Fünf Gründe, warum wir diese Insel so lieben
Fehmarn ist nicht nur Schleswig-Holsteins einzige Ostseeinsel, es ist auch eine Insel ganz nach unserem Geschmack. Warum ausgerechnet Fehmarn?
Eigentlich ganz einfach, mir gefällt diese romantische Vorstellung vom Leben auf einer Insel, aber viel wichtiger ist, dass wir uns den Traum vom Leben am Meer nicht erst im Rentenalter erfüllen wollen. Ein ganz wichtiger Punkt ist dabei die feste Verbindung zum Festland. Denn solange man noch berufstätig ist, ist eine Verbindung mit einer Fähre für uns undenkbar. Außerdem hat uns die Insel in den letzten Monaten sehr viel Gutes gegeben. Oft kann ich nicht mal genau erklären was mit uns dort passiert, aber es gibt so viele schöne Stellen, an denen wir uns einfach geerdet fühlen.
Das Ankommen
Das Ankommen auf der Insel ist vermutlich für jeden etwas ganz Besonderes. Kurz nach der Araltankstelle erhascht man die Fehmarnsundbrücke zum ersten Mal so richtig und freut sich auf das Drüberfahren. Ich lege dann immer gern die Hand auf das Bein von meinem Mann, um diesen Moment noch inniger mit ihm genießen zu können.
Unsere Blicke schweifen nach rechts und nach links über den Fehmarnsund und halten nach allem Ausschau, was sich von oben erhaschen lässt. Ganz wichtig sind für mich dabei die drei Leuchttürme, Flügge, Strukkamphuk und Staberhuk. Mit dem letzteren klappt es am Tage oft nicht, dafür aber bei der Heimfahrt, denn wenn es dunkel ist, sieht man sein Leuchtfeuer aufblitzen. Da wir nach wie vor nicht auf der Insel leben, ist es mir auch ganz wichtig, bei der Abfahrt alle drei Leuchttürme blinken zu sehen. Ganz besonders den von Flügge, denn den kann man bei guten Wetterbedingungen bis nach Heiligenhafen im Auge behalten. Was ich auch jedes Mal mache, um mich selber zu trösten.
Die Landschaft
Besonders reizvoll ist die Landschaft, denn obwohl Fehmarn nur 185 Quadratkilometer groß ist, hat die Insel für uns ganz unterschiedliche Facetten zu bieten. Was sie übrigens auch zu den unterschiedlichsten Jahreszeiten unheimlich attraktiv macht. Leser von MeerART wissen, dass ich in einem anderen Beitrag schon mal erwähnt hatte, dass die Insel mitverantwortlich dafür ist, dass ich das Reizklima der See so schätzen gelernt habe.
Sehr schön ist z. B. auch der Abschnitt zwischen „Grüner Brink“ und „Westermarkelsdorf„. Ob nun die Strände oder die vielen kleinen Salzseen, ganz besonders die Salzwiesen sind im Sommer zur Blütezeit traumhaft schön. Am feinen, weißen Strand vom Grünen Brink möchtest du dich einfach fallen lassen, den Vögeln im Naturschutzgebiet lauschen und dabei den Fähren der Vogelfluglinie zusehen.
Westermarkelsdorf hat uns nicht nur wegen des ausgesprochen süßen Leuchtturms fasziniert, auch dass man mitten im Hochsommer ganz allein am Strand sein kann, ist einfach der Hammer. Wie oft haben wir uns schon vorgestellt beim Leuchtturm zu wohnen, abends mit einer Flasche Wein auf dem Deich den Tag ausklingen zu lassen. Kann es etwas Schöneres geben?
Das Landschaftsschutzgebiet beim Wasservogelreservat Wallnau bis Flügge ist ein weiterer Abschnitt der Insel, den wir unheimlich lieben. Die Natur ist für uns einfach einzigartig. Wilde Landschaftsromantik, in der sich viele Wasservögel und sogar Wildpferde wohlfühlen.
Wenn die Dünengräser von der Abendsonne gestreichelt werden und die Sonne so langsam am Horizont verschwindet, fühlt man sich so richtig geborgen und heimisch. Ebenso der Flügger Strand, ganz besonders zur Nebensaison, eignet sich perfekt, um sich böse oder sorgenvolle Gedanken aus dem Kopf pusten zu lassen. Einfach nur laufen und an nichts denken, egal ob am Strand oder in Richtung Orth.
