Wir sind absolut keine Großstadtmenschen und so sehr wie wir Hamburg auch mögen, wohnen wollen würden wir hier nie. Sollten wir aus irgendeinem Grund doch dazu gezwungen werden, dann bitte nur am Falkensteiner Ufer, und zwar nicht weil dieser Fleck zu Hamburgs Nobelvierteln gehört, sondern weil es dort wirklich schön ist.
Hamburg ist doch immer wieder für eine Überraschung gut
Unglaublich, dass uns nach all den Jahren dieser Flecken Erde durchgeflutscht ist. Da waren wir nun unzählige Male in Hamburg, kennen den Hafen schon fast in- und auswendig, sind die Elbe rauf und runter, sogar in Blankenese sind wir die Treppen auf und ab, aber das Falkensteiner Ufer ist uns bisher verborgen geblieben. Wie gut, dass wir diese Lücke nun schließen konnten, denn von dem Ambiente sind wir völlig begeistert.
Dabei ist die Entdeckung auch diesmal nur einem Zufall geschuldet, denn nach unserem Ausflug in Wedel wollten wir auf dem Heimweg nur noch mal in ein paar Seitenstraßen stechen, um uns ein wenig umzugucken. Da entdeckten wir das Schild Wittenbergen und dachten spontan, „ach… lass uns doch mal gucken“. Ein nächstes lockte uns zum Falkensteiner Ufer, von dem wir zwar schon gehört, aber uns weiter nicht damit beschäftigt hatten. Erste positive Entdeckung war ein kostenfreier Parkplatz – in Hamburg schon eine Seltenheit.
Das Leuchtfeuer von Wittenbergen
Am Strand angekommen, stach uns als erstes der rot-weiß gestreifte Leuchtturm Wittenbergen ins Auge. Ich glaube, dieser gehört mit zu den meist fotografierten Leuchtfeuern in Hamburg.
Eigentlich haben diese modernen Leuchtfeuer ja so gar nichts mehr mit den alten, romantischen gemein, und trotzdem, irgendwie hat auch dieser etwas. Der Leuchtturm Wittenbergen dient als Unterfeuer. Zu ihm gehört noch das 800 Meter entfernte Oberfeuer, der Leuchtturm Tinsdal. Beide sind seit 1900 in Betrieb.
Der Strand am Falkensteiner Ufer
Der Strand ist wirklich schön und lädt gerade zum Flanieren ein. Da macht es nicht mal was, dass wir schon kaputt und müde waren oder vom Sommer etwas mehr Wärme erwartet hätten. Was hier so fantastisch ist, ist dass man überhaupt nicht das Gefühl hat in einer Großstadt zu sein. Der Wald schirmt die Stadt komplett ab. Bis auf ein paar Häuser hier und da fühlt man sich mitten in der Natur.
Wenn man sich den ganzen Wald so anschaut, kann man sich gar nicht mehr vorstellen, dass die Gegend früher unbewaldet gewesen sein soll. Statt Bäumen gab es nur weißen Sand, daher auch der Name Wittenbergen (weiße Berge). Tolle Wanderwege führen durch den Waldpark Falkenstein und eröffnen immer einzigartige Blicke auf die Elbe und die vorbeiziehenden Pötte. Wären wir heute nicht schon so müde gewesen, dann wären wir wohl auch noch einige dieser Wege abgelaufen. Ein anderes Mal. 😉
Für Campingplätze haben wir ja bekanntlich so gar nichts übrig, aber dieser hier am Falkensteiner Ufer scheint ein wenig anders, alternativer zu sein.
Nicht weit von hier gibt es den Römischen Garten, der 1880 von privater Hand angelegt und 1951 der Stadt Hamburg geschenkt wurde. Dieser soll auch sehr schön sein und kommt bei uns ebenfalls auf den Zettel für den nächsten Besuch.
Im Sommer, also wenn er dann auch wirklich da ist, dann ist dieser Strand ebenfalls ein beliebter Badestrand und sogar DLRG-überwacht. Wäre das Fahrwasser der Elbe nicht so gefährlich, dann könnte man schon in Versuchung kommen einmal quer über die Elbe zur Insel Neßsand zu schwimmen. Doch das sollte man lieber lassen.
Den Hamburger Hafen immer in Sichtweite
Eigentlich waren wir schon todmüde und das Wetter bemühte sich wieder den nächsten Schauer anzukündigen und doch mochten und wollten wir nicht umdrehen. Immer noch ein Stück und noch ein Stück, so schön war es.
Wir ließen uns noch bis zur Höhe des alten Wasserwerks treiben und entschieden uns dann doch zur Umkehr, aber mit der Gewissheit im Gepäck ganz schnell noch einmal wiederzukommen.
Ach ja… für alle Schiffsfans, auch Schiffe aller Art lassen sich vom Falkensteiner Ufer perfekt beobachten. Vielleicht sogar mit einem Picknickkorb bewaffnet. Wir werden es das nächste Mal tun.
