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Heute möchten wir euch eine ganz bezaubernde Insel in der dänischen Ostsee vorstellen, und zwar Aarø (Årø). Aber Vorsicht, die birgt Suchtgefahr in jeglicher Hinsicht. Und das sage ich nicht einfach nur so dahin, sondern die kleine Insel hat uns auf Anhieb verzaubert.
Mit diesem Beitrag geht unsere „Herbst“-Entdeckungstour durch Sønderjylland weiter, denn wir möchten zeigen, dass Dänemark definitiv nicht nur im Sommer eine Reise wert ist. Nachdem wir euch neulich die Insel Als (Alsen) vorgestellt haben, möchten wir euch nun für eine weitere Insel in der dänischen Ostsee begeistern, und zwar Årø.
Aarø (Årø) – die kleine Perle des Belts
Im Gegensatz zur Insel Als (Alsen) ist Aarø nur mit der Fähre zu erreichen. Das geht aber absolut problemlos vom Aarøsunder Hafen aus. Die Fähre fährt jede Stunde zwischen Festland und Insel hin und her und braucht für die Überfahrt gerade mal acht Minuten. Da wir uns vorgenommen hatten, die Insel zu Fuß zu erkunden, haben wir unser Auto auf dem Festland gelassen. Was übrigens nicht nur bequem, sondern auch auf einem der kostenlosen Parkplätze direkt am Hafen möglich ist.
Als wir auf der Fähre standen und das andere Ufer immer näher kommen sahen, war die Vorfreude dank des super schönen und sonnigen Wetters gleich doppelt so groß. Eine Insel zum ersten Mal zu betreten ist immer spannend und weckt die pure Entdeckerneugierde.
Auf Aarø wohnen gerade mal 155 Menschen, die sich alle tief mit der Insel verbunden fühlen. Da wir uns in der Nebensaison befinden, waren die Straßen wie leergefegt. Es fühlte sich an, als hätten wir die Insel ganz für uns allein.
Wenn wir eine neue Region erkunden, starten wir meistens mit der Landschaft selbst und nähern uns dann nach und nach den Menschen, die dort leben und arbeiten. Heute war das ein wenig anders, denn wir erfuhren, dass die Insel ihre Besucher nicht nur mit einer wundervollen Natur verzaubert, sondern auch mit zahlreichen Geschmackserlebnissen. Das hat uns so neugierig gemacht, dass wir uns ein paar der regionalen Kostbarkeiten gleich mit angeschaut haben.
Strandsafari mit Marianne
Wir starteten mit Marianne Weimann vom Brummers Gaard. Sie selbst ist vor gut elf Jahren auf die Insel gekommen und hat das Anwesen gekauft und umgebaut. Wer sich in ihr Restaurant und Café verirrt, dem liegen sämtliche Köstlichkeiten der Insel zu Füßen. Mit ihrem Engagement möchte sie Urlaubern die Insel auf ganzer Linie schmackhaft machen. In ihrem Restaurant könnt ihr zu Mittag oder zu Abend essen, natürlich mit Zutaten, die überwiegend von der Insel stammen. Auch Kuchenliebhaber kommen bei ihr in den Genuss.
Im Brummers Gaard bekommt ihr fast alles, was es auf der Insel an Leckereien zu entdecken gibt. Zum Beispiel Wein, Bier, Schnaps, hausgemachtes Malzbrot, Honig, Marmelade, Saft, frisch geschnittenen Parmesan, Rinderfilet, Hähnchenbrust, Salz, Lakritz, Tyrell’s Kartoffelchips, Rapsöl von Morsø Oil Mill, Essig, Schokolade und vieles mehr. Viele der Produkte können sich die Gäste auch mit nach Hause nehmen.
Aber das allein reicht Marianne nicht. Sie möchte, dass ihre Gäste die Insel mit allen Sinnen genießen. Daher bietet sie regelmäßige Strandsafaris an, bei denen die Teilnehmer erfahren, welche Pflanzen es am Strand gibt und was sich Köstliches aus ihnen zaubern lässt. Auch wir möchten mehr darüber erfahren. Daher haben wir ihre Einladung angenommen und sind gemeinsam mit ihr auf Strandsafari gegangen. Schon die Fahrt zum Strand war ein kleines Abenteuer, denn sie sauste mit uns auf der Rückbank ihres Golf Caddy über die Insel. Alle Achtung, ich hätte nicht gedacht, dass die Teile so flott unterwegs sind.
Am Strand bekamen wir dann eine kleine Pflanzenkunde. Schade, dass das Angebot im Herbst nicht mehr allzu reichlich ist, aber das, was wir gefunden haben, haben wir sofort probiert und für richtig lecker empfunden. Mit ihren Tipps im Gepäck werden wir zukünftig noch bewusster am Strand entlang laufen und uns mit Sicherheit ab und an mal die eine oder andere Köstlichkeit pflücken. Wir finden, dass das ebenfalls eine sehr schöne Art ist, sich das Meer nach Hause zu holen.
