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Wassersportfans bekommen leuchtende Augen, wenn sie den Namen Fehmarn hören, doch auch zu Land muss sich die Insel definitiv nicht verstecken. Allein für Radfahrer ist Fehmarn ein wahres Paradies.
Bei unseren vielen Fehmarn-Touren war uns immer wieder das toll ausgebaute Radwegenetz aufgefallen, das wir schon lange selbst ausprobieren wollten. Von den rund 300 Kilometern, die das Netz umfasst, führen gut 78 Kilometer direkt an der Küste oder auf dem Deich entlang. Traumblick auf die Ostsee inklusive.
Radfahren mit fantastischen Aussichten
Natürlich kann man die Insel ganz nach Lust und Laune erkunden, wer sich lieber thematisch leiten lassen möchte, ist mit den fünf Themen-Rundrouten, die vom Tourismus-Service Fehmarn ausgearbeitet wurden, sehr gut beraten. Auch wir wollten heute mal so eine Tour ausprobieren.
Bei so verlockenden Themen-Rundrouten fiel uns die Auswahl anfangs nicht ganz leicht. Irgendwie möchte man immer alles auf einmal. Wir entschlossen uns dann aber für die Tour am Grünen Brink. Die mit rund 33 Kilometern angegebene Tour versprach, uns an zahlreichen Binnenseen, an Naturstränden, durch Wiesen und Felder und an schnuckeligen Dörfern vorbeizuführen.
Ganz wie in der Tour beschrieben starteten wir von Puttgarden aus. Bevor wir mit dem Radeln so richtig loslegten, machten wir noch schnell einen Abstecher zur Mole. Fahrräder sind auf der Mole allerdings nicht erlaubt, also hieß es schieben.
Trotzdem lohnt sich der Fußweg, denn von hier lassen sich die ein- und ausfahrenden Fährschiffe der Vogelfluglinie bestens beobachten. Wir hatten so klare Sicht, dass wir sogar bis zum Anleger von Dänemark gucken konnten.
Das Naturschutzgebiet „Grüner Brink“
Wow, mit dem Wetter hatten wir richtig Glück. Es war zwar mit gerade mal 8 Grad anfangs noch recht frisch – vor allem an den Fingern – aber das legte sich relativ bald. Besonders ums Herz wurde uns ganz schnell warm. Der Blick auf die Ostsee – ein Traum und das war erst der Anfang.
Auf den ersten Metern kamen wir nicht so recht voran. Ständig stoppten wir unsere Tour, um den Ausblick zu genießen oder Fotos zu machen. Das Licht mit den Schattenspielen war perfekt, genau wie wir es uns an der Küste wünschen.
Das NSG „Grüner Brink“ steht seit 1938 unter Naturschutz und bietet zahlreichen Tier- und Pflanzenarten einen wichtigen Lebensraum zur Entfaltung. Wir persönlich sind immer hin und weg von solchen Landschaften. Große Besonderheit ist, dass sich hier die Dynamik der Ostsee hautnah erleben lässt. Trotz angrenzender Badestrände und Kitesurf-Flächen ist mit den letzten Jahren ein wahres Naturparadies entstanden. Für uns eines der schönsten Flecken auf Fehmarn.
Hobbyornithologen kommen am Grünen Brink jedenfalls voll auf ihre Kosten. Auch wir hätten dem Treiben der Vögel noch stundenlang zuschauen können. Die Gänse begegneten uns auf unserer Tour jedenfalls noch zahlreich.
Feldsofas mit Aussicht
Nicht nur einzigartig, sondern auch eine geniale Idee sind die vielen Feldsofas, die es auf Fehmarn gibt. Das sind geschwungende Holzbänke, die zum Genießen und Verweilen einladen. Einige von ihnen lassen sich sogar um 360 Grad drehen, so dass man immer den perfekten Blick hat. Auch auf dieser Tour gibt es ein Feldsofa, dafür muss man allerdings ein kurzes Stück landeinwärts fahren. Es befindet sich an der Gammendorfer Straße zwischen Wenkendorf und Seelust inmitten von Feldern.
