Das verträumte Maasholm an der Schleimündung
Ausflüge an die Schlei sind immer etwas ganz Besonders. Die Mischung aus romantischen Dörfern, der Fischerzunft, dem Fjord und der Nähe zur Ostsee machen diese Region so einzigartig. Einige der tollen Orte haben wir euch bereits vorgestellt. Heute waren wir auf Stippvisite in Maasholm.
Maasholm ist eine Halbinsel und liegt an der Schleimündung. Ursprünglich war dieser Ort mal eine Insel und ist deshalb auch heute noch über einen Damm zu erreichen. Schon beim Überqueren dieses Dammes merkt man, dass Maasholm maßgeblich von Wasser geprägt ist.
Der frühere Seefahrerort wandelte sich zu einem traditionellen Fischerdorf und ist heute vorwiegend vom Tourismus geprägt. Seinen Charme hat er dabei nicht verloren, ganz im Gegenteil, Traditionen werden bis heute gepflegt und erhalten. Kein Wunder, dass Maasholm schon mehrfach die Auszeichnung „Schönstes Dorf Schleswig-Holsteins“ erhielt.
Gleich am Anfang des Dorfes gibt es einen kostenlosen Parkplatz. Von dort aus wird man quasi auf einem Rundweg durch den alten Ortskern geführt. Dass Maasholm das Tor zur offenen Ostsee ist, hatten wir beim Aussteigen aus dem Auto eindrucksvoll zu spüren bekommen. Bei Windstärken von acht bis neun fegte uns ein ziemlich kalter Wind um die Ohren. Das schienen wohl noch die letzten Ausläufer von dem Sturmtief „Niklas“ zu sein, der unser Land in den letzten Tagen ganz schön durcheinander gewirbelt hatte.
Als wir unseren Dorfrundgang starteten, fielen uns sofort die schönen Anlegestellen auf. Einfach und ursprünglich, ja sogar denkmalgeschützt, reihen sie sich aneinander und versprühen pure Gemütlichkeit. Das einzige, was sie heute aus der Ruhe bringen konnte, waren der starke Wind und die Brandung.
Man spürt sofort, dass dieser Ort etwas ganz Besonders verströmt. So wie die Schlei und die Ostsee sich hier vereinen, verschmelzen sich auch Traditionen und Moderne. Im gesamten Ort ist die historische Bedeutung des Wassers erkennbar und für einige der ansässigen Fischer bildet es auch heute noch einen Teil ihrer Lebensgrundlage.
Maasholm besitzt nämlich nicht nur einen bedeutenden Fischereihafen (Fischereikennzeichen: MAA), sondern überzeugt auch als Wassersportrevier. Der Sportboothafen, Surf- und Segelschulen, Segelbootverleih, Yachthandel, Werft und Bootsmotorenservice sind wichtige Einnahmequellen für den Ort geworden.
Aber nicht nur das maritime Flair prägt diesen Ort. Es sind auch kleine mit Reed gedeckte Fischerkaten, die Petrikirche, die auch als Gemeindesaal genutzt wird, das niedliche Rathaus, die denkmalgeschützte Seenot-Rettungsstation und viele andere Sehenswürdigkeiten.
Ich muss gestehen, dass ich ein wenig neidvoll auf die vielen hübschen Häuser blickte, die allesamt einen traumhaften Ausblick auf die Schlei und den Hafen haben. Morgens mit diesem Blick aufzuwachen, muss atemberaubend sein.
Ein wenig erinnert mich der Ort an die Fischersiedlung in Holm und ich kann mir nur zu gut vorstellen, wie es hier im Sommer aussehen muss, wenn die vielen Rosenbüsche blühen und ihren Duft versprühen. Von der Tradition des Fischfangs zeugt auch die Bronzestatue „Peter Aal“ mit ihrem Aalstecher und den zwei lauernden Möwen, die seit 1999 über den Hafen wacht.
So verträumt wie jetzt ist es bestimmt nur in der Nebensaison. Ich schätze, dass im Sommer hier die Hölle los sein wird, wenn Urlauber und Tagestouristen in das Dorf strömen. Zumindest verraten die zahlreiche Restaurants und Cafés, dass sie Verweilhungrige gerne zu sich einladen. Aber nicht nur tagsüber, auch abends muss es romantisch sein, wenn man hier sitzt und den Sonnenuntergang über der Schlei genießt.