Mehr über Brummers Gaard erfahrt ihr hier: Brummers Gaard
Wandern auf Aarø
Was wirklich absolut problemlos geht ist, die Insel zu Fuß zu erkunden. Auch wenn es oft keine direkten Fußwege gibt, fühlt man sich auf den Inselstraßen sehr sicher. Autos dürfen in der Regel nur 30 oder 40 km/h fahren. Überall auf der Insel bekommt ihr Wanderkarten mit verschiedenen Tourenvorschlägen, die farblich gekennzeichnet sind. Für den heutigen Tag haben wir uns für die gelbe Route entschieden, denn die führt größtenteils direkt an der Küste entlang. Das passte gut, denn aufgrund der Strandsafari brauchten wir von dort aus nur weiterzugehen.
Nicht nur die Insel zog uns bei jedem Schritt mehr und mehr in den Bann, wir waren auch total fasziniert von den Farben und dem Licht. Im Herbst sind die Lichtstimmungen am Meer immer besonders intensiv. Die Ostsee war glatt wie ein Kinderpopo. Nur ein ganz leises Lüftchen wehte. Die Sonne strahlte nicht nur, sie hatte auch noch ordentlich Kraft. Somit waren die frostigen Temperaturen vom Morgen wie weggeflogen. Einfach ein perfektes Wander- und Entdecker-Wetter.
Der gelb eingezeichnete Wanderweg ist der einzige, der kein Rundwanderweg ist. Daher sind wir ihm bis zur Steilküste gefolgt und hatten dann die Wahl, ob wir dort direkt am Strand weitergehen sollten oder oberhalb. Da wir nicht nur den Strand sehen, sondern noch ein wenig mehr von der Insel entdecken wollten, haben wir uns für die zweite Variante entschieden. Unser Ziel war es, noch weiter in Richtung Naturschutzgebiet Aarø Kalv zu gehen. Dort soll man besonders gut viele Vögel beobachten können. Aufgrund der Zeitumstellung und der nun kürzer werdenden Tage mussten wir uns auch ein wenig sputen und konnten daher nur einen sehr kurzen Abstecher dorthin machen.
Übernachtungen auf Aarø
Auf der Insel gibt es verschiedene Möglichkeiten der Übernachtungen. Zum Beispiel eine schöne Ferienhaussiedlung im Süden der Insel, von wo aus ihr den fantastischen Blick über den Belt genießen könnt.
Besonders schön fanden wir die bunte Mischung der Häuser. Neben typischen Holzferienhäusern standen auch immer wieder hübsche Steinhäuser. Die Grundstücke wirkten allesamt sehr großzügig. Alles in allem machte das den Eindruck, als wenn man hier sehr viel Ruhe genießen kann.
Oder wer es etwas Ursprünglicher mag, für den gibt es im Osten der Insel einen Campingplatz. Marianne vom Brummers Gard verriet uns noch, dass sie unweit von ihrem Restaurant auch ein Hotel umgebaut hat, indem es vier Wohnungen zu mieten gibt. Ganz hygge also.
Weiter betonte Marianne, dass die Insel auch sehr gut für Familien geeignet sei, da es für Kinder genügend zu entdecken gibt.
Weinberg auf Aarø
Aber nicht nur Kinderaugen dürfen leuchten, auch unsere. Auf Aarø gibt es nämlich ein Weinanbaugebiet. Ganz so selten ist es inzwischen nicht mehr, dass an der Küste Weinstöcke stehen, aber dennoch empfinden wir das noch immer als eine Besonderheit. Auf dem Weg zurück ins Dorf sind wir an einem etwa ein Hektar großen Weinberg vorbeigekommen. Dieser wurde 2004 von Svend Aage Hansen mit rund 2.300 Rebstöcken angelegt. Die erste Ernte erfolgte im Herbst 2007.
Ende 2015 übernahm Jakob Lei den Betriebrg und bepflanzte im südwestlichen Teil einen Weinberg mit der dreifachen Fläche. Dazu eröffnete er den Årø Vingård mit imposanten Räumlichkeiten, in denen der Wein verkostet werden kann. Ein sehr beeindruckendes Areal mit Blick auf die blaue Ostsee. Wer mag, kann all das bei einer Führung bestaunen, die es sogar auch auf deutsch gibt.
Für eine nördliche Region wie Dänemark klingt es fast unglaublich, aber es werden Rot-, Weiß- und Roséweine sowie verschiedene Liköre und Schaumweine hergestellt, die der Besucher dort natürlich auch kaufen kann.
