Entlang an der Flensburger Förde vom dänischen Sønderhav bis Lysabildkov
Für heute hatten wir uns fest vorgenommen, uns mal auf eigene Erlebnisspuren zu begeben, nämlich die von unserem ersten gemeinsamen Trip nach Dänemark vor gut zehn Jahren. Wäre da nur nicht ein ehemaliger Arbeitsplatz gewesen, der uns ständig von der Route abgebracht hätte.
Ein Arbeitsplatz zum Verlieben schön
Die Rede ist vom Gendarmstien (deutsch: der Gendarmenpfad), der von 1920 bis 1958 den Grenzbeamten als Patrouillenweg diente und entlang des Nordufers der Flensburger Förde bis nach Hørup Hav, östlich von Sønderburg auf die Insel Als führt. Mit seinen 74 Kilometern Länge soll er einer der schönsten Wanderwege Dänemarks sein. Dieses Jahr kamen sogar noch ganz offiziell weitere zehn Kilometer hinzu, und zwar die Strecke zwischen Høruphav und Skovby.
Da wir Dänemark bisher immer nur nahe der deutsch/dänischen Grenze erkundet haben, kann ich diese Aussage noch nicht wirklich bestätigen. Was ich aber sagen kann ist, dass uns der Gendarmenpfad ständig von unserer geplanten Route abgebracht hat. Wie eingangs schon erwähnt, wollten wir eigentlich den Trip, den wir im Beitrag „Mein erstes Mal… Dänemark“ beschrieben haben, abfahren und mit heutigen „MeerART“-Augen betrachten. Vor zehn Jahren gab es unseren Blog nämlich noch nicht und die Sicht auf die Dinge war eben auch noch eine andere als heute.
Tja, das hat nicht wirklich geklappt, denn wir konnten unsere Augen einfach nicht vom Pfad ablassen. Jedes Mal, wenn ein neues Hinweisschild zum Gendarmenpfad auftauchte, nutzten wir die Gelegenheit für einen Abstecher. Das hat uns an diesem Tag zwar nicht wirklich zum eigentlichen Ziel geführt, aber dafür jede Menge tolle Aussichten auf die Flensburger Förde beschert.
Im Winter wanderten wir schon auf den ersten Metern, und zwar vom Kollunder Wald aus und da waren wir schon total geflasht. Der Vorteil auf der dänischen Seite ist nämlich, dass du die Flensburger Förde sehr oft von oben betrachten kannst und damit einen viel schöneren und vor allem weiteren Blick auf die Förde hast. Und wenn du dann auch noch so ein Glück mit dem Wetter hast und dich das Wasser im tiefsten Blau anstrahlt, dann möchtest du am liebsten gleich Kopfüber hineinspringen.
Aber nun erstmal von Anfang an…
Unseren Startpunkt in Sønderhav haben wir nämlich noch planmäßig hingekriegt und sind auch gleich beim Anleger, der die Ausflugsgäste zu den Ochseninseln bringt, an den Strand gegangen. Anfangs war es noch reichlich windig und leider auch noch ein wenig diesig. Darum haben wir von hier auch nicht allzu viele Bilder mitgebracht. Wohl aber reichlich Strandgut – freu –, das gibt es in Dänemark immer noch reichlich.
Den Kult-Kiosk „Annies Kiosk“ gibt es immer noch, allerdings in einem neuen Gewand. Die Kiosk-Gründerin Annie Bøgild verstarb 2016. Der neue Pächter, Jens Enemark, hat den Kiosk übernommen und neu gebaut. Trotz neuem Pächter soll der Kiosk nicht nur familiär weitergeführt werden, sondern auch die Hot-Dog-Saison verlängert sich nun auf 12 Monate.
Stranderød und Sandager
Was uns an der hiesigen Gegend so fantastisch gefallen hat, ist zum einen der Blick über die Flensburger Förde, die von einer fantastischen Landschaft begleitet wird und zum anderen den vielen hübschen Häusern, die sich entlang der Hänge befinden. Das ganze findet in einer Großzügigkeit statt, wie man sie von Deutschland kaum noch kennt. Da wäre fast jeder Quadratzentimeter verbaut.