Das gleiche Feeling hat man auch an der Ostküste, nämlich am Strand von Katharinenhof. Feinen weißen Sandstrand gibt es hier zwar nicht, denn der Strand gleicht eher einer steinigen und unwegsamen Felsenwüste, ist dafür aber umso mystischer. Genau diese Gegensätze machen Fehmarn so attraktiv. Der Wald – übrigens leider der einzige auf der Insel -, gezeichnet vom harten Ostwind, gibt der Ostseite so ihren ganz eigenen Charme. Ein Streifzug von dort bis nach Staberhuk entlang an der Steilküste ist ein sehr schönes Erlebnis. Ich glaube, am besten kann man es mit einer wilden Lagerfeuerromantik beschreiben, dann weiß jeder für sich was gemeint ist.
Ach ja, da wäre noch der Wulfener Hals bis zum Fehmarnsund. Nicht nur ein perfekter Ort, um die Fehmarnsundbrücke im Abendlicht einzufangen, nein, dieser Abschnitt hat ebenfalls wieder so seine ganz eigenen Vorzüge. Mit Blick auf das Festland wird das Inselgefühl so richtig deutlich und es fühlt sich für uns einfach nur gut an.
Die Altstadt
Burg ist einfach eine ganz hinreißende Stadt. Bisher kann ich sie nur oberflächlich beschreiben, da wir sie noch lange nicht bis in den letzten Winkel erkundet haben. Hier ist der zentrale Dreh- und Angelpunkt der Insel, denn hier bekommt man alles was man braucht. Mal abgesehen vom Ortseingang, der wirkt eher etwas abschreckend, dafür ist die Altstadt umso schnuckeliger. Wohin man guckt, sieht man die dänisch anmutenden Häuschen dicht an dicht. Eines hübscher als das andere. Die vielen kleinen Lädchen und Cafés in den Gassen laden zum Bummeln und Verweilen ein. Besonders toll finden wir die vielen, teilweise erhöhten, Terrassen davor. Die strahlen pures Urlaubsflair aus.
Eigentlich ist es für Inselstädte wie Burg ja üblich einen direkten Zugang zum Hafen zu haben, aber das ist hier nicht so. Die Stadt ist von einem haffartigen Burger Binnensee durch einen nahezu zwei Kilometer breiten Landstreifen vom Hafen getrennt. Vermutlich, weil der jetzige Hafen nicht mehr der ursprüngliche ist und da kommen wir auch schon zu dem nächsten Grund.
Die Häfen und die Leuchttürme
Kleine Häfen ziehen uns immer in den Bann, egal wo wir auch hinkommen, sie gehören immer mit zu den ersten Anlaufpunkten. Ganz besonders, wenn dort kleine Fischkutter liegen. Fehmarn hat als Insel natürlich mehrere Häfen, genau genommen fünf. Einer der bekanntesten ist wohl der in Burgstaaken. Besonders schön ist dort die Mischung aus Fischerei- und Yachthafen. Es macht Spaß sich dort einfach auf eine Bank zu setzen und den Fischern beim Ausnehmen der Fische zuzugucken. Die gibt es dort natürlich frisch vom Kutter.
Der Hafen in Orth hat dafür wieder einen ganz anderen Liebreiz. Der ehemalige Fischerei- und Handelshafen ist ein idealer Ausgangspunkt für Törns in die Gewässer der deutschen und dänischen Ostsee und damit vor allem bei Seglern sehr beliebt. In der gleichnamigen Bucht tummeln sich vor allem jede Menge Surfer. Genau diese Mischung macht den Hafen irgendwie besonders von der Atmosphäre her.
So verhält es sich auch mit den anderen Häfen von Fehmarn. Keiner gleicht dem anderen. Jeder strahlt auf seine ganz besondere Art und Weise. In Burgtiefe ist man der Ostsee sogar besonders nah, denn dort kann man Urlaub auf einem Hausboot erleben.
Ach ja Leuchttürme, davon geht natürlich wieder eine ganz besondere Magie aus. Und Fehmarn hat gleich fünf und alle sind völlig unterschiedlich. Mein Favorit ist nach wie vor der kleine in Westermarkelsdorf, der hat es mir von seiner Optik ganz besonders angetan. Doch wie eingangs beschrieben, haben die drei am Fehmarnsund mittlerweile eine ganz besondere Bedeutung. Zeugen sie für uns doch von Heim- und Fernweh gleichermaßen.
