Ein Buchtipp und Wiedersehensfreude
Mit dem heutigen Beitrag entführen wir euch ausnahmsweise mal an einen fiktiven Ort in Nordfriesland, und zwar nach Simonskoog. Dort hat Paula Petersen nach einigem Hin und Her einen Neuanfang gewagt.
Anfang des Jahres hatte ich mir die Zeit genommen und allerhand Bücher gelesen, die mir im Laufe des letzten Jahres zugeschickt wurden bzw. die ich geschenkt bekommen habe. Darunter war auch ein ganz neuer Roman mit dem Titel „Eines Tages oder nie“, den eine liebe Freundin von uns geschrieben hat. Dieser spielt in Simonskoog, was in Wahrheit natürlich Simonsberg ist. Paula Petersen ist nämlich eine Romanfigur, die nach Nordfriesland zurückkehrt, um dort ein neues Leben zu beginnen.
Das Buch, geschrieben von Helena Baum, kann ich allen empfehlen, die gerne mit einem Roman aus dem Alltag entfliehen möchten oder sogar selbst davon träumen, der hektischen Großstadt den Rücken zu kehren und einen Neustart an einem ruhigeren Ort zu wagen. Übrigens eine Parallele zur Autorin selbst, denn auch sie hat den Schritt vor gut einem Jahr gewagt und ist nach Nordfriesland gezogen.
Beim Lesen habe ich oft an unsere Zeit des Suchens denken müssen. Auch wenn dies natürlich eine fiktive Geschichte ist, könnte sie dem einen oder anderen vielleicht einen Anstoß geben, um ebenfalls langgehegte Träume in die Tat umzusetzen. Wer weiß – eines Tages oder nie?!
Da wir uns den Traum vom Leben in Nordfriesland bereits vor einigen Jahren erfüllt haben, hat uns das Buch dazu inspiriert, mal wieder an den Ort des Geschehens zu fahren. Das letzte Mal, dass wir beide in Simonsberg waren und nicht einfach nur durchgefahren sind, war, als wir selber noch auf der Suche nach einer neuen Bleibe waren. Da sieht man mal wieder wie schnell die Zeit vergeht.
Eine bewegte Geschichte
Nicht nur die Romanfigur Paula Petersen hat eine bewegte Geschichte, sondern auch Simonsberg selbst. Die meisten ausgelöst durch Sturmfluten, die die Region maßgeblich verändert haben. Damals vom dänischen König Olaf I. gegründet, gehörte Simonsberg zusammen mit Lundenberg und Padelack und zwei weiteren Kirchspielen zur Lundenbergharde. Bis zur Sturmflut im Jahre 1338 war diese ehemalige Verwaltungseinheit sogar mit Alt-Nordstrand verbunden, während sie von Eiderstedt noch durch den nördlichen Mündungsarm der Eider getrennt war.
Weitere Sturmfluten teilten die Lundenbergharde und ließen den südlichen Teil mit Simonsberg, Padelack und Lundenberg eine Zeitlang zur Insel werden, die erst 1468 durch die Bedeichung der Südermarsch mit dem Festland verbunden wurde. Der nördliche Teil schloss sich der Edomsharde an. Erst durch die Gewinnung des Adolfskoogs 1579 und des Obbenskoogs 1565 wurde die verbliebene Lundenbergharde an Eiderstedt angebunden. Kaum noch vorstellbar, wenn man sich die Gegend heutzutage anschaut.
Simonsberg selbst wurde sogar dreimal durch Sturmfluten zerstört und weiter landeinwärts wieder aufgebaut. Nachdem die Burchardiflut von 1634 alle drei Kirchen der Harde zerstört hatte, wurde 1657 eine Simonsberger Kirche auf einer Warft im Gebiet des 1531 errichteten, nun gänzlich zerstörten Neuen Padelacker Koogs gebaut. (Quelle: Wikipedia)
Simonsberg heute
Heutzutage brauchen die Bewohner wohl erstmal keine Angst mehr vor einer verheerenden Sturmflut zu haben, denn die Deiche gelten bislang als sicher. Simonsberg selbst ist zwar nicht besonders groß, aber durch die Köge sehr weitläufig. Viele der Häuser liegen direkt an den Durchfahrtsstraßen und als wir durch die einzelnen Straßen schlenderten, habe ich mich gefragt, welches davon wohl Paula Petersen gehört?
Eigentlich müssten wir diesen Beitrag als Werbung kennzeichnen, da wir den Roman samt Autorin nennen. Das Buch habe ich jedoch von Herzen und ohne jegliches Entgelt empfohlen.
2 Kommentare zu „Eines Tages oder nie“
Wie schön dieser Artikel!
Ich lese gerade auch dieses Buch um musste direkt nach dem Ort googeln…
Das Buch ist toll und beschreibt Sehnsucht und den Wunsch nach Erfülltsein!
Ich werde definitiv diesen Ort bei meinem nächsten Nordseebesuch aufsuchen!
Liebe Grüße aus Witten!
Michaela
Moin liebe Michaela,
freut mich, dass dir der Beitrag zu dem Buch gefällt. Ich fand das Buch auch sehr schön. Es zeigt, dass es nie zu spät ist im Leben nochmal einen Neuanfang zu wagen. Natürlich nur sofern er gewünscht ist. 😉
Liebe Grüße aus dem verschneiten Norden,
Claudia