Rügen ist landschaftlich und architektonisch eine wirklich spannende und abwechslungsreiche Insel. Bäderarchitektur oder Kreideküste sind nur zwei Gründe, warum sich haufenweise Touristen auf die Insel locken lassen. Rügen hat aber auch kleine versteckte Paradiese abseits der zur Hauptsaison touristisch-überlaufenden Pfade.
Die Halbinsel Mönchgut ist ein kleines Paradies
Eines dieser kleinen Paradiese hatten wir schon bei unserem ersten Aufenthalt vor sieben Jahren entdeckt. Das Fischerdorf Gager auf der Halbinsel Mönchgut. Nicht nur der leckere Fisch hatte es uns angetan, sondern auch die verträumte Lage. Gespannt waren wir, was sich in all der Zeit getan hat. Ist auch dieser Ort inzwischen dem Massentourismus verfallen oder immer noch der kleine, verwunschene Ort, wie wir ihn kennengelernt haben?
Schade, dass das Wetter heute so gar nicht mitspielte. Wenn uns nicht gerade ein Regenschauer überraschte, dann waren es die Nebelschwaden, die uns die Sicht nahmen. Normalerweise hat man hier bei klarer Sicht einen fantastischen Blick über den Bodden. Dafür hat aber das Fischerdorf seinen romantischen und verschlafenen Charme beibehalten.
Reetdachhäusern und romantische Natur
Neben zahlreichen Reetdachhäusern ist vor allem die unberührte romantische Natur mit ihren Wiesen und Waldpartien prägend für die Halbinsel Mönchgut, die sich von Gager aus prima mit einer Wanderung erkunden lässt. Besonders hervorzuheben sind die Zickerschen Berge, die sich wie kleine Mini-Alpen an den Ort anschmiegen. Vorbei an Wiesen und blökenden Schafe gelangt man zum 66 Meter hohen Bakenberg, dessen Aussicht auf große Teile der Insel sowie aufs Festland atemberaubend schön ist. Ein Besuch fiel heute aufgrund der schlechten Sicht aber aus.
Auch die Ostsee mit ihrem feinen Sandstrand ist von hier nicht weit. Von Gager aus führt ein etwa zwei Kilometer langer Fuß- und Radweg an Feuchtwiesen vorbei zum Strand.
Tipp: Im Sommer wird von hier eine Überfahrt nach Peenemünde auf der Insel Usedom angeboten.
Die Zeit ist hier noch stehengeblieben
Ganz am anderen Ende der Insel hatten wir heute einen Ort neu entdeckt. Richtung Norden liegt der kleine Ort Vieregge. Um ihn zu finden, muss man sich auf ein kleines Abenteuer einlassen und die besser befahrbaren Straßen verlassen. Mancherorts hat man selbst auf Rügen noch das Gefühl, dass die Zeit seit der Wende stehengeblieben ist. Aus fotografischer Sicht höchst interessant. 😉
Ziel erreicht, wird man ähnlich wie in Gager mit einem verträumten kleinen Ort, der gefühlt nur aus Yachthafen und Ferienhäusern besteht, belohnt. Trotz des eisigen Windes ist der Blick auf den Breetzer Bodden wunderschön gewesen. Der Wind und das Schnattern zahlreicher Gänseschwärme, die über uns rüberflogen, waren überhaupt das Einzige was wir hören konnten. An lauen Abenden muss es fantastisch sein hier bei einem Gläschen Wein zu sitzen und den Tag ausklingen zu lassen.
Der Yachthafen ist voll ausgestattet und bietet mit 50 Bootsliegeplätzen sowohl für Gast- als auch für Dauerlieger einen sicheren Anlaufhafen. Bereits die Zufahrt von der Ostsee über den Schaproder Bodden oder das Libben-Fahrwasser und den Rassower-Strom dürfte ein besonderes Segel- und Naturerlebnis sein. Dazu sind von hier aus mehrere Häfen auf der Insel Rügen gut erreichbar. Zudem gibt es zahlreiche Fahrrad- und Wanderwege, um die Umgebung auf entspannte und gemütliche Art zu erkunden.
Wirklich zu empfehlen ist ebenfalls die Halbinsel Ummanz, die wir heute nicht mehr ansteuern konnten. Leider verschlechterte