Die Wassersportinsel
Fehmarn ist ein Wassersporteldorado, nicht umsonst wird es Hawaii des Nordens genannt. Die Insel bietet perfekte Voraussetzungen für viele Wassersportarten. Egal wie der Wind gerade steht, können Kite- und Windsurfer auf gute Bedingungen für jeden Schwierigkeitsgrad zurückgreifen. Auch wenn wir keine zwanzig mehr sind und eigentlich auch gar keinen Wassersport betreiben, verströmt dieser Lifestyle eine ganz besondere Magie. Wir mögen das sehr gerne und außerdem hält es die Insel dadurch sehr jung. Und wer weiß, eine Einladung für eine Katamaranspritztour haben wir bereits erhalten, vielleicht springt der Funke ja noch über.
Das sind eigentlich nur fünf von vielen Punkten, die für uns die Insel so liebenswert machen. Gerade wegen dieser Liebe zur Insel haben wir ihr auch einen Kalender „unser Fehmarn“ gewidmet. Wenn wir von „unser Fehmarn„ sprechen, dann nicht weil Fehmarn uns gehört, es sind lediglich unsere Empfindungen und die Art und Weise wie wir die Insel durch unsere Augen sehen. Jeder hat da sicherlich seinen ganz eigenen Blickwinkel. 😉
Leider versuchen seit längerem geldgierige Heuschrecken die Insel zu belagern und zu verschandeln. Wir hoffen sehr, dass es ihnen nicht gelingen wird, damit dieses IInselidyll für uns alle noch ganz lange Bestand haben wird.
Unser Buchtipp für euch:
Unser Fehmarn
Fehmarns Küsten – Eine Entdeckungsreise
Autoren: Claudia Kerpa u. Ralph Kerpa
Hardcover, 104 Seiten
ISBN: 978-3752690798
Verlag: Books on Demand
Erscheinungsdatum: 22.03.2021
Farbe: Ja
Preis: 39,00 € // E-Book: 14,99 €
4 Kommentare zu „Eine Insel ganz nach unserem Geschmack“
Besser hätte ich die Insel auch nicht beschreiben können (y) komme schon seit Jahrzehnten für kurz Urlaub und immer im Frühjahr oder Herbst für 3 Wochen hoch und es wird mir nicht langweilig
Ich liebe die Insel ♡ der Sonnenauf und Sonnenuntergang ist sehr schön da für brauche ich nicht in die Karibik zu fliegen
Bitte erhaltet das Flair der Insel
Liebe Karin,
vielen herzlichen Dank für deinen Kommentar auf unserem Blog. Die Insel hat wirklich etwas magisches an sich. Ich bin ja der Meinung entweder man liebt sie oder man liebt sie nicht. Und wenn man sie liebt, dass bietet sie einem so viel. Ich hoffe, dass sie sich immer diese Schönheit bewahren kann.
Sonnige Grüße,
Claudia
Ich weiß noch genau, wie begeistert ich war als ich vor etwa 10 Jahren das erste Mal auf Fehmarn war. Man fühlt sich ab dem ersten Moment willkommen und die Insel ist vor allem eins: Typisch Ostsee. Das ganze Eiland hat einen maritimen, vielseitigen Charme. In vielen Orten kann man noch das traditionelle Fischerleben erleben und mit ihm auf Tuchfühlung gehen. Mittlerweile besuche ich die Insel nicht mehr allein, sondern mit meinen zwei Kindern und ich kann mich Karin nur anschließen: Langweilig wird es nie!
Liebe Nancy,
vielen lieben Dank für deinen Kommentar auf unserem Blog. Mit dem typisch Ostsee gebe ich dir absolut recht. Viele ärgern sich ja über die Steinstrände, aber gerade die finde ich so pregnant für die Ostsee und auch ihre Entstehung. Besonders freue ich mich, dass du deine Liebe zur Insel an deine Kinder weiter gibst. Denn je mehr die Schönheit der Insel erkennen, desto mehr wird sie auch geschützt und bewahrt. 🙂
Wir senden dir sonnige Meeresgrüße,
Claudia