Der Nordborg Sø liegt im Norden der dänischen Ostseeinsel Als und lässt sowohl Wander- als auch Anglerherzen höher schlagen. Wir zeigen euch, was ihn so besonders macht.
Im vorherigen Beitrag hatten wir es bereits angekündigt, dass wir euch den Wanderweg um den Nordborg Sø noch einmal genauer vorstellen möchten. Denn es ist schade, dass man über den See an sich bzw. über den Wanderweg nur sehr wenige Informationen finden kann.
Außer du bist ein Angler-Fan, dann erfährst du zumindest welchen Fang du im dem 56 Hektar großen Nordborg Sø zu erwarten hast. Das sollen u.a. große Brassen, Karpfen, Zander und Hechte sein.
Das Schloss von Nordborg
Unseren Rundgang um den See haben wir beim Schloss von Nordborg gestartet, denn das befindet sich im Zentrum. Dort könnt ihr das Auto bequem auf einem der Parkplätze abstellen und von da aus starten. Außerdem hättet ihr die Möglichkeit euch nach dem Rundgang im Ort zu stärken. Ebenfalls direkt beim Parkplatz befindet sich zum Beispiel ein Waffel-Restaurant.
Der ursprüngliche Bau des Schlossgebäudes geht bereits auf das Jahr 1151 zurück. Es wurde von König Svend gebaut, um sich vor Plünderungen zu schützen. Damals war das die einzige Festung auf der Insel Als. König Svend gab ihr den Namen Alsborg. Als ungefähr 20 Jahre später im Süden von Als auch eine Burg gebaut wurde und sie den Namen Søndre Borg erhielt, wurde die Alsborg in Nørre Borg umbenannt.
Was wir heute sehen ist aber nicht mehr der Originalzustand, denn der erste Bau wurde durch ein Feuer zerstört. Wenn ich das richtig verstanden habe, dann wurden die vorgeschobenen Verteidigungswerke für den Bau des heutigen Schlosses verwendet.
Im Jahr 1911 wurde das Schloss umgebaut und bis zur Wiedervereinigung im Jahr 1920 war dort eine Deutsche Hochschule untergebracht. Heute befindet sich hier eine „efterskoler/Nachschule“: Das sind Internatsschulen, auf die dänische Kinder gerne nach der achten oder neunten Klasse gehen, um ein Jahr lang eine bestimmte Disziplin zu vertiefen. Das kann z.B. Sport, Design oder Kunst sein. Typischerweise ist es die neunte oder zehnte Klasse, die so absolviert wird. Von daher kann man das Gebäude auch nur von außen bewundern.
Ein hübsches Fotomotiv ist es allemal. Um den Schlossteich herum führt ein Märchenpfad mit Geschichten und Bildern. Dieser dürfte vor allem Kinderaugen zum Leuchten bringen.
Wandern um den Nordborg Sø
Wir haben den ca. acht Kilometer langen See gegen den Uhrzeigersinn umwandert. Was aus meiner Sicht auch der schönste Teil ist, denn hier hast du die Möglichkeit direkt am Wasser zu gehen. Der Blick auf den See öffnet dir immer wieder neue Blickwinkel. Selbst bei einem so trüben Tag wie wir ihn erwischt hatten. Viele Vogelarten sollen hier heimisch sein. Bis auf Möwen und ein paar Entenvögel konnten wir heute leider keine weiteren entdecken.
Dafür ein paar Schrebergartengrundstücke, die zum Teil fast bis an den See herangingen. Angebaut wird alles, was das Selbstversorgerherz erfreut. Ein wenig haben mich die Gärten an den ursprünglichen Nutzgarten von meinen Großeltern erinnert.
Ein wenig schade ist, dass man am Ende des Sees – also bevor ihr den Rundweg wieder in die andere Richtung geht – den Trampelpfad leider verlassen muss. Ab hier führt der Wanderweg ein Stück an der Straße und durch den Ort Lavensby entlang. Die – ich nenne es jetzt mal die – Rückseite des Sees führt auch eine ganze Weile nicht mehr direkt am See entlang, sondern durch Wiesen und Felder.
Was auf der einen Seite schade ist, aber irgendwie auch nicht, denn hier erlebt ihr, was für den Norden von Als so typisch ist. Als Überbleibsel der Eiszeit ist die Landschaft geprägt von Seen und kleinen Hügeln. Der Wanderweg „Søstien“ ist hier sehr schmal und erinnert ein wenig an die Trampelpfade der Schafe auf dem Deich. 😉
Erst wenn ihr den Kildespringvej kreuzt, kommt ihr wieder zurück an den See. Von dort ist es dann auch nicht mehr allzu weit, bis ihr wieder nach Nordborg kommt. Die letzten Meter führen an alten Fischerhäusern vorbei, die uns ein wenig an den Schleswiger Holm erinnern.
Alles in allem ist das ein sehr schöner und vor allem gemütlicher Wanderweg, den man problemlos meistern kann und auf dem es eine vielseitige Landschaft zu entdecken gibt.
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