Da nicht nur Seeluft, sondern auch Radeln bekanntlich hungrig macht, suchten wir das Feldsofa für ein kleines Picknick-Päuschen auf. Während wir unsere mitgebrachten Brote auf dem Sofa schnabulierten, flogen ständig laut schnatternd Gänse im Tiefflug über uns rüber. Hach.. hier hätten wir einfach sitzen bleiben können.
Die „Nördliche Seeniederung Fehmarn“
Ein weiteres sehr schönes und noch recht junges Naturschutzgebiet auf dieser Rundtour ist die „Nördliche Seeniederung Fehmarn“. Das aus drei Teilflächen bestehende Naturschutzgebiet liegt im Norden der Insel Fehmarn und wurde erst am 29. August 2014 unter Schutz gestellt. Genau wie das NSG „Grüner Brink“ bietet es zahlreichen Pflanzen und Vögeln einen einzigartigen Lebensraum.
Dass Naturschutz und Tourismus sich nicht unbedingt beißen müssen, beweisen u.a. diese beiden Gebiete. Durch beide verlaufen mehrere Wege – diese bitte nicht verlassen –, die Besuchern einen tollen Einblick in die für diese Region typische Naturvielfalt ermöglichen. Natur wird so für alle erlebbar.
Der Aussichtsturm an der Markelsdorfer Huk
Ganz neu und ein echtes Highlight ist der neue Aussichtsturm an der Markelsdorfer Huk, der zwar im Herbst letzten Jahres fertiggestellt wurde, aber erst am 26. April 2017 offiziell eingeweiht wurde. Also einen Tag, bevor wir ihn entdeckten. 😉 Noch gibt es keine offizielle Beschilderung, daher ist es nicht ganz leicht ihn ausfindig zu machen. Mit dem Fahrrad ist er am einfachsten von Altenteil aus über den Campingplatz Fehmarnbelt zu erreichen.
Eine andere Möglichkeit gäbe es noch von Westermarkelsdorf aus, die allerdings nur zu Fuß. Um von dort an den Strand zu kommen, muss man sich erstmal durch die Salzwiesenvegetation kämpfen, was je nach Witterung ohne Gummistiefel auch mal zu nassen Füßen führen könnte. Für welchen Weg man sich auch entscheidet, oben vom Turm wird man mit einem fantastischen Rundumblick auf das NSG sowie über die weite Ostsee belohnt.
Über Wiesen und Felder
Die restliche Rundtour führte uns vorbei an Wiesen und Feldern durch einige Dörfer. Dabei stellen wir überrascht fest, dass der Raps, trotz langer Kälteperiode, schon ganz schön weit ist. Weiter sogar als bei uns daheim.
Bei unserer Tourplanung hatten wir eigentlich einen weiteren Zwischenstopp in Bisdorf geplant. Beim Hofcafé wollten wir uns mit leckerem Kuchen verwöhnen, damit wir auch für die restlichen Kilometer gestärkt sind, aber es sollte ganz anders kommen.
In Dänischendorf mussten wir die Originalroute leider wegen einer Umleitung verlassen. Dummerweise hatten wir uns dann auch ein wenig verfranst, da wir ein Schild übersehen hatten. Statt in Lemkendorf sind wir in Petersdorf rausgekommen, was uns nicht nur ein paar extra Kilometer bescherte, sondern auch in eine Schlechtwetterfront rauschen ließ.
Tief dunkle Wolken hatten sich am Himmel ausgebreitet und ließen erste Tropfen fallen. Das sah eine Weile gar nicht so gut aus. Da wir natürlich nicht nass werden wollten, radelten wir unsere Tour – von dicken Wolken getrieben – nun ziemlich schnell zu Ende. Später stellte sich raus, dass sich das Wetter noch eine ganze Weile hielt, aber das konnten wir natürlich nicht ahnen. Trotzdem haben wir jeden einzelnen Kilometer genossen.