Zwei Orte möchten wir heute besonders hervorheben. Der erste wäre Stranderød. Keine Ahnung ob es dem naheliegenden Golfplaltz zu verdanken ist, aber der Ort ist so fantastisch herausgeputzt, als würde er aus einem Katalog entspringen. Hier lohnt definitiv nicht nur der Blick auf die Förde, sondern auch auf die hübschen weißen Häuser.
Besonders schnuckelig empfanden wir auch den Ort Sandager. Übrigens liegen beide Orte nicht direkt an der Hauptstraße (401), sondern möchten erst durch Wald- und Wiesenwege erobert werden. Dafür hat man dann auch das Gefühl, jeglichen Alltag hinter sich gelassen zu haben.
Der Strand ist ein kleiner, recht schmaler Naturstrand aus Steinen und Gräsern. Darum ist es besser, man erkundet ihn mit festem Schuhwerk. Kleine Boote wiegen sich in der Förde und auch die Häuser entlang des Ufers sehen sehr verlockend aus.
Das Schöne hier ist, dass man nicht das Gefühl hat in einem Touri-Zentrum zu sein. Auch die immer gleichausehenden Ferienhäuser sind hier kein Thema. Es wirkt einfach nur urgemütlich und zum Träumen.
Nach diesem schönen Abstecher hatten wir uns wieder auf unsere ursprüngliche Route begeben und die Halbinsel Broager unsicher gemacht, um dann weiter auf die Halbinsel Als zu fahren. Über diesen Trip berichten wir euch in unserem nächsten Beitrag.
4 Kommentare zu „Flensburger Förde zum Träumen schön“
Moin, Moin
vielen Dank für den Textbeitrag und die schönen Bilder.
Kann nur sagen – alle Daumen nach oben – eine Steigerung mag es noch geben. Aber die Daumen sind schon ganz gut so.
Nun wohne ich fast schon 50 Jahre an der Förde und lerne wieder noch dazu.
Die Wege die Sie beschreiben sind mir wohl bekannt – aber aus einer anderen Sicht.
Soviel Hintergrundwissen hatte ich nicht.
Danke nochmals Robert Umland (wohne jetzt in Nordfriesland)
Moin Robert,
vielen Dank für deine Zeilen. Freut uns, dass dir unser kleiner Beitrag über die Förde gefallen hat. Genau das ist auch unser Wunsch mit MeerART, die Dinge mal aus anderen Blickwinkeln zu betrachten und dabei auch noch ein wenig über die Region zu erfahren.
Herzliche Grüße von der Westküste,
Claudia
Liebe Claudia, lieber Ralph,
ich bin zwar schon auf dem Sprung nach Hamburg. Aber Eure Bilder haben wir sooooo gut gefallen, dass ich nun noch was dazu schreiben möchte.
Vielleicht gelingt es uns ja doch noch in diesem Jahr, diese schöne Ecke Dänemarks zu erkunden, die ich ja bisher nur flüchtig kenne. Aber ich fürchte, wir müssen das aufs nächste Jahr verschieben.
Den Gendarmenweg muss ich mir unbedingt merken.
Ein wunderschönes Wochenende für Euch beide. Wir hören heute Abend in HH-Niendorf Musik von den Altrockern „Good Old Boys“, und morgen geht’s in den Hafen zur Parade der Traditionsschiffe.
Ganz liebe Grüße <3
Karin
Moin liebe Karin,
schön, dass dir die Bilder gefallen haben. Südjütland ist aber auch wirklich schön, ganz besonders am Gendarmenpfad. Wir waren total begeistert von den schönen Ausblicken, ganz zu schweigen davon, dass man die Wege so herrlich erwandern kann.
Oh man, volles Programm. Wir hoffen, ihr hattet viel Spaß am Wochenende. Ralph hat schon mächtige Sehnsucht nach dem HH Hafen. 😉
Ganz liebe Grüße,
Claudia