Dem Thema „Wohnen am Meer“ haben wir uns diesmal von einer ganz neuen Seite gewidmet, und zwar auf dem Wasser. Denn bei unserem letzten Besuch auf Fehmarn haben wir die Nacht auf einem Katamaran verbracht.
Zu verdanken haben wir dieses Erlebnis Diana und Lars, zwei lieben Freunden, die uns für den Kurztrip nach Burgtiefe auf Fehmarn ihren geliebten Katamaran „Sugar“ zur Verfügung gestellt haben.
Wohnen auf dem Meer
Wer hat nicht schon mal davon geträumt, am oder sogar auf dem Meer zu wohnen. So ein Leben auf dem Wasser verbindet man doch immer mit Freiheit und Abenteuerlust. Die Vorstellung, so nah am Wasser zu sein oder sogar mit deinem Heim auf Reisen gehen zu können, ist ein unbeschreiblich schöner Gedanke. Eine dauerhafte Lösung mit ziemlich viel Wohnkomfort stellen Hausboote dar. Aber auch viele Segler lieben es, von ihrem Heimathafen aus die Welt zu erkunden. Das gleiche geht eben auch mit einem Katamaran.
Unsere Freunde zum Beispiel verbringen fast jede freie Minute auf dem Katamaran. Sie lieben es, auf dem Wasser zu sein. Dabei spielt es keine Rolle, ob für ein paar Stunden, eine Nacht oder länger. Auf diese Art ist man weg vom Alltag und kann ganz anders abschalten. Eben eine ganz besondere Auszeit am Meer.
Heimathafen Burgtiefe
Da wir für einen Termin in Burgtiefe gebucht waren, passte es für uns natürlich perfekt, dass wir uns für eine Nacht auf dem Katamaran einquartieren konnten. Das hat uns den Turn nicht nur stressfreier gemacht, sondern auch zu einem unvergesslichen Erlebnis werden lassen. Der Grund, warum wir nicht mehr so oft auf Fehmarn sind ist einzig und allein der, dass die Anfahrt für uns von der Westküste aus echt nervig geworden ist. Mal eben schnell hin ist nicht mehr. Zumindest nicht, wenn man vorhat nur ein paar Stunden zu bleiben.
Für unseren Trip sind wir Sonntag spät nachmittags angereist. Die Sonne schien und die Temperaturen waren angenehm mild. Ein perfekter Start für unser kleines Abenteuer. Nach einer kurzen Einweisung auf dem Katamaran, wie und wo wir was finden bzw. worauf wir achten sollen, haben wir auch schon den Schlüssel für unser kleines Reich auf dem Meer übergeben bekommen. Nachdem wir unsere Sachen an Bord gebracht haben, sind wir im Hafen von Burgtiefe auf Erkundungstour gegangen. Schließlich war das der Hauptgrund, weshalb wir nach Fehmarn gefahren sind
Den Abend gemütlich ausklingen lassen
Neugierig sind wir die Promenade abgelaufen und haben uns umgeschaut, was alles Neues entstanden ist. Ein wenig sind wir in unserem letzten Fehmarn-Beitrag schon darauf eingegangen. Was uns richtig gut gefallen hat, ist nicht nur wie die neue Promenade angelegt wurde, sondern wie sie auch von den Gästen angenommen wird. Es war so gemütlich zu sehen, wie Urlauber und Einheimische am Abend zusammengekommen sind und die vielen Verweilmöglichkeiten auf unterschiedlichste Art genossen. Die einen saßen auf Bänken oder Feldsofas und schauten dem bunten Treiben auf dem Meer zu, während andere ihr Abendessen auf einem der vielen bereitgestellten Grills zubereiteten. Der Grillduft war allerdings gemein, denn auch uns hungerte es schon ein wenig. Doch bevor wir uns wieder auf den Katamaran zurückzogen, wollten wir wenigstens alles einmal angeguckt haben.
Neben der neuen Promenade ist ein weiteres Highlight sicherlich auch der neue Aussichtsturm „Utkieker“. Als wir uns zu ihm auf den Weg machten, wurden wir schon von zahlreichen Fliegviechern umschwärmt. Am Deich an der Westküste haben wir die zu den Abendstunden auch ganz oft. Keine Ahnung wie diese kleinen Fliegviecher heißen – Mücken waren es jedenfalls nicht und stechen tun sie auch nicht – aber von denen waren tausende in der Luft. Das war manchmal schon ein wenig unangenehm. Die Schwalben hat es jedenfalls gefreut.