Zur Beschaffenheit der Route können wir sagen, dass sie sehr gut ausgeschildert und gut zu fahren ist. Allerdings müssen wir ehrlicherweise sagen, dass wir zwischen Puttgarden und Grüner Brink dankbar über unsere eigenen Fahrräder (Mountainbikes) waren, denn dort ist der Weg teilweise sehr sandig und steinig.
Was uns auch positiv aufgefallen ist, dass bei einer Fahrradpanne keiner im Regen stehen bleiben muss. Zwei lokale Fahrradanbiete bieten einen inselweiten Pannenhilfe-Service an. Aufkleber mit den Telefonnummern sind immer wieder entlang der Route zu finden.
Weitere Highlights auf der Route sind u.a. das Niobe-Denkmal oder die Windkraftanlage Johannisberg, die Interessierte auch bei einer Führung besuchen können.
Tipp: Wenn ihr euch auch für die Themen-Routen interessiert, könnt ihr das Radfahrkartenset mit weiteren Routenvorschlägen und zahlreichen Infos bei beiden Touristeninformationen der Insel erhalten.
Dieser Beitrag entstand in Kooperation mit dem Tourismus-Service Fehmarn.
Unser Buchtipp für euch:
Unser Fehmarn
Fehmarns Küsten – Eine Entdeckungsreise
Autoren: Claudia Kerpa u. Ralph Kerpa
Hardcover, 104 Seiten
ISBN: 978-3752690798
Verlag: Books on Demand
Erscheinungsdatum: 22.03.2021
Farbe: Ja
Preis: 39,00 € // E-Book: 14,99 €
6 Kommentare zu „Fehmarn: ein Paradies für Radfahrer“
Moin Ihr zwei,
schöner bericht und schöne fotos..und an dem tag fast kein wind..heute würde man nicht von der stelle kommen..das pustet ganz schön dolle…bzw.- in eine richtung würde es ganz schön schnell gehen :-))
lieben gruss von der insel
Lars
Moin Larsi,
och… über genügend Wind konnten wir uns nicht beklagen, sicher aber kein Vergleich zu heute. 😉 Da würde ich dann wohl auch nur in eine Richtung fahren und hoffen, dass der Wind dich einmal um die Insel treibt. *lach*
Schön, dass dir der Beitrag gefällt. Du dürftest wohl jeden Flecken auswendig kennen. Für uns war es ein richtiges Highlight endlich mal wieder dort oben zu sein. Dort könnten wir erneut inselschwach werden. 😉
Lieben Gruß zurück und bis hoffentlich ganz bald,
Claudia
Hallo Ihr Lieben,
ach, diesen tollen Beitrag sehe und lese ich jetzt erst. Wunderschön! Und die dicken Holzsofas sind klasse. Genau das Richtige für müde Radwanderer. 😉
Sagt mal, dürfte ich Euren tollen Beitrag wohl verlinken von den Katen aus (Du weißt schon welche ich meine) – als Reisetipp?
Da freut sich doch der ein oder andere Gast bestimmt.
Liebe Grüße in den hohen Norden
Martina
Moin du Liebe,
Die Feldsofas sind echt klasse. Schön ist nicht nur, dass sie so schön breit sind – also zwei prima Platz haben -, sondern, dass sich die meisten auch drehen lassen. Das ist an der Küste natürlich besonders genial.
Klar darfst du diesen Beitrag verlinken. 🙂
Herzlichst,
Claudia
Danke schön, Du Liebe! 🙂 Das mache ich gleich.
Einen ruhigen Tag für Euch,
liebe Grüße
Martina
Dafür nicht. 🙂
Euch auch einen ruhigen Tag. Heute haben wir einen mit Dauerregen erwischt.
Liebe Grüße,
Claudia