vor Anker, auf ihre Gäste warteten. Jedes Jahr laufen knapp 130 Kreuzfahrtschiffe in Kiel ein, die jede Menge Traumschiffgucker und Träumer anlocken. Unseren Wagen haben wir am Ostseekai abgestellt und sind Richtung Schiffe marschiert. Uns fielen als erstes die vielen Angler auf, die an der Hafenkante standen und fröhlich untereinander schwatzend, ihre Angelrouten bestückten. Das war wirklich eine buntes Bild von Menschen in Anglerkluft bis hin zum Businesslook. Einige machten den Anschein als würden sie mal eben in der Mittagspause den Fang ihres Lebens machen wollen.

Ostseefähren im Hafen von Kiel // Foto: MeerART

Während das Fährschiff „Stena Line“ sanft – fast schon schönheitschlafend vor Anker liegt – herrscht um dieses herum hektisches Treiben. Jede Menge Arbeiter sind mit dem Beladen des Schiffes beschäftigt, damit es dem Gast auf seiner Reise an nichts fehlen mag. Der Wind trägt uns das Kreischen der Möwen und die Motoren der Gabelstabler um die Ohren, während mir ein Szenario ganz besonders gefiel. Ein Fahrer nutzte seine Chance und hielt sein Gesicht ganz verträumt in die Sonne, um die wärmenden Strahlen aufzusaugen. Aus Schutz haben wir das natürlich nicht porträtiert, aber es sprach Bände für das was heute in der Luft lag – Frühlingsluft.

Die Hörnbrücke im Hafen von Kiel // Foto: MeerART

Wir schlenderten weiter über die Hörnbrücke zum Norwegenkai. Die Lokalitäten waren gefüllt von Sonnenanbetern und der Duft von Eis lag in der Luft. Bei inzwischen fast 20 Grad gehört das auch irgendwie dazu. Am Beckenrand standen ebenfalls jede Menge Angler, die alle nur ihre Angeln im Kopf hatten. Gerade als wir uns zum Terminal der Color Line aufmachten, mussten wir blitzartig in die Hocke gehen, da uns sonst beinahe ein Angler beim Auswerfen seiner Angel an den Haken genommen hätte. Das war knapp, das hätte auch ins Auge gehen können. Von hinten hörten wir nur, wie ein Passant freudig lachend das Szenario beobachtet hatte. Er meinte, dass wir bestimmt ein dicker Fang gewesen wären. Ha ha, wer den Spott hat… 😉

Terminal der Reederei "Color line" im Hafen von Kiel // Foto: MeerART

Wir stellten uns oben auf die Brücke und genossen die Aussicht. Ich fragte mich, ob es eigentlich einen typischen Kreuzfahrer gibt? An uns zogen die unterschiedlichsten Menschen vorbei, alle auf dem Weg zum Einchecken, denn ihr Schiff, die „Color Line“, war kurz davor abzulegen. So nah habe ich das selbst noch nie miterlebt. Einen typischen Kreuz- bzw. Fährfahrer konnte ich jedoch nicht ausmachen. Heutzutage ist es wohl eine Art zu reisen, die wirklich jeden Typ anspricht.

Traditionssegler in einem Hafenbecken in Kiel // Foto: MeerART

Statt uns im Fernweh zu verlieren, mischten wir uns unter die vielen Menschen, die am Germaniahafen zusammen kamen, um ihre Mittagspause im Freien zu verbringen. Ich liebe dieses Flair, alle Lachen und sind fröhlich, das Wasser plätschert an die Boote und die Wasservögel hoffen auf Gaben, die vom Mittag zufällig abfallen können. Es herrscht dann immer eine ganz besondere Harmonie. Auch sonst ist sehr auffällig, dass der Kieler ein sehr offener Mensch zu sein scheint. Schon lange sind wir nicht mehr so schnell und oft in Smalltalks verwickelt worden. Einfach nur schön.

Blick auf die Werft von HDW im Hafen von Kiel // Foto: MeerART

Wir selber zogen uns zu einem kleinen Picknick am Ufer zwischen Yacht- und Marinehafen zurück, um uns danach den Scheerhafen und die Einfahrt zum Nord-Ostsee-Kanal anzugucken. Aber dazu morgen mehr…

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2 Kommentare zu „Frühlingsanfang in Kiel“

  1. Ich bewundere immer wieder deine tollen Fotos und gerade mit diesen verbinde ich viele Erinnerungen. Wir waren in diesem Februar auf Minikreuzfahrt mit der Colorline nach Oslo unterwegs und können es nur empfehlen. Es ist unglaublich die ganzen bekannten Sehenswürdigkeiten von Bord aus zu sehen und haben auch noch welche entdeckt, die wir uns für den nächsten Urlaub vorgemerkt haben. Das ganze Schiff ist schon beeindruckend und von innen eine absolute Reizüberflutung. Das ganze hat eigentlich nur noch der Fjord von Norwegen getoppt. Empfehlenswert
    LG Anja

    1. Liebe Anja,

      vielen Dank für die lieben Worte und das Lob.
      Die Fotos macht aber mein Mann ;-), ich schreibe bei uns die Texte.
      Aber es ist schön zu lesen, wenn die Bilder so schöne Erinnerungen bei dir wach rufen. Das ehrt uns sehr.

      Die Minikreuzfahrt war bestimmt ein Erlebnis. Gerade, wenn man so viele schöne Dinge aus einem ganz neuen Blickwinkel sehen kann. Einfach toll.
      Ach ja… Norwegen.. Skandinavien überhaupt, steht auch noch ganz oben auf unserer Liste. Aber eines nach dem anderen. Wir haben noch viel vor.

      Ganz liebe Grüße,
      Claudia

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