Wo Fisch gefangen wird, wird natürlich auch Fisch angeboten. Logisch, dass es ihn hier in allen Variationen gibt. Ob frisch vom Kutter, im Fachgeschäft, Restaurant oder Imbiss, selbst eine Fischräucherei gibt es hier noch. Außerdem ist der Hafen Anlaufpunkt für Ausflugsfahrten in benachbarte oder weiter entfernt liegende Häfen.
Da das Wetter heute so schön klar war, konnte man auf der gegenüberliegenden Seite den Port Olpenitz mit seinen Neubauten gut erkennen und natürlich auch den kleinen Leuchtturm an der Schleimündung. Zu dem wäre ich zu gern hingegangen. Anscheinend bekommt er gerade eine Verschönerungskur, jedenfalls war er eingerüstet, weshalb wir entschieden, diesen Fußmarsch auf ein anders Mal zu verschieben.
6 Kommentare zu „Auf Stippvisite in Maasholm“
Maasholm! Ich liebe Maasholm. Und Ihr hattet es bei Sonnenschein fast ganz für Euch allein. Wie toll. Den Leuchtturm von Schleimünde kann man übrigens nicht über Land erreichen – da ist ein Vogelschutzgebiet dazwischen. Aber man kann von Kappeln mit dem Dampfer auf die Lotseninsel. Wir haben das letzten September gemacht; da war der Leuchtturm auch schon eingerüstet, darum haben wir auch kein Fotot. Aber abgesehen davon, kann ich den Ausflug wirklich empfehlen: http://www.indernaehebleiben.de/ganz-dahinten-wo-der-leuchtturm-steht-schleimunde/#more-3593
Liebe Grüße, Stefanie
Liebe Stefanie,
ach schau an, man lernt doch nie aus. Wir hätten uns dann erstmal die Nase am Zaun gestoßen. Na wie gut, dass der kleine Leuchtturm eingerüstet war, so haben wir diese Erfahrung nicht machen müssen. Obwohl, das klingt abwertend und ist so nicht gemeint, denn schon der Weg dahin scheint eine Augenweide zu sein. Vielen Dank jedenfalls für den Tipp… die Tour mit dem Dampfer müssen wir dann unbedingt noch in Angriff nehmen. Denn auch das fehlt uns noch, die Schlei vom Wasser aus bewundern zu können.
Viele liebe Grüße zurück,
Claudia
Liebe Claudia,
jetzt habe ich auch entdeckt, wo ich bei Euren Beiträgen auf die Berichte komme, und habe jetzt alles über Maasholm gelesen. Sehr schön und informativ. Wir waren vor ein paar Jahren auch mal dort, es gefiel uns sehr gut. Einige Fotos sind dort auch entstanden, aber ich hatte bisher noch keinen Beitrag oder Album bei fb erstellt. Das müsste ich nochmal nachholen.
Nun habe ich auch in Stefanies Kommentar noch was über die kleine Lotseninsel gelesen. Wieder ein toller Tipp!
Ach, es ist einfach super hier bei fb, auch wenn ich viel Zeit dabei verbringe. Es lohnt sich und es ist viel besser, als ständig vor der Glotze zu sitzen, was ich sowieso schon lange kaum noch mache.
Also nochmal – ein schönes Wochenende für Euch
Liebe Grüße
Karin
Liebe Karin,
vielen Dank. Das freut mich natürlich ganz besonders. Darum machen wir das ja auch, dass wir nicht nur die Bilder zeigen, sondern auch jede Menge Informationen und Tipps bereit stellen. 😉 Wenn andere ihre Erfahrungen und Tipps auch noch Preis geben, ist das einfach klasse.
Der Austausch, der dabei entsteht ist einfach großartig und natürlich mit keinem Fernsehprogramm vergleichbar.
Uns macht es jedenfalls sehr viel Freude, von daher ist es auch nicht schlimm, wenn man soviel Zeit dafür opfert. Es lohnt sich einfach.
Dir auch ein tolles und erlebnisreiches Wochenende.
Liebe Grüße,
Claudia
Hallo Claudia, hallo Karin,
Maasholm ist auch wirklich zuckersüß. Und was das Fernsehen betrifft: Gut, dass Ihr davon sprecht – ich wollte nämlich noch was, zu Claudias gestrigem Post über den NDR-Beitrag schreiben…. und das mache ich jetzt mal.
Euch ein schönes Wochenende
Stefanie
Moin Stefanie,
da bin ich aber gespannt. 😉
Liebe Grüße,
Claudia