Was früher nur ein Ort der Durchreise war, verleitet nun vermehrt zum Bleiben
Mit Dagebüll verbanden wir bisher immer nur einen Ort der Durchreise. Ein Ort, um den man nicht herum kommt, wenn man zu den Inseln möchte. Doch Dagebüll mausert sich immer mehr zu einem richtigen Urlaubsort.
Den Weg vom riesigen Parkplatz bis zum eigentlichen Fährhafen empfand man immer recht nüchtern. Doch in letzter Zeit war nicht zu übersehen, dass in Dagebüll sehr viel gebaut wurde. Ganz besonders im Ortsteil Dagebüll-Hafen.
Genau in diesem nüchternen Bereich zwischen Parkplatz und Fähre entstanden zahlreiche neue Ferienhäuser aus Holz, die wirklich schnuckelig aussehen. Passend dazu wurde auch die kleine Flaniermeile hergerichtet, die inzwischen schon ein kunterbuntes Programm für ihre Gäste bereit hält. Und das soll nur der Anfang sein.
Das heutige Dagebüll entstand 1978 aus der Zusammenlegung der selbstständigen Gemeinden Dagebüll, Fahretoft, Juliane-Marien-Koog und Waygaard. Was ich mir heute kaum noch vorstellen kann ist, dass sich Dagebüll früher auf einer Hallig befand. Um 1704 wurde das Land mit Deichen gesichert. Bei den ältesten Häusern ist heute zum Teil noch erkennbar, dass sie auf Warften gebaut wurden.
Dagebüll-Hafen – ein Ort der Sehsucht
Heute hatten wir uns einfach mal die Zeit genommen, um uns ein wenig in Dagebüll-Hafen umzusehen. Als wir an der Mole standen und die ein- und auslaufenden Fähren beobachteten, machte sich Sehnsucht breit. Wenn man die Urlauber mit ihren Koffern so ziehen sieht, bekommt man sofort Reiselust.
Dies wurde beim Blick an den Horizont noch verstärkt, denn dort lächelte uns die Insel Föhr an, die ebenfalls noch ganz oben auf unserer Kennenlern-Liste steht. Und wenn wir an Amrum denken, bricht bei uns eh Sehnsucht pur aus. Vor uns hin träumend, liefern wir weiter am Deich entlang und ließen uns den eisigen Wind um die Nase fegen.
Küstenschutz ist an der Westküste ein sehr wichtiges Thema. An vielen Orten werden die Deiche bereits erhöht und verstärkt. So auch in Dagebüll. Ganz fertig scheint der Deich noch nicht zu sein, jedenfalls durfte dieser an den meisten Stellen noch nicht betreten werden.
Das war aber auch nicht weiter schlimm, denn es gibt auch so genug zu gucken. Wie gesagt, bisher war Dagebüll-Hafen für uns nur ein Ort der Durchreise. Dass es hier so viele schöne Ecken zu entdecken gibt, ist für uns noch ganz neu und zum Teil auch überraschend.
Leuchtturm Dagebüll
Südlich des Fährhafens steht ein alter Leuchtturm. Der ist zwar nicht mehr in Betrieb, dafür glänzt er mit ganz anderen Qualitäten. In ihm verbirgt sich nämlich ein kleines Hotel für zwei Personen. Allerdings ohne Lobby und ohne 24-Stunden-Zimmerservice, aber mit Whirlpool, Minibar und natürlich Frühstück am Morgen. Die Einrichtung ist schlicht und modern gehalten und vor allem, es gibt keine Nachbarn.
Wer in der Laterne sitzt und durch die Panoramafenster aufs Wattenmeer blickt, dürfte den Alltagsstress ziemlich schnell vergessen. Grüne Deiche, weiße Schafe, weites Watt, wie auf einer Perlenschnur aufgefädelte Halligen und eine skurrile Lorenbahn, die aus einem Märchen zu stammen scheint. Das ist die außergewöhnliche Umgebung des mehr als 90 Jahre alten Leuchtturms. Ein kleiner Turm, der zu richtig großen Träumen einlädt.
Wer mehr Infos zum Turm möchte klickt einfach hier: Leuchtturm-Dagebüll
11 Kommentare zu „Dagebüll – Ein Ort im Wandel“
Die Holzhäuser sind purer Luxus, habe letztes Jahr in einem der Bungalows gewohnt als mein Lieblingshotel Strandhotel ausgebucht war und finde die Ladenstrasse mit dem neuen Marktplatz wunderschön. Dass man von dort „mal eben“ zu den Inseln kann, das Hinterland ebenfalls absolut sehenswert ist und es dort viele Highlights gibt, die man auf den ersten Blick nicht erkennt oder weiss, rundet Dagebüll in jeder Hinsicht ab.
