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Letzte Woche waren wir bei einem Friedrichstädter Urgestein zu Besuch. Die Rede ist von Kalle, der mit über 170 Kaffeesorten den wohl kleinsten Kaffeeladen mit der größten Auswahl an Kaffeesorten betreibt.
Es ist ein Eckhaus direkt am Markt. Der Blick durch die Fenster verrät, hier dreht sich alles um den Kaffee. Neugierig betraten wir den Laden. Es war aber nicht nur der Duft von Kaffee, der unsere Nase erreichte, sondern es lagen noch andere Aromen in der Luft. Schnell wurde klar, im Kaffee-Kontor gibt es nicht nur Kaffee aus allen Ländern der Welt, sondern auch ein beeindruckendes Angebot an Tee, Senf, Schnaps, Brotaufstrichen und Schokolade.
Der alte Dielenboden knarrte unter unseren Füßen und unsere Blicke hatten Mühe und Not einen ersten Fixpunkt zu finden, denn wie in einem alten Kolonialwarenladen war auch hier jeder noch so kleine Winkel mit diversen Gegenständen rund um das Thema Kaffee bestückt. Neben den Produkten selbst finden sich hier alle erdenklichen und zum Teil schon musealen Gegenstände, die der Hausherr allesamt zusammengetragen hat und ausstellt. Manch ein Stück darf erworben werden, die meisten dienen lediglich zu Dekorationszwecken.
Im Hintergrund hören wir wie Kaffee gemahlen wird und eine durchdringende männliche Stimme. Das kann nur Karl-Heinz Firneis sein – oder Kalle, wie ihn die meisten hier nennen – und der bekannt dafür ist, immer einen lockeren Spruch auf den Lippen zu haben.
Wir haben unsere Leidenschaft zum Beruf gemacht
Einen Augenblick mussten wir noch warten, bis die Kundin fertig bedient war, dann hatten wir Kalle und das Kaffee-Kontor die nächste Zeit erstmal ganz für uns.
Er schnappte sich eine seiner Kaffeetüten aus dem Laden, mahlte ihn und ging mit uns nach oben in die Wohnung, damit wir uns ungestört unterhalten konnten. Er und seine Frau Bärbel wohnen gleich über dem Laden, was sehr praktisch ist, wenn man sieben Tage die Woche geöffnet hat. Der frisch gemahlene Kaffee verschwand auch gleich in den Händen von Bärbel, die uns erstmal einen frischen aufbrühte. Handgefiltert natürlich, so wie es sich für einen echten Kaffeefreund verhält.
Kaffee ist ja immer wieder ein spannendes Thema und bringt die Menschen ebenso zusammen wie gemeinsame Hunderunden beim Gassi gehen. Vielleicht hinkt der Vergleich ein wenig, aber das kam mir gerade so in den Kopf, da auch der Hund des Hauses uns schnell noch „Hallo“ sagte, bevor er sich genüsslich wieder auf seinen Platz im Flur legte.
Als erstes interessierte uns natürlich brennend, wie die beiden auf die Idee mit dem Kaffee-Kontor gekommen sind, denn ursprünglich hatten die beiden mal ein Antiquitätengeschäft. Für Kaffee hätten sich die beiden schon immer interessiert, aber die Idee mit dem Kaffee-Kontor entstand dann doch eher zufällig. In Friedrichstadt gab es mal einen Teeladen und der Besitzer dachte wohl daran auch Kaffee anzubieten, fand es aber nicht passend, wenn sich die Gerüche von Tee und Kaffee vermischten. Mit dieser Inspiration im Hinterkopf und der Tatsache, dass das Geschäft mit den Antiquitäten nicht mehr so rund lief, entstand die Idee vom Friedrichstädter Kaffee-Kontor. Das ist nun 15 Jahre her, dass Bärbel und Karl-Heinz Firneis ihre Leidenschaft zum Beruf gemacht haben. Damals allerdings noch an anderer Stelle in Friedrichstadt und mit angrenzendem Café. Bis sie dieses Eckhaus am Marktplatz entdeckten, es kauften und von nun an dort ihren kultigen Kaffee-Kontor betreiben.
Damals wurden die Geschäfte noch per Handschlag gemacht
Mir schien, als käme beim Gedanken an die alten Zeiten Wehmut auf. Und ein wenig ist das wohl auch so, aber weniger, weil die beiden ihr Café nicht mehr haben, sondern wegen der alten Zeiten, als die Geschäfte noch per Handschlag getätigt wurden. Immer wieder fällt der Name von einem Jens, der in Hamburg eine Privatrösterei betrieb. Von ihm haben sie nicht nur viele Jahre ihren Kaffee bezogen, sondern auch viel über den Kaffee gelernt. Jens ist zwar inzwischen in seinem wohlverdienten Ruhestand, aber die gemeinsamen Erinnerungen an die alte Zeit werden immer noch gepflegt.
Zwischenzeitlich haben wir die Location gewechselt, sind nun wieder unten im Laden und stöbern uns durch die Kaffeevielfalt. Den Kaffee beziehen die beiden nach wie vor von einer Hamburger Privatrösterei. Jede einzelne Kaffee-Tüte wird von Hand im Laden abgewogen, verpackt und mit dem selbst gestalteten Kaffee-Kontor Etikett versehen.
Entdeckt man erst die vielen verschiedenen Aromen, dann beginnt die Qual der Wahl. Die Auswahl ist riesig, darunter auch Verschnitte und aromatisierte Formen. Soll es Kaffee aus Afrika, Mittelamerika oder von den Cap Verden sein. Im Kaffee-Kontor kann man zwischen 170 verschiedenen Sorten wählen. Ob Lakritze, Amaretto, Kokos oder Bratapfel-Aroma, der Phantasie sind auch beim aromatisierten Kaffee kaum Grenzen gesetzt. Neben Kaffee gibt es im Kaffee-Kontor auch noch ein beeindruckendes Angebot an Tee, Senf, Schnaps, Brotaufstrichen und Schokolade. Die machen Lust auf Schlemmer–Shopping.
Schlemmer–Shopping mit Museums-Character
Es lässt sich nicht leugnen, dass die beiden früher ein Händchen für Antiquitäten hatten. Auch im Kaffee-Kontor finden sich überall antike Accessoires rund um das Thema Kaffee. Zu fast allen Stücken hat Kalle auch eine Geschichte parat. Überhaupt sind lockere Sprüche sein Markenzeichen. Viele resultieren aus Erlebnissen, die die beiden im Laufe der Jahre mit ihren Kunden hatten. So manch einen Wortwitz sollte man als Kunde allerdings nicht allzu ernst nehmen, denn Kalle liebt es, sein Umfeld auf die Schippe zu nehmen. Ein Urgestein eben, wie es sie heute nicht mehr allzu oft gibt.
Wer in Friedrichstadt ist, sollte auf alle Fälle mal im Kaffee-Kontor vorbei schauen. Und wer dort seinen Lieblingskaffee für sich entdeckt hat, kann ihn auch bequem von zu Hause aus über den Online-Shop www.kaffee-nf.de/shop/ bestellen.
Friedrichstädter Kaffeekontor
Am Markt 8
25840 Friedrichstadt
Telefon: 04881-936738
E-Mail: info@kaffee-nf.de
Dieser Beitrag entstand in Kooperation mit dem Friedrichstädter Kaffee-Kontor.