Schon bei unserer ersten Begegnung mit Arnis, waren wir von diesem süßen, kleinen Ort verzaubert. Dieser Zauber scheint ungebrochen zu sein.
Nach unserem Kurztrip in Kappeln und dem Flopp mit der Hausbesichtigung wollten wir nicht einfach wieder unverrichteter Dinge nach Hause fahren. Arnis lag auf dem Weg und so überlegten wir nicht lange und planten einen Stopp ein.
Das Schöne an Arnis ist, dass die Besucher angehalten werden, die Autos gleich Außen vorzulassen. Dafür gibt es extra einen Parkplatz, der dem Ort vorgelagert ist. Für uns immer wieder ein perfekter Einstand, um sich auf die Gemütlichkeit dieses Ortes einzustellen.
Für Arnis könnten wir zu Stadtmenschen werden
Wer unseren Blog kennt, weiß, dass wir öfters betont haben, dass wir absolut nicht zu den Stadtmenschen gehören. Für Arnis würden wir eine Ausnahme machen. Aber auch nur, weil Arnis die kleinste Stadt Deutschlands ist. Und das, obwohl hier gerade mal (+/-) 300 Einwohner leben. 😉
Gelockt von den Rufen der Wildvögel auf dem Wasser, dem leisen Plätschern der Schlei gegen das Ufer und der verheißungsvolle Blick über die vielen – noch leeren Bootsanleger – ließen uns nicht lange bitten. Ein schmaler Fußweg zwischen den Anlegestellen und den Häusern am Wasser entführte uns immer weiter in eine Welt der Verzückung.
Viel sagen brauchten wir nicht, ein Blick reichte und wir wussten beide, dass wir für Arnis einfach schwach werden könnten. Dabei ist die enge Bebauung eigentlich eher nichts für uns, aber in Arnis ist alles irgendwie anders. Man wäre einfach viel kompromissbereiter als anderswo. Viel zu verlockend ist diese Idylle an der Schlei.
Eine ganz persönliche Langsamzeit
Eigentlich hatten wir an diesem Tag noch einen Termin, aber so rechte Lust sich zu trennen hatten wir nicht.
Es war wie mit dem Apfel bei Adam und Eva, die Verlockung war einfach größer und so schlenderten wir ganz gemütlich durch den Ort und saugten den Moment für uns auf. Manchmal müssen Termine auch mal warten bzw. etwas nach hinten gestreckt werden.
Es war an diesem Tag aber auch wie aus einem Bilderbuch. Der Frühling zeigte sich von seiner schönsten Seite, so dass man gar nicht anders konnte, als ständig Glückshormone auszustoßen.
Am Wegesrand entdeckten wir ein kleines Tischchen mit selbstgemachten Marmeladen und Gelees. Daneben eine kleine Kasse. Als ich dann noch das Johannisbeergelee entdeckte, war es um mich geschehen.
Wie oft hatte ich in den letzten Tagen ein Jiep auf selbstgemachtes Fruchtgelee und keines gehabt. Das aus dem Supermarkt kommt mir nicht in die Tüte und zum Selbermachen fehlt uns derzeit einfach die Zeit. Einen Hofladen haben wir auch nicht in der Nähe und so konnte ich einfach nicht widerstehen und eines dieser Gläschen nun mein eigen zu nennen.
Träumen ist ja erlaubt
Inzwischen waren wir schon an der ehemaligen Schlei-Perle angekommen, die nach wie vor zum Verkauf steht. Wie wir anhand des Verkaufsschildes entnehmen konnten, wird neben dieser auch ein kleines Ferienhäuschen zum Verkauf angeboten.
Obwohl uns bewusst war, dass wir uns beides niemals würden leisten können, träumten wir ein wenig vor uns hin, wie nett es doch wäre in dem Häuschen zu wohnen und die ehemalige Gaststätte eventuell als Atelier zu nutzen. Damit hätten wir zwar noch lange nicht alles erschlagen was wir bräuchten, aber wie gesagt… Träumen ist ja erlaubt.
Nachdem wir wasserseitig alles abgelaufen hatten und der Blick dann doch zur Uhr fiel – da war ja noch der Folgetermin – gingen wir allmählich, aber bloß nicht zu schnell durch den Ort zurück.
Natürlich nicht ohne hier und da noch einmal stehen zu bleiben und in Erinnerungen zu schwelgen. Wann, wie oft und zu welcher Jahreszeit wir schon hier waren. Was wir erlebt haben und und und…
Ach ja Arnis, du bist und bleibst ein Traum.
2 Kommentare zu „Arnis: Wenn Schlei-Träume wahr werden könnten“
Moin Ihr Lieben,
ein schöner Beitrag und ich muss dick grinsen. Das kleinste Städtchen ist für mich ein Dörfchen, ein schnuckeliges. Und für Euch ist es eine enge Stadt. Hihi!
Es sieht für mich sehr beschaulich und absolut idyllisch aus, kein Wunder, dass Ihr Euch vorstellen könntet, in der „Stadt“ zu wohnen.
Ist es so teuer dort, dass es nichts mit Eurem Traum werden wird? Schade.
Mir ist noch etwas aufgefallen, die Natur hoch oben im Norden ist ein paar Wochen zurück. Die Magnolien sind hier bereits verblüht, die Kirschblüte ist in vollem Gange, meine Kamelie auf der Terrasse ist beinahe auch schon verblüht.
Und noch ganz kurz etwas, was ich witzig finde: Die einheimischen Düsseldorfer sagen liebevoll Dorf und so sagt man zum Beispiel, wenn jemand zurück ist aus dem Urlaub: Ich bin wieder im Dörfchen…
Es ist also wie immer alles relativ.
Danke für die schöne, kurzweilige Mittagspause, Ihr Lieben!
Sonnige Grüße in den Norden
Martina
Moin du Liebe,
das glaube ich… aber in diesem Fall sollte es auch mit einem Schmunzeln hingenommen werden und auf die witzige Tatsache hinspielen, dass Arnis mit seinen 300 Einwohnern tatsächlich als Stadt zählt. 🙂
Ach wenn du es nur mal live sehen könntest, es ist so zauberhaft. Man merkt irgendwie noch ein wenig, dass dieser Flecken Erde mal eine Insel war. Du bis fast überall vom Wasser umgeben und es herrscht immer so ein angenehmes Flair. Leider schon seit Jahren für Ottonormalverbraucher unerschwinglich. Auf Arnis wie auch auf SPO in Nordfriesland hatten wir sogar schon vor gut zehn Jahren mal ein Auge geworfen.
Das mit der Natur stimmt in der Tat. Das kennen ich noch aus meinen Kindertagen, da haben wir ja auch mal in der Nähe von Düsseldorf gewohnt und ich erinnere mich immer an die Telefonate, die meine Mom mit meinen Großeltern hatte. Da ging es auch immer um den Garten und dass der in NRW grundsätzlich weiter war.
Ach wie süß.. Dörfchen.. 😉
Sorry, für die verspätete Antwort, irgendwie ist es mir diesmal durchgeflutscht.
Liebe Grüße,
Claudia