Zum Sonnenuntergang auf dem Katamaran
Da wir immer gerne unabhängig sind, haben wir uns etwas zum Picknicken mitgenommen. Draußen an Deck haben wir unser kleines Abendessen ausgepackt und den Abend bei einem Glas Wein und mit Blick aufs Meer ausklingen lassen.
Da der Katamaran von unseren Freunden ganz am Ende des Stegs lag, hatten wir freie Sicht auf den Burger Binnensee und den gegenüberliegenden Hafen von Burgstaaken. Schwalben schwätzen auf den Seilen und auch die Möwen gaben ihr erstes Stelldichein. Ansonsten war es absolut still. Damit hätten wir ehrlich gesagt nicht gerechnet, aber vom Treiben auf der Promenade war hier nichts mehr zu hören.
Schlafen auf dem Meer
Wir hatten die Wahl ob wir oben in der Kabine schlafen wollten oder unten. Natürlich haben wir uns für die Kabine entschieden, denn dort hatten wir einen Rundumblick auf das Treiben am Meer. Nur auf unsere Köpfe mussten wir aufpassen, denn in der Kabine können große Menschen wie wir nicht stehen. Das war ein wenig ungewohnt, aber dennoch kuschelig. Besonders romantisch war die Beleuchtung an der Promenade und vor allem der Utkieker, der im dunkeln dann noch mehr an einen Leuchtturm erinnerte. Das Meer war ruhig und wir spürten kaum, dass wir auf dem Wasser waren. Irgendwann sind wir dann eingeschlummert.
Doch die Nacht war leider kurz. Gegen zwei sind wir wieder wach geworden, weil die Möwen sich für diese Nacht anscheinend den Katamaran ausgesucht haben. Sie waren überall. Auf dem Steg, dem Meer, auf dem Dach und in der Luft. Eine Horde, die sich viel zu erzählen hatte und wer Möwen kennt, weiß, dass das nicht leise vonstatten geht. Es war echt krass. Ein Gekreische und Geschnatter. An Schlafen war einfach nicht mehr zu denken. Nachdem wir zwei Stunden lang vergeblich versuchten wieder einzuschlafen, entschlossen wir uns aufzustehen und die magische Stille – mal abgesehen von den Möwen – zu genießen.
Morgenstund hat Gold im Mund
Der Spruch muss an einem Morgen wie diesem entstanden sein. Das Licht war einfach magisch. Der Hafen wurde in ein goldenes Licht getaucht und außer uns und den Möwen war niemand auf den Beinen. Auch wenn das Aufstehen zu so früher Stunde eher unfreiwillig war, liegt doch immer etwas Magisches in der Luft.
Einen Kritikpunkt an der tollen Promenadengestaltung haben wir dann doch. Als wir morgens hier entlangliefen, waren die Möwen eifrig damit beschäftigt die Mülltonnen zu plündern. Da die kein Schutzgitter besaßen, flogen dann in kürzester Zeit alle möglichen Verpackungen und Essensreste durch die Gegend. Das war natürlich kein schöner Anblick und auch nicht schön zu sehen, dass vieles davon kurzerhand im Meer landete. Das ist natürlich mehr als unglücklich. An der Küste sollte man doch lieber keinen offenen Müllbehälter verwenden.
Wir schlenderten weiter zum Südstrand und hatten diesen ebenfalls ganz alleine für uns. Wer kann das schon in der Hauptsaison von sich sagen. 😉 Na ja, außer man ist so früh auf den Beinen wie wir. Obwohl wir ehrlich gesagt total müde waren, war es einfach schön um diese Zeit. Das Meer war ganz still, die Luft mild und der Tag ließ sich Zeit mit dem Erwachen. Für uns sind das immer ganz besondere Momente am Meer, die tief im Herzen verankert bleiben. Genau wie das Erlebnis, eine Nacht auf dem Katamaran zu verbringen. Vielen Dank dafür.