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Wenn sich alles um den Fisch dreht
Häfen sind nicht nur ein Inbegriff von Fern- und Heimweh, sondern auch ein Ort für gelebte Traditionen. Der Fischfang ist so eine Tradition, die auch heute noch im Hafen von Burgstaaken gelebt und auf besonders eindrucksvolle Art erlebt werden kann.
Der Hafen von Burgstaaken vereint die Moderne mit der Tradition auf so wundervolle Weise, dass er sich in den letzten Jahren zu einem wahren Erlebnishafen gemausert hat. In unserem Beitrag „Der Erlebnis-Hafen Burgstaaken auf Fehmarn“ haben wir euch schon einiges davon vorgestellt. Welche Bedeutung der Fisch dabei spielt, das möchten wir euch heute zeigen.
Fisch gehörte schon immer mit zu den Grundnahrungsmitteln von uns Menschen, daher ist die Fischerei mindestens so alt wie die Menschheit selbst. Während damals die Fischerei noch vorwiegend in Ufer- und Küstennähe betrieben wurde, zwang die zunehmende Überfischung dazu, immer weiter raus aufs Meer hinauszufahren. Dafür mussten sich die Fischer auch immer neue Fangmethoden aneignen.
In der westlichen Ostsee hat sich das Fischen mit Grundstellnetzen, Grundschleppnetzen oder pelagischen Schleppnetzen, aber auch mit den sogenannte Aalreusen etabliert. Auf Fehmarn wird überwiegend mit Grundstellnetzen und Schleppnetzen gefischt. Angelandet werden in der Regel Aal, Dorsch, Flunder, Hering, Kliesche, und Sprotte.
Fangfrisch auf den Tisch
Die vielen Fischkutter im Hafen sind bei Urlaubern natürlich ein beliebtes Fotomotiv. Sie verraten aber auch, dass heimische Fischer – darunter Urgesteine und Fischerfamilien, die den Beruf mit Leidenschaft ausleben und die Tradition in der Familie weitergeben – auch heute noch regelmäßig bei Wind und Wetter auf die Ostsee fahren, um frischen Fisch anzulanden.
Wir hatten das große Glück, dass wir eine fehmaraner Fischerfamilie einen Tag lang begleiten durften, um uns einmal anzugucken, wie so eine Fangfahrt aussieht. Zimperlich darf man dafür nicht sein, denn der Arbeitstag eines Fischers beginnt bereits zwei Stunden vor Sonnenaufgang.
Mit einem erfolgreichen hohl fuhren wir mittags zurück in den Hafen, wo wir bereits von Mitarbeitern der Fischereigenossenschaft erwartet wurden. Aber nicht nur von denen, sondern auch von zahlreichen Touristen, die neugierig jeden der Arbeitsschritte verfolgten. Eben ein Erlebnishafen pur. Mehr zur Fangfahrt auf dem Fischkutter „SB4 Andrea“ verraten wir euch in unserem Beitrag „Auf Fangfahrt mit der SB Andrea“.
Einen Teil der Fische, die in Burgstaaken angelandet werden, gehen in die hiesige Gastronomie, wo sie auf unterschiedlichste Art zubereitet werden und Gäste sie sich munden lassen können.
Frühaufsteher kommen ebenfalls auf ihre Kosten, denn einige der Fischer verkaufen morgens ab 8.30 Uhr ihren frischen Fang direkt vom Kutter an Touristen. Der größte Teil der Fische geht erstaunlicherweise nach Holland zur Auktion, wo er weltweit vermarktet wird.
Fisch und Mee(h)r
Na, Hunger bekommen? Kein Problem. Allein in Burgstaaken gibt es verschiedene gastronomische Angebote. Ob das Restaurant „Zum goldenen Anker“, das „Lotsenhus“ oder „das Fischlädchen“ – Hauptsache frisch und lecker. Ebenfalls lohnend ist ein Besuch der Schauräucherei, denn dort könnt ihr viel über die unterschiedlichen Räuchermethoden erfahren.
Wenn ihr selbst mal eine Fangfahrt erleben möchtet, dann können wir euch eine Ausfahrt mit dem Fischkutter „Tümmler“ empfehlen. Gunnar Gerth-Hansen bietet Kutterrundfahrten mit Schaufischen an. Als weiters Highlight werden stimmungsvolle Abendtouren, Gruppenfahrten oder ein romantisches Dinner angeboten. Psst – es gibt sogar die Möglichkeit an Bord zu heiraten. 😉
Wer es aktiver mag, für den ist vielleicht ein Angelausflug eine Alternative. Angeboten werden die von der Reederei Th. Lüdtke GmbH oder der Schiffstouristik- Fehmarn GmbH.
