Am Nordseestrand entlang von Hjerpsted zum Emmerlev Klev
Hjerpsted Strand und das Emmerlev Klev gehörten zu unseren ersten Neuentdeckungen an der dänischen Nordseeküste. Von beiden hatten wir wetterbedingt noch nicht allzuviel sehen können, weshalb ein neuer Versuch nicht allzu lange auf sich warten lassen sollte.
Die Ostertage standen vor der Tür und mit ihnen auch der Reiseverkehr zu den nordfriesischen Inseln und Halligen. Obwohl man uns schon vorgewarnt hatte, konnte ich es mir eigentlich noch nicht so recht vorstellen, dass man den Reiseverkehr hier oben im Norden so spüren würde. Doch, es lässt sich nicht leugnen, die Straßen werden voller und der Fahrstil einzelner… na ja, lassen wir das mal. Auf jeden Fall waren wir nicht traurig, als wir die dänische Grenze passierten und sich damit wieder ein gemütlicher Fahrstil einstellte.
Inzwischen waren wir schon öfters in Südjütland unterwegs und so langsam wird uns die eine oder andere Strecke vertrauter. Ganz im Gegensatz zur Sprache. Bisher hatten wir noch keine Gelegenheit uns der dänischen Sprache anzunähern, weshalb wir eigentlich immer nur raten können, wie die einzelnen Orte auf den Schildern ausgesprochen werden. Ich vermute, hätten wir einen Dänen mit im Auto, er würde sich die Ohren zuhalten. 😉
Etwas unheimlich
Auf unsere ersten beiden Beiträge zu Hjerpsted zum Emmerlev Klev hatten wir von einigen Lesern tolle Tipps bekommen, wie wir noch besser an den Strand kommen. Die wollten wir diesmal beherzigen, aber entweder sind wir nicht mutig genug, oder wir haben eine Wegstrecke verpasst.
Jedenfalls sind wir genau im Militärgebiet gelandet, das zwischen Hjerpsted und Emmerlev Klev liegt. Es gab zwar auch hier einen öffentlichen Parkplatz, aber das war uns doch zu unheimlich. Auch wenn Karfreitag war und mit Sicherheit keine Übung vom Militär anstand, aber wer weiß das so genau. Andere Länder, andere Sitten. Dann doch lieber wieder zu dem uns bekannten Parkplatz.
An diesem tollen Sonnentag hat es einige Besucher an diesen herrlichen Strandabschnitt gelockt, der bei Dänen und Nordfriesen gleichermaßen beliebt zu sein scheint. Zumindest wenn man sich die Kennzeichen der parkenden Autos anschaut. 😉
Mit Gummistiefeln bewaffnet und diesmal auch wirklich warmer Kleidung, denn das passiert uns kein zweites Mal, gingen wir nicht nur auf eine erneute Entdeckungsreise, sondern auch auf Beutezug. Wir brauchen nämlich wieder dringend Strandgut für unser Atelier. 😉
Wobei die Erfolgschancen für Holzstrandgut wohl eher gering sein dürften, denn in den letzten Wochen hatten wir mit Oststürmen zu kämpfen, die das Strandgut dann wieder mit aufs Meer hinausnehmen anstatt es anzulanden. Aber egal, ein Versuch ist es allemal wert.
Welterbe Wattenmeer
Während das deutsche und das niederländische Wattenmeer bereits im Juni 2009 in die Liste des Welterbes aufgenommen wurden, kam 2014 auch der dänische Teil hinzu. Seitdem ist auch in Dänemark das Interesse an der einzigartigen Naturlandschaft noch mehr gestiegen. Kein Wunder, denn beim Weltnaturerbe Wattenmeer handelt es sich schließlich um einen ganz besonderen Lebensaraum, der täglich aufs neue fasziniert.
Ein Lebensraum, den man aber niemals unterschätzen sollte. Daher sollte man auch immer die Gezeiten im Auge behalten, aber nicht nur die. Das Watt ist niemals gleich und es gibt Stellen, da sinkt man tiefer ein, als an anderen. Wenn man sich damit nicht auskennt, kann man schnell in Panik geraten. Daher sollte eine Wattwanderung auch immer nur mit einem kundigen Führer unternommen werden.
Hier in Hjerpsted Strand zum Beispiel sinkt man oft schon ganz nah am Ufer tief ein. Was in voller Montur und mit Gummistiefeln kein angenehmes Gefühl ist. Selbst mir bereitet es Unbehagen, und das, obwohl wir schon so oft im Watt unterwegs waren. Also, passt bitte immer auf euch auf.
Ein Hauch von Frühling am Hjerpsted Strand
Der Winter ist dieses Jahr hartnäckig, das bekommen wir immer wieder zu spüren. Auch heute, am Karfreitag fühlte es sich aufgrund der eisigen Ostwinde immer noch winterlich an. Und trotzdem lässt es sich nicht leugnen, dass der Frühling in den Startlöchern steht. Jede noch so kleine Windpause ließ die Sonnenstrahlen wirken und die waren wirklich Balsam für die Seele. Nach all der langen Zeit schon ein ungewohntes, aber schönes Gefühl auf der Haut.
Dass Hjerpsted Strand für einen Nordseestrand steinreich ist, hatte ich in meinem ersten Beitrag bereits erwähnt. Von daher verlagerte sich unser Beutezug, von einigen wenigen Hölzern abgesehen, dann doch eher auf die steinerne Variante. Neben Hühnergöttern fanden wir auch noch ein paar andere schöne Steine. Unglaublich, wie beruhigend und zufriedenstellend so ein Beutezug nach Strandgut – ganz gleich welcher Art – doch sein kann.
Kurz vorm Emmerlev Klev, also da, wo man die Ferienhäuser oberhalb der Steilküste ausmachen kann, haben wir uns wieder auf den Rückweg gemacht. Bei dem tollen Licht hatten wir einen super Blick auf die Inseln Sylt und Rømø (Röm). Sogar die Fähre, die die beiden Inseln ansteuert, hatten wir mehrfach am Horizont ausgemacht.
Allmählich lief auch das Wasser der Nordsee auf und bedeckte die Wattflächen mit ihrem kühlen Nass. Somit wurden auch die Flächen wieder überspült, die die ganze Zeit zahlreichen Austernfischern als reich gedeckter Tisch dienten.
2 Kommentare zu „Auf Beutezug am Hjerpsted Strand“
Moin Ihr Lieben,
Dänemarks Nordseeküste hat definitiv schönere Ecken zu bieten. Aber so fleißig wie Ihr unterwegs seid, entdeckt Ihr sie bestimmt sehr bald. 😉
Meine dänische Freundin (Ihr kennt sie bereits) sagt, dänisch wird ausgesprochen, als ob man eine heiße Kartoffel im Mund hat. Auch nach über 25 Jahren Urlaub in DK und meiner dänischen Freundin wird es wohl nichts mit dem Erlernen der dänischen Sprache bei mir. Sie lacht sich schlapp, wenn ich ein, zwei Worte versuche….
Viel Freude beim weiteren Entdecken der dänischen Küsten, Inseln, Seen…
Liebe Grüße
Martina
Moin du Liebe,
das kannst du laut sagen und eine weitere tolle haben wir bereits entdeckt. So viel kann ich schon mal verraten, aber mehr dazu nächste Woche im Beitrag. 😉
Oha, heiße Kartoffel… du machst mir ja Mut. Das fördert nicht gerade mein Selbstvertrauen.
Ganz liebe Grüße,
Claudia