Wir sind ganz begeistert, denn wir haben einen weiteren schönen Platz gefunden, und zwar das Naturschutzgebiet Beltringharder Koog in Nordfriesland.
Jedes Mal, wenn wir für eine Objektbesichtigung nach Nordfriesland fahren und das Wetter mitspielt, gucken wir uns natürlich auch die nähere Umgebung an. So ist der Tag wenigstens sinnvoll genutzt und als netten Nebeneffekt lernen wir die ganze Gegend noch besser kennen.
Diesmal haben wir das Naturschutzgebiet Beltringharder Koog entdeckt und uns sofort darin verliebt.
Vielfältig und schön
Eins gleich mal vorweg, das Naturschutzgebiet Beltringharder Koog ist so groß und vielfältig, dass es sich auf alle Fälle lohnt einen Tagesausflug einzuplanen. Ganz gleich ob mit dem Fahrrad oder zu Fuß.
Mit dem Fahrrad empfehlen wir die Umrundung des Naturschutzgebietes Beltringharder Koog, denn die Wasserlandschaft mit dem größten See Nordfrieslands, der „Lagune Beltringharder Koog“ und den Seen „Lüttmoorsee“ und „Holmer See“ sind ein faszinierendes Naturerlebnis.
An der Naturschutz-Station Arlau-Schleuse (im ehemaligen Schöpfwerk) in der Hattstedtermarsch ist der Zugang zum Naturschutzgebiet Beltringharder Koog möglich. Dort empfehlen wir einen Abstecher zur Vogelhütte.
Der Abstecher ist allerdings nur zu Fuß möglich. Wenn ihr gerne Vögel beobachtet, dann solltet ihr auf alle Fälle auch ein Fernglas mit einpacken. Vögel lassen sich hier nämlich zahlreich zu sehen.
Ein Paradies für Vögel
Da das Gebiet so groß und vielfältig ist, wussten wir erst gar nicht wo wir am besten anfangen sollten. Spontan entschieden wir uns beim ehemaligen Schöpfwerk anzuhalten und von dort auf Erkundungstour zu gehen. Dort führt der Naturlehrpfad Arlau durch eine einzigartige Landschaft, deren Kernstück u.a. die Salzwasser-Lagune ist.
Schon als wir uns dem Beltringharder Koog näherten, fielen uns immer wieder Gänseschwärme auf, die stets geschwätzig von den Seen Richtung Wattenmeer flogen oder umgekehrt.
Als wir uns zu Fuß aufmachten, konnten wir noch zahlreiche weitere Vogelstimmen u.a. von diversen Möwen, Kiebitzen oder Feldlerchen ausmachen. Auch im Schilf wurde reichlich und emsig gesungen.
Beim Schöpfwerk mussten wir erst einmal wieder über den Deich hüpfen. Natürlich auch hier, wie sollte es anders sein, mitten durch eine Schafherde hindurch. Es war sehr schwül und die Luft ganz schön drückend. Den Tieren schien ganz schön warm zu sein, aber auch wir hatten heute ein wenig mit der drückenden Luft zu tun.
Ganz zu schweigen von dem teilweise ziemlich diesigen Licht. Das war nicht so schön. Ansonsten kamen wir aus dem Staunen gar nicht raus. So eine vielfältige Landschaft hatten wir in Nordfriesland nun wirklich nicht erwartet. Wie hatten wir das immer so schön ausgedrückt, eine Mixtur aus alter und neuer Heimat.
Obwohl wir uns brav an den Weg hielten, schienen wir für einige Kiebitze lästige Eindringlinge zu sein. Immerzu gingen sie in die Luft, um uns ihren Unmut über unseren Aufenthalt lautstark kundzutun. Ganz im Gegensatz zu den beiden Schwänen, die uns nur kurz musterten und fleißig an ihrem Nest weiter bauten.
Trotzdem fühlten wir uns ein wenig wie Eindringlinge und stören wollten wir die Tiere zur Brutzeit schon mal gar nicht. Daher, wenn es für manch einen auch verrückt klingen mag, setzen wir unsere Erkundungstour aus Rücksicht an einer anderen Stelle fort.
Ein wenig zur Entstehung des Beltringharder Koogs
Der Grundstein für die heutige Form entstand vor gut 30 Jahren. Damit die Bevölkerung besser vor Sturmfluten geschützt ist, entschloss man sich einen Vordeich zu bauen. Dazu wurde von Nordstrand bis zum Söhnke-Nissen-Koog ein neuer Deich gebaut. Zwischen der alten Deichlinie und diesem neuen Deich entstand nun ein Naturschutzgebiet – der Beltringharder Koog. Ende 1991 wurde der Koog sogar zum größten schleswig-holsteinischen Naturschutzgebiet (auf dem Festland) erklärt.
Durch die Eindeichung der Nordstrander Bucht wurde erheblich in den natürlichen Gezeitenrythmus eingegriffen, was zur Folge hatte, dass zwangsläufig wertvolle Lebensräume des Wattenmeeres verloren gingen. Der Beltringharder Koog dient also als Ausgleichsfläche, weshalb der Naturschutz auch absoluten Vorrang hat. Das bedeutet, dass sich der Mensch auch nur auf den für ihn ausgewiesenen Flächen bewegen darf.
