„Wer nicht guckt, sieht nichts!“ Das ist ein liebevoller Geheimcode zwischen Ralph und mir, der immer dann zum Tragen kommt, wenn wir nicht genau wissen ob wir an einer bestimmten Stelle gucken gehen sollen oder nicht. Meistens lohnt es sich, so wie in diesem Fall.
Die Male, die wir in Hamburg über die Elbbrücken gefahren sind, kann ich nun wirklich nicht mehr zählen, aber da ich meistens Beifahrerin bin, bin ich auch diejenige, die immer verträumt aus dem Fenster guckt.
Der Blick auf die Norderelbe war mir also nicht neu und trotzdem machten sich Veränderungen bemerkbar, die noch eine Weile brauchten, bis wir sie genauer in Augenschein nahmen. Irgendwann, genaugenommen letzten Sonntag, war die Neugier so groß, dass wir uns diesen Flecken mal aus der Nähe angucken wollten.
Der Elbpark Entenwerder
Als ich die Aufschrift Entenwerder las, hatte ich sofort die Assoziation an Donald Duck und Entenhausen im Kopf, aber weit gefehlt. 😉 Entenwerder gehört zu Rothenburgsort und ist über den Ausschläger Elbdeich zu erreichen. Die Parkanlage wurde erst 1997 für die Öffentlichkeit freigegeben. Seitdem entwickelte sich der Entenwerder Elbpark mehr und mehr zu einem Sport- und Kulturpark. Es gibt unter anderem mehrere Grillplätze, einen Beachvolleyballplatz, Fußballtore sowie einen Spielplatz.
Außerdem findet man hier die Entenwerder Elbpiraten, eine kleine Segelschule mit kostenlosem Unterricht für Grundschulkinder. Das war ein Herzensprojekt von Thomas Friese (Hamburger Modedesigner), der zusammen mit seiner Tochter maßgeblich an der Neugestaltung der Halbinsel beteiligt war.
An Sommer mag ich bei den heutigen Temperaturen gerade so gar nicht denken, aber dick eingemummelt macht so ein Spaziergang durch den Park und an der Elbe trotzdem Spaß. Ganz zu schweigen von dem tollen Blick auf die Elbe und den Peutehafen. Aber der Clou kommt ja noch…
Das Café Entenwerder 1
Über eine kleine Brücke kommt man auf einen Ponton, dem völlig neues Leben eingehaucht wurde. Auch wenn man im ersten Moment nur den „Goldenen Pavillon“ registriert, befindet sich auf dem kompletten Ponton das „Café Entenwerder 1“. Das Cafégebäude fand in zwei rosa Schiffscontainern Platz. Rustikale Duckdalben dienen als Sitzplätze und Tische. Dazu wurde ein Mix aus ausrangierten Möbeln und Pflanzencontainern lässig arrangiert, die dem Café ein außergewöhnliches, geradezu perfektes Ambiente verleihen.
Im Café werden Kaffeespezialitäten von den Public Coffee Roasters angeboten. Die rösten ihre Kaffeebohnen übrigens gleich nebenan. Außerdem gibt es Craft Beer, saisonale Köstlichkeiten und wechselnde Kuchen. Langschläfer bekommen am Wochenende ein leckeres Frühstück. Dass das bei den Leuten ankommt, war nicht zu übersehen. Selbst heute, am ersten Advent, bei eisigen Temperaturen war kaum noch ein Plätzchen frei.
Wem das zu modern ist und wer es lieber traditioneller mag, für den gibt es natürlich auch etwas. Am östlichen Rand der Grünflächen befindet sich noch ein traditionsreiches Ausflugslokal.
Das Entenwerder Fährhaus
Das Lokal ist schon etwas in die Jahre gekommen – aber für manche macht gerade das den Charme aus. Es existiert seit 1872 und war damals noch ein richtiges Fährhaus mit Ausschank.
Von hier fuhren die Arbeiter von Rothenburgsort mit der Fähre zur Werft auf die Peute, ein Industriegebiet auf der Veddel. Heute gibt es zwar noch einen Anleger, allerdings keinen offiziellen Fährverkehr mehr in der Billwerder Bucht.
Ja, ich gebe zu, es gibt sie noch, die ganz besonderen Kleinode in Hamburg. Zumindest gehört die Halbinsel Entenwerder zum jetzigen Zeitpunkt dazu.
Kleiner Tipp am Rande: Die Grünflächen sind ein Paradies für Hunde und ihre Halter, denn hier dürfen die Tiere nach Herzenslust herumtollen.
Und wie es aussieht, wenn man Hamburg mit dem Fahrrad unsicher macht und einen Loop in Richtung Elbinsel nimmt, zeigen euch Stefanie und Volko von „in der Nähe Bleiben„. Die waren zufälligerweise letzten Sonntag auch hier.
Nicht weit von hier gibt es die Elbinsel Kaltehofe.
12 Kommentare zu „Chillen auf der Halbinsel Entenwerder“
Interessanter Artikel! Eine schöne Ausflugsidee.
Viele Grüße
Astrid
Moin Astrid,
vielen Dank. Im Sommer sicherlich noch reizvoller als jetzt. 😉
Liebe Grüße,
Claudia
toll Eure „geheime“ Entdeckungstour :-)))
*Pssst* Danke für den Tip! 😉
…wenn alles klappt bin ich im Mai oben „fort zur Bildung“ und´n bissl Sightseeing bildet ja och 🙂
Allerliebste Grüsse zu Euch
Moin Christa,
psstt.. dafür nicht. 😉
Oh, das klingt ja spannend. Logisch bildet Sightseeing und wie. 😉
Liebste Grüße,
Claudia
…genau die Karte hätt‘ ich vor Ort gebraucht 😉 …schade das GoogleMaps nich funktionierte, also dann beim nächsten Mal 🙂
Moin Christa,
ach man… beim nächsten Mal. 🙂
Ganz liebe Grüße,
Claudia
Ach, witzig, Claudia, da waren wir Sonntag auch 🙂
Hey,
ach ne… das ist ja lustig. 😉
Schade, dass wir uns nicht getroffen haben.
Liebe Grüße,
Claudia
Und schon wieder so schön beschrieben. Ich habe auch noch nie davon gehört. Bin ja auch keine Hamburger Deern. Aber der erste Gedanke war auch bei mir“ Entenhausen“.
Moin Christiane,
Dankeschön. Ich glaube, dass selbst viele Hamburger den Flecken nicht kennen. Besteht also die Chance auf einen baldigen Ausflug nach Hamburg?
Liebe Grüße,
Claudia
Ich möchte gerne dorthin. Mal sehen, was mein Bester dazu sagt. Wenn wir zu Hause sind wird der Bulli geräumt, Wäsche klar gemacht und der Garten versorgt. Dann wartet unser Segelboot auf uns und schart schon voller Ungeduld mit dem Kiel.⚓⛵⚓ Ja und dann schauen wir mal…
Chistiane, der Sommer ist ja noch lang. 😉 Und zu Not ist es im Winter auch fein. Wir hatten es ja auch zur kalten Jahreszeit entdeckt. 🙂