Manchmal reicht es aber auch aus, einfach nur auf einer Bank zu sitzen und dem Treiben im Hafen zuzuschauen. Zu entdecken gibt es jedenfalls reichlich. Neben vielen Geschichten aus der Vergangenheit gibt es auch haufenweise Fotomotive wie zum Beispiel den Netzschuppen.
Das rote Backsteingebäude gegenüber dem Goldenen Anker wurde 1852 erbaut und als Doppelspeicher, Lager und Wartehalle für die Fährlinie Burgstaaken – Lolland genutzt. Eine Zeitlang diente er sogar als Lagerhalle für Getreide. Heute wird er von den ortsansässigen Fischern als Netzschuppen genutzt.
Das Lotsenhus
Das Lotsenhus – hier im Hintergrund zu erkennen – wurde Anfang des 19. Jahrhunderts als Fischhalle und Eiskeller zur Lagerung von Fischen, die mit der Bahn nach Hamburg transportiert wurden, gebaut. Bereits 1932/33 veranlasste der Oberlotse Friedrich (Fritz) Schwenn den Umbau des ehemaligen Eiskellers zum Gästehaus mit 6 Doppel- und 2 Einzelzimmern für „Badegäste“.
Nach dem 2. Weltkrieg wurde das Gebäude erstmal von Flüchtlingen als Wohnhaus genutzt. Ab 1956 bewohnte der Lotse Ludwig Schwenn das Haus selbst. Der Enkel des Erbauers, Kapitän Fritz (Fiete) Schwenn, ebenfalls Lotse, baute das Gebäude im Jahr 1980 zum Restaurant aus und nennt es „Lotsenhus“. 1998 übernimmt Fritz (Fiete) Schwenn jun. das Restaurant und betreibt es bis heute.
Noch mehr erleben…
Auch wenn es sich in unserem heutigen Beitrag hauptsächlich auf die Fischer konzentriert haben, gibt es im Erlebnishafen von Burgstaaken noch viel mehr zu entdecken. Ob das von der Bundesmarine ausgemusterte U-Boot „U11“ oder der Seenotrettungskreuzers „Arwed Emminghaus“ mit dem Tochterboot „Alte Liebe“.
Auch findet alle zweit Jahre im Hafen das legendäre Hafenfest statt. Wie ihr seht, der Erlebnis-Hafen Burgstaaken ist immer eine Reise wert.
Dieser Beitrag entstand in Kooperation mit dem Tourismus Service Fehmarn.
Unser Buchtipp für euch:
Unser Fehmarn
Fehmarns Küsten – Eine Entdeckungsreise
Autoren: Claudia Kerpa u. Ralph Kerpa
Hardcover, 104 Seiten
ISBN: 978-3752690798
Verlag: Books on Demand
Erscheinungsdatum: 22.03.2021
Farbe: Ja
Preis: 39,00 € // E-Book: 14,99 €
2 Kommentare zu „Burgstaaken und seine Fischer“
Das ist mal wieder ein toller Bericht. Wenn man bedenkt, der Beruf eines Fischers nicht gerade der einfachste ist. Die Zeit hat sich sehr gewandelt. War Fisch früher , doch sehr preiswert, ist Fisch heute nichts mehr ür denkleinen Geldbeutel. Muss er auch nicht sein, in Anbetracht des doch schweren Berufsstandes und der Überfischung. Wenn ich an die Müllhalde Meer denke, kommt ein tiefes Bedauern in mir auf. Der Mensch ist dabei, zu viel Sünden gegenüber der Natur zu tun. Ich persönliche, ziehe mir Fisch, als Nahrungsmittel vor. Schmeckt lecker und ist gesund.
Moin Elke,
danke für das Feedback. Der Beruf ist in der Tat nicht leicht. Am Donnerstag berichten wir noch etwas ausführlicher darüber.
Was den Mensch angeht… das kann ich auch nicht verstehen. Das Meer war schon immer die Quelle für Leben und Nahrung, warum man die mit Müll zuballert geht mir nicht in den Kopf. Zuhause schmeißt man seinen Müll doch auch nicht in den Kühlschrank.
Liebe Grüße,
Claudia