Für alle Dänemark-Entdecker haben wir heute mal wieder eine kleine Stadt in Süddänemark im Gepäck, die wir euch vorstellen möchten. Die Rede ist von Fredericia, einer charmanten Stadt mit reicher Geschichte, faszinierenden Sehenswürdigkeiten und vielfältigen Ausflugsmöglichkeiten.
Jeanette, meine dänische Freundin, hatte uns schon oft von Fredericia vorgeschwärmt, und da die kleine Festungsstadt nicht weit von Middelfart entfernt liegt, haben wir das bei unserem letzten Besuch gleich mit einem gemeinsamen Ausflug verbunden.
Fredericia wurde im 17. Jahrhundert von König Frederik III. von Dänemark als strategischer Militärstützpunkt gegründet. Die Stadt spielte in vielen historischen Schlachten eine wichtige Rolle und ist für ihre gut erhaltene Wallanlage bekannt. Die Wallanlage diente früher der aktiven Verteidigung. Seit 1917 steht sie unter Denkmalschutz und gehört zu den besterhaltenen ihrer Art in Nordeuropa. Wo einst Schlachten geschlagen wurden, ist heute ein Naturpark mit 18 Kilometern Wanderwege entstanden. Darüber hinaus dient die Wallanlage als Ort der Geschichtsvermittlung und der kulturellen Begegnung. Und ganz nebenbei war sie für uns an diesem wechselhaften Apriltag ein perfektes Ausflugsziel.
Der Østerstrand von Fredericia
Wir starteten unsere Erkundungstour am Østerstrand, dem Stadtstrand von Fredericia. Dieser liegt etwa einen Kilometer vom Stadtzentrum entfernt. Hier gibt es kostenlose Parkplätze, viele Sitzmöglichkeiten, Umkleidekabinen und ein Café. Vom Strand aus hat man nicht nur einen herrlichen Blick auf den Belt, sondern er ist auch mit der Blauen Flagge ausgezeichnet, was für eine ausgezeichnete Wasserqualität steht. Die Temperaturen laden zwar noch nicht zum Baden ein, aber das Strandgut lässt unsere Herzen höher schlagen. Wow, was für schöne Stücke. Leider waren die meisten viel zu groß, um sie mitzunehmen, aber zwei schöne Exemplare konnte ich ergattern und mit nach Hause nehmen.
Wenn man an der Küste weiter in Richtung Norden läuft, gelangt man zu einem weiteren Juwel von Dänemark, Trelde Næs. Trelde Næs ist ein großes Naturgebiet nördlich von Fredericia, das vor dem Vejle Fjord und dem Kleinen Belt liegt. Das Gebiet besteht aus Wäldern, Wiesen, einer Steilküste und einem Strand und beherbergt zahlreiche Pflanzen- und Tierarten. Ein Ausflugsziel, das wir auf jeden Fall noch einmal besuchen wollen. Für heute stand jedoch eine Wall- und Stadtführung auf dem Programm.
Vom Strand zum Wasserturm
Das Schöne an den Wallanlagen ist, dass man auf ihnen erhöht um die Stadt herumgehen kann und immer wieder atemberaubende Ausblicke auf das Wasser, die beiden Brücken oder auf Fredericia hat. Der Weg ist gesäumt von alten Bäumen, von denen einige sehr märchenhaft aussehen. Die Festung ist zweifellos das Herz der Stadt, aber wir finden, dass die beeindruckende Landschaft ihr in nichts nachsteht. Dank der wechselnden Wetter- und Lichtverhältnisse bot uns das Meer heute viele Farbfacetten von tiefblau bis türkisgrün.
Wer noch höher hinaus will, ist auf der Aussichtsplattform des ehemaligen Wasserturms richtig. Über die innenliegende Wendeltreppe gelangt man auf die Dachterrasse des Wasserturms. Der Besuch der Plattform ist zwar kostenpflichtig, dafür kann man aber die Tische und Bänke auf der Dachterrasse nutzen, um mitgebrachte Speisen bei einem Picknick in luftiger Höhe (44 Meter über dem Meeresspiegel) zu genießen.
Ein weiterer Besichtigungstipp ist die Trinitatis Kirke, eine prächtige barocke Kirche, die ebenfalls im 17. Jahrhundert erbaut wurde. Ihre beeindruckende Architektur und die reiche Innenausstattung machen sie zu einem lohnenswerten Ziel für Kultur- und Geschichtsinteressierte.
Ein Stadtbummel durch Fredericia
Jeanette erzählte uns, dass Fredericia zum sogenannten Städtedreieck (dänisch: trekantområdet) gehört und neben Kolding und Vejle eines der drei Zentren dieser Region bildet, die nach Kopenhagen zu den wohlhabendsten Dänemarks zählt. Auffallend ist, wie großzügig die Stadt allein durch ihre Bauweise wirkt. Da die Planstadt als Teil einer Festung errichtet wurde, sind die Straßen fast schnurgerade wie in einem Schachbrettmuster angelegt. Viele Gebäude stammen aus dem Barock und werden heute durch modernere Bauten ergänzt. Auch das Angebot an Geschäften, Kneipen und Cafés ist bemerkenswert, wenn man bedenkt, dass die Fredericia Kommune nur knapp 41.000 Einwohner hat. Auffällig ist allerdings, dass auch hier einige Geschäfte auf einen neuen Besitzer warten.
Auch die Hafenanlagen von Fredericia erinnern eher an eine Großstadt. Schon lange haben wir nicht mehr so viele Container gesehen. Kein Wunder, denn der Hafen soll Dänemarks größter Güterhafen sein. Aber auch Freizeitkapitäne kommen nicht zu kurz. Der Jachthafen von Fredericia liegt südlich des Güterhafens in Erritsø.
Und hier noch ein paar weitere Ausflugsmöglichkeiten:
Neben der Erkundung der Stadt bietet Fredericia viele Möglichkeiten für Aktivitäten in der Natur. Sei es ein Spaziergang entlang der malerischen Küste oder eine Fahrradtour durch die umliegende Natur. Der nahe gelegene Madsby Park ist ein beliebtes Ausflugsziel für Familien mit Spielplätzen, Picknickplätzen und einem Streichelzoo. Wer das Wasser liebt, kann eine Bootsfahrt auf dem Lillebælt unternehmen und mit etwas Glück Schweinswale beobachten.
Fredericia ist auch für seine lebendige Kulturszene bekannt, in der das ganze Jahr über zahlreiche Veranstaltungen und Festivals stattfinden. Von Musik- und Theateraufführungen bis hin zu Kunstausstellungen ist für jeden etwas dabei. In Fredericia verbinden sich Geschichte, Kultur und Natur zu einem harmonischen Erlebnis. Also, entdeckt die charmante dänische Stadt und lasst euch von ihrer Schönheit verzaubern.