Beim Anlegen hat man darauf geachtet, dass sich für die Küste typische Lebensgemeinschaften entwickeln können. Entstanden ist ein Gebiet mit großflächigen Salz- und Süßwasserlebensräumen, tidebeeinflussten Überschwemmungsgebieten, mit Sümpfen und sonstigen Feuchtgebieten sowie einer an diese Lebensräume gebundenen charakteristischen Tier- und Pflanzenwelt, insbesondere dem Schutz der hier rastenden und brütenden Wat- und Wasservögel.
Uns hat der Beltringharder Koog gleich in den Bann gezogen und wir freuen uns schon jetzt darauf, diesen zu allen nur erdenklichen Jahreszeiten sehen und erleben zu können.
8 Kommentare zu „Das Naturschutzgebiet Beltringharder Koog“
Liebe Claudia,
lieber Ralph,
ein sehr interessanter Beitrag und tolle Bilder. Ich finde es klasse, was Ihr für tolle Ecken entdeckt. Auf Nordstrand war ich auf dem Weg Richtung Pellworm. Aber niemals hätte ich dieses Naturschutzgebiet entdeckt.
Es lohnt sich, die „abgetretenen“ Touri-Pfade links liegen zu lassen und andere Wege zu gehen. Und Ihr zeigt sie immer so schön, danke. 🙂
Ganz viel Glück und noch mehr Erfolg für Eure Suche und viele schöne Entdeckungen dabei.
Gruss und Kuss
Martina
Moin liebe Martina,
solche schönen Ecken zu entdecken hilft bei der Frustbekämpfung. Die Besichtigung der Immobilie war wieder ein echter Hohn.
Ecken wie den Beltringharder Koog findest du in der Tat nur, wenn du die Touri-Pfade verlässt. Hach… das war so schön dort. Wir haben ja schon viele Naturschutzgebiete aufgesucht, aber in diesem haben wir uns auf Anhieb wohl gefühlt. Ständig hörte man aus unseren Mündern ein staunendes Raunen. 😉 Ich kann es kaum abwarten wieder hinzukommen. Das nächste Mal am liebsten wenn die Salzwiesen blühen.
Ganz liebe Grüße zurück,
Claudia
Moin liebe Claudia
Das ist ja wieder mal ein Geheimtipp, danke sehr!
Oh, dann war die Objektbesichtigung wieder ein Flop, wie schade 🙁
Vermutlich Typ Bruchbude für viel Geld….? In der Region Hattstedt war unser Gutachter auch mal für uns unterwegs…ein Fass ohne Boden!!!
Wir sind bei unserer kleinen Stadtvilla in Schleswig mittlerweile schon beim Kaufvertrag, jippieh…..
Haltet durch, es wird schon noch das richtige für euch kommen. Weiterhin viel Glück!
Liebe Grüsse aus der Schweiz
Sabina
Moin Sabina,
sehr gerne. Das Gebiet hat uns auf Anhieb gefallen.
Yep, der Besichtigung war ein Totalflopp. Die Bilder im Exposé stimmten mit der Wahrheit nicht überein und dann wollte der Typ auch noch selber da wohnen bleiben. So etwas geht gar nicht, schon gar nicht, wenn man es nicht vorher ausdrücklich erwähnt.
Wir suchen weiter und müssen Geduld haben. Es kommt leider nichts nach…
Oh wie schön, das ist ja klasse für euch. FREU.
Ganz liebe Grüße,
Claudia
Moin Claudia
Das gibts ja wohl nicht, was manche Leute sich so vorstellen….
Wir hatten auch mal ein schönes Reetdachhaus im Auge, allerdings hätten wir beim Hauskauf die alten Eltern „mit übernehmen“ müssen !!!
Hier ein paar Tipps, nur mal so:
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Entweder müsstet ihr euer Budget aufstocken oder euch damit anfreunden, dass ihr doch grössere Renovierungsarbeiten durchführen müsst.
Gar nicht so einfach…
Liebe Grüsse
Sabina
Moin Sabina,
das sag ich dir.
Die Objekte kennen wir alle. Was glaube ich, für euch Außenstehende schwierig zu beurteilen ist, was wir für den beruflichen Part brauchen. Würden wir nur nach einem normalen Wohnobjekt gucken, dann würden wir uns bestimmt nicht mehr unterhalten.
Es geht aber nicht immer nur um das Objekt, sondern auch um die Lage bzw. um das was um das Objekt herum ist. 😉 Da suchen wir dann doch lieber etwas länger, als es später zu bereuen.
Wir nehmen uns jetzt den Druck ein wenig raus und versuchen es einfach entspannter anzugehen. Neue Objekte können wir eh nicht herbei zaubern. Irgendwann wird es kommen und dann ist es das Richtige.
Supper sonnige Grüße in die Schweiz,
Claudia
Hallochen,
Wir fahren jetzt seit Mitte der Neunziger alle 2 Jahre (oder häufiger) mi Naturfreunden für 1 Woche nach Eiderstedt.
Dabei ist der Beltringharder Koog seit jeher ein Muss für einen Besuch!
(Man informiert sich ja schließlich vorher, wenn man in die Fremde reist. )
Viele Grüße Uwe
Moin Uwe,
da hast du natürlich Recht. Würden wir auch so machen, wenn es in die Ferne geht. Mit den Zielen, die mehr oder weniger vor der Haustür liegen ist es irgendwie anders. Da geht man oder besser gesagt wir einfach drauf los. Stück für Stück bis (man) wir alles gesehen ha(t)ben. 😉
Ganz liebe Grüße zurück,
Claudia