Moin Heide,
das freut mich, dass es dir dort so gut gefallen hat. Ich denke auch, dass man von dort aus sehr viel erreichen und erleben kann. Gebaut hat die Häuser übrigens eine Zimmerei bei uns aus Langenhorn. 😉 Bin ganz erstaunt, was es hier oben alles gibt.
Liebe Grüße,
Claudia
Ich bin in den 80s Jahren sehr oft dort gewesen und letztes Jahr nach gut bestimmt 24 Jahren wieder da gewesen und ja es hat sich sehr viel geändert! Leider nicht immer zum besten aber das ist ja ansicht sache.
Für mich ist der Ort mehr als nur Urlaubsort, sondern ein Ort der Erinnerung.
Moin Mark,
das Wichtigste ist doch, dass du schöne Erinnerungen an den Ort hast.
Liebe Grüße,
Claudia
Moin liebe Nordseeküsten-Lichter,
ein sehr spannender Bericht und ich habe gerade erst über Dagebüll gelesen, dass der Ort im Wandel ist. Ich habe ihn nämlich noch sehr unspektakulär im Gedächtnis. Die Häuschen sind richtig schnuckelig hygge!
Liebe Grüße
Martina
Moin liebe Martina,
ja, das ging uns auch so. Ein Ort der Durchreise eben.
Der Bürgermeister ist hier sehr aktiv und kämpft seit einigen Jahren dafür, dass Dagebüll attraktiver wird. Scheint ihm so langsam zu gelingen. Was besonders reizvoll für Urlauber sein dürfte, die sich nicht nur auf einen Ort beschränken, sondern möglichst viel von der Nordsee sehen möchten. Die Inseln und Halligen, die Westküste an sich und Dänemark – alles liegt vor der Tür. Selbst an die Ostsee ist es von dort aus keine Weltreise. Wenn dann noch das Angebot drum herum stimmt mit schönen Ferienhäusern und einer kleinen Flaniermeile, dann dürfte das für viele ziemlich interessant sein.
Liebe Grüße und lass dich nicht unterkriegen von den Jecken. 😉
Claudia
Moin Moin
Ich der hier in der Nähe wohnt ,weiß Dagebüll zuschätzen . Gerne nehme ich Bekannte und Freunde mit und Toure nach Dagebüll bei jedem Wetter .. Wünschen würde ich mir einen Fahrradweg ohne großartig Pforten öffnen zu müssen ,weil sie schwer Auf-Zu gehen ..Heut zu Tage wo wir hier in Nordfriesland mit dem E-Bike durch ganz Nordfriesland touren brauchen wir keine Autos rundum den Ferienhäuser und Vögelparadies ,nein Fahrradwege mit E-Bike Stationen (Geragen) Nein Nein weg mit Pforten““ hinzu Gruben mit Roste““ ,so das die Schafe nicht durch wandern und wir Fußgänger und Fahrradfahrer Touren können ..Meno bitte wäre Zeitgemäß und leicht umzusetzen
Moin Harald,
wende dich doch mal an den Bürgermeister von Dagebüll, vielleicht nimmt er sich deiner Wünsche an.
Liebe Grüße,
Claudia
Hallo ihr beiden, die Wege um den Deichen gehören dem Land und werden gepflegt durch den LKN. Der Bürgermeister kann da leider keinen Einfluss nehmen.
Moin,
das stimmt, da hast du Recht, die werden vom LKN betreut. War ja auch nur als Idee für Harald gedacht. Wenn jemand Gestaltungswünsche äußern möchte, dann eben an den entsprechenden Stellen. Wir von MeerART haben ganz sicher keinen Einfluss auf barrierefreie Fahrradwege am Deich. 😉
Liebe Grüße,
Claudia
Hallo Claudia,
bisher war Dagebüll ja für mich auch immer nur eine Durchgangsstation, um auf der Fähre zu den Inseln zu gelangen.
Aber ich war ja auch schon lange nicht mehr dort. Schön zu sehen, was sich da seitdem alles getan hat.
So ein Ferienhäuschen ist ja auch mal schön, um einfach nur mal wieder an der Nordsee zu sein, ohne gleich weiter zu fahren.
Der kleine Leuchtturm wäre ja auch mal was für eine Übernachtung. Aber als ich den Preis gesehen habe, musste ich doch schlucken.
Liebe Grüße
Karin