11 Kommentare zu „Das Falkensteiner Ufer: Hamburgs schönster Strand“
Liebe Claudia,
herrlich und so ruhig alles!
Wie habt ihr es denn geschafft, dieses schöne Fleckchen Erde/Strand/Wasser so menschenleer und ruhig anzutreffen? 😉
Falls ihr schon mal – unprofessionelle – Fotos vom römischen Garten sehen wollt … 😉
http://deichrunnerskueche.de/2016/05/falkenstein-elbhoehenweg-eine-wanderung-der-feinen-art.html
Liebe Grüße
Eva
Moin liebe Eva,
ich würde sagen, das ist dem super Sommer geschuldet. 😉 Dort war es in der Tat erstaunlich leer. Eigentlich ein Grund nicht ganz so erbost zu sein mit dem Sommer. Das ist ja auch der Grund warum wir im Sommer die Küste meiden, denn bei den ganzen Menschenmassen kann man eh nicht fotografieren.
Danke für den Link, da gucke ich doch glatt mal rein.
Liebe Grüße,
Claudia
Hallo Claudia,
das auf dem 3. Bild sieht aus wie ein Eingang.. Seit ihr da auch rein gegangen?
Moin Simon,
ne, das haben wir nicht getan. 😉 Wieso fragst du? Haben wir was verpasst?
Nein im Ernst, das war ein Kanal, da hätte ich nicht rein gewollt.
Liebe Grüße,
Claudia
Hallo MeerART,auf dem elften Foto über das Falkensteiner Ufer, sehe ich da das Achterdeck eines Schiffswrack’s rausragen?
Hallo Uwe,
ja, das siehst du richtig. Das ist das Heck vom Binnenmotorschiffs „Uwe“.
Am 19. Dezember 1975 um 17:03 Uhr kollidierte das 1954 gebaute Küstenmotorschiff „Wiedau“ mit der „Mieczslaw Kalinowski“ und daraufhin mit dem Binnenmotorschiff „Uwe“ vor dem damaligen Anleger Wittenbergen. Die „Wiedau“ und die „Uwe“ sanken.
Vielleicht interessiert dich folgender Link: http://www.hamburg-forum.com/board20-hamburger-bezirk-und-stadtteil-foren/board21-altona-bezirk/board30-blankenese/174-schiffswracks-am-blankeneser-elbstrand/
Liebe Grüße,
Claudia
Hallo Meer ART, vielen Dank für eure Antwort,zufällig paß ja der Name des Wrack’s Uwe zu mir,bin nämlich gerade in einer Reha um den A l t e n Rumpf wieder flott zu kriegen 🙂 Danke auch für den Hinweis auf den Link, mit besten Grüßen von Uwe,macht weiter so und tschüüüüß
Hallo Ihr Lieben 2,
spannend, spannend und wunderschön! Ich kann kaum glauben, dass sich irgendwo dahinter die Riesenstadt Hamburg versteckt.
Kommt man denn auch vom Strand (was ein feiner Sandstrand) aus überall durch in den Wald und zu den Häusern? Oder ist hier auch wieder so viel „Privat“?
Ein gemütliches Wochenende für Euch!
Liebe Grüße
Martina
Moin Martina,
das ging uns auch so. Putzigerweise kannten wir die beiden angrenzenden Ufer, aber bis da sind wir nie gegangen.
Von der Stadt Hamburg ist dort wirklich nichts zu spüren. Man kann sie nur vom Wasser aus erahnen, wenn man auf den Hafen blickt.
Hier in Falkenstein gibt es viele tolle Wanderwege, bergauf und bergab und von manchen kann man auch auf die Häuser gucken. Wie du aber schon richtig vermutet ist das meiste „Privat“ und nicht zugänglich. Es gab so gar mal jemanden, der sich – nur weil er nicht wollte, dass jemand auf sein Grundstück guckt – sämtliche Grundstücke gekauft hatte. Ein Teil davon ist – weil Museum geworden – mittlerweile aber wieder öffentlich zugänglich.
Euch ebenfalls noch ein zauberhaftes Wochenende.
Liebe Grüße,
Claudia
Bin in Hamburg aufgewachsen, wir haben jeden Sommer auf dem Campingplatz am Falkenstein Ufer verbracht. Schöne Zeiten und Erinnerungen. Es freut mich das es nach 50 Jahren noch da ist. Nächstes mal ein Boot nehmen und rüber zu Schweinesand, sehr schöner Strand, gleich gegenüber vom Campingplatz.
Moin liebe Marion,
das kann ich mir gut vorstellen, dass du durch die Kindheitserlebnisse viele tolle Erinnerungen hast.
Die kleine Insel mitten in der Elbe ist bestimmt zauberhaft.
Liebe Grüße,
Claudia