Wenn sich schmucke, kleine Häuschen aneinander reihen, Schafe auf dem Deich grasen, imposante Fischkutter im Hafen vor Anker liegen und über alldem eine altehrwürdige Windmühle wacht, dann kann eigentlich nur die Rede vom Hafenort Oudeschild sein.
Oudeschild ist nicht nur der drittgrößte Ort auf der Insel Texel, er ist auch der Heimathafen der hiesigen Fischereiflotte und reich an Geschichte. Der raue Charme der Fischer, die gemütlichen Restaurants, die traditionelle Bauweise der Häuser und die Tatsache, dass es hier noch einen exquisiten Yachthafen gibt, sind nur ein paar Gründe, warum der Hafenort bei vielen so beliebt ist.
Auch wir konnten uns dem Charme nicht entziehen und enterten das kleine Fischerdorf. Doch zuerst musste unser Hüngerchen gestillt werden. Wo könnte man das hier besser als direkt am Hafen auf der Terrasse eines kleinen Restaurants. Dort genossen wir bei herrlichem Sonnenschein landestypische Snacks. Wir ließen unsere Blicke in alle Richtungen schweifen, genossen das Flair, um dann gestärkt auf Entdeckungstour zu gehen.
Besonders drollig sahen die blauen Tuk Tuk aus. Mit ihnen durch die Gegend zu cruisen bringt bestimmt Spaß. 😉 Weiter nördlich befindet sich der eingangs angesprochene Yachthafen „Waddenhaven“ mit 250 Liegeplätzen.
Wenn man sich den Hafen aus heutiger Sicht anguckt, kann man sich gar nicht mehr vorstellen, dass dieser mal eines der wichtigsten Hafenstädte der Niederlande war. Im 17. und 18. Jahrhundert, als vor Oudeschild die Reede von Texel lag, erlebte dieser Hafenort seine Blütezeit. Von hier starteten früher die Schiffe der Vereinigten Ostindischen Compagnie (VOC) in See.
Die Abfahrt von der niederländischen Insel bildete den Anfang vieler Entdeckungs-, Kriegs- und Handelsreisen. Daher warteten hier oft Hunderte von Segelschiffen auf günstigen Wind. Das konnte unter Umständen schon mal Wochen oder sogar Monate sein. Bei Stürmen passierten ab und an auch Unfälle mit den vor Anker liegenden Schiffen. Auf dem Meeresgrund liegen noch heute etliche gesunkene Schiffe.
Heute sind es vor allem Fischkutter und Ausflugsboote, die das Hafenbild prägen. Letztere bieten von hier aus Fahrten zu den Seehundbänken oder zum Garnelenfischen an. Spannend wird es freitags, wenn die großen Fischkutter im Laufe des Tages von der Nordsee mit ihrem Fang eintrudeln. Dann herrscht überall geschäftiges Treiben und die Luft ist erfüllt von Stimmengewirr und Fischgeruch.
Die Fischer verkaufen ihren Fang direkt von ihren Kuttern. Die sind alle mit dem Zeichen „TX“ für Texel markiert und mit modernster Technik ausgestattet. Nicht nur das Gewirr der zahllosen Masten lässt die Kutter sehr eindrucksvoll aussehen, auch haben sie eine imposante Größe, wie ich finde.
Aber nicht nur die Kutter erfreuten mein Herz, auch die vielen kleinen Läden locken mit zahlreichen Souvenirs. Nicht alle sind nützlich, aber gemütlich stöbern macht einfach Spaß. Ganz besonders in diesem hier, das lag auf dem Weg zum Museum „Kaap Skil“. Dort gab es tolle Wohnaccessoires, die ganz nach meinem Geschmack waren.
Da wir noch mehr über die Geschichte der Seefahrer und Strandräuber erfahren wollten, zog es uns jetzt auch zu dem preisgekrönten Museum „Kaap Skil“.
4 Kommentare zu „Das kleine Hafenörtchen Oudeschild“
So schön! Kommt mir so vor, als sei ich erst gestern dort gewesen : ) Und wahrscheinlich bin ich am Wochenende wieder dort! Sonnige Grüße, Jutta
Moin Jutta,
oh wie schön. Wo soll es hingehen? Möchte auch so gern wieder.
Na ja, dafür verschlägt uns dieses Wochenende auf die Insel der Freiheit. 🙂
Liebe Grüße aus dem nasskalten Norden,
Claudia
Hallo liebe Claudia, wenn es klappt, dann mit dem Kutter raus zu den Seehundbänken, denn das habe ich während der letzten Besuche nicht geschafft. Ansonsten einfach treiben lassen und spazieren gehen. Unser Filius kommt morgen zurück und für meinen Mann brechen die letzten Urlaubstage an. Der Arme musste ja in diesem Sommer meinetwegen auf „richtigen Urlaub“ verzichten. Da müssen wir zum Abschluss
wenigsten noch einmal salzige Meeresluft schnuppern : ) Euch viel Spaß – die Zeichen für das Wetter stehen ja auf sonnig! Jutta
Liebe Jutta,
das klingt schön. Das möchte ich auch gerne mal machen. Vielleicht haben wir auch etwas Glück, zumindest versuchen wir die Odde noch einmal abzulaufen. Vielleicht entdecken auch wir einen. 😉 Ansonsten freue ich mich über Bilder von dir, die dann sicherlich kommen werden.
Euch auf jeden Fall ganz viel Spaß und Glück mit dem Wetter.
Herzliche Grüße,
Claudia