Tipp: Årø Vingård ist täglich vom 1. Mai bis 1. Oktober geöffnet.
Mehr über das Weingut Årø erfahrt ihr hier: Weingut Årø
Die vielleicht kleinste Bierbrauerei Dänemarks
Wir kommen aus dem Staunen gar nicht mehr heraus, denn auf der Insel gibt es in der Tat viele kulinarische Köstlichkeiten zu entdecken. Die nächste, die wir euch vorstellen möchten, ist die Bierbrauerei „Aarø Bryg“ von Ole Dam.
Als wir vor dem Gebäude standen, staunten wir nicht schlecht. Dass hier eine Brauerei untergebracht ist, würde man von außen ganz und gar nicht vermuten. Eher ein hyggeliges Lokal, in dem man Bier genießen kann. Ole führte uns herein und wir unterhielten uns sofort sehr angeregt in einem Mix aus deutsch, dänisch und englisch, was für beide Seiten sehr lustig war.
Ole ist vor sieben Jahren mit seiner Frau auf die Insel gekommen. Vorher hatte er auf dem Festland gewohnt und Dänemarks Inseln immer mit dem Boot bereist. Aarø war die letzte Station und hier sind die beiden dann hängen geblieben und haben sich ein Haus gekauft, in dessem umgebauten Nebengebäude – ein ehemaliger Hühnerstall – nun die kleine Brauerei samt Lager, Lokal und Verkaufstresen untergebracht ist. Wie er uns verriet, ist die Idee eigenes Bier zu brauen, eher durch einen Zufall bei einem Männerabend entstanden. Eine fixe Idee, die schnell zur Leidenschaft wurde und von Jahr zu Jahr mehr Form annimmt.
Fünf Sorten plus das Julebryg (Weihnachtsbier) sind es, auf die sich Ole inzwischen spezialisiert hat und nach deutschem Reinheitsgebot braut. Wenn ich Ralph glauben schenken darf – der das Julebryg gekostet hat –, ist das ein sehr süffiges und leckeres Bier. Seine Biere werden sowohl auf der Insel, als auch in ausgewählten Restaurants und Feinkostgeschäften angeboten. Aber ich glaube, hyggeliger als hier direkt bei Ole im Aarø Bryg kann man das Bier gar nicht genießen. Erst im letzten Jahr ist im Außenbereich eine Sommerterrasse hinzugekommen und es scheint, als wenn der Bierfan noch viele weitere Pläne im Kopf hat.
Im Aarø Bryg werden auch Biertastings angeboten. Wenn ich da an die bevorstehende Weihnachtszeit denke, dann wäre das bestimmt doch mal ein guter Tipp für einen Betriebsausflug mit dem besonderen Etwas.
Mehr über die Brauerei erfahrt ihr unter: Aarø Bryg
Mit jeder Menge neuer Eindrücke und überglücklich über den Tag begaben wir uns allmählich auf den Rückweg. Während wir auf die Fähre warteten, tauchte die langsam untergehende Sonne den Hafen nochmal in ein wohlig warmes Licht.
Was für ein Abschluss für einen ganz tollen Tag mit reichlich Impressionen von der Insel, spannenden Menschen und ihren Projekten. Aarø ist wirklich eine ganz wundervolle kleine Insel, die wir definitiv wieder besuchen werden. Ein echter Geheimtipp für die Nebensaison.
På dette tidspunkt vil vi gerne takke dig for den varme velkomst på øen. En særlig tak også til Marianne og Ole for den spændende indsigt i jeres arbejde.
Dieser Beitrag entstand in Kooperation mit der Destination Sønderjylland.
6 Kommentare zu „Aarø – die Genussinsel für Leib und Seele“
Super gute Beschreibung von der herrlichen Insel Årø im Lillebælt, nur 40 Minuten plus 10 Minuten mit der Fähre. Man hat ganz DK quasi auf wenige Kvadratmeter: Meer, Strand, Natur, Essen, Getränke der Sonderklasse und Entspannung pur.
Ganz herzliche Grüsse aus Dänemark
Michael
Hej Michael
Mange tak.
Die Insel ist wirklich zauberhaft und hat uns auf Anhieb gefallen.
Wer weiß, vielleicht schaffen wir es mal uns dort zu treffen. 😉
Ganz liebe Grüße ins hyggelige Nachbarland,
Claudia
Das tun wir mit Sicherheit, hier oder da treffen. Fest geplant, muss nur passen.
Beste Grüsse zurück
Michael
Hej Michael
Der vil være noget.
Hilsen fra Tyskland 🙂
Claudia
Tak for en fin artikel!
Hej!
Mangetak. Vi er glade for, at du kunne lide artiklen.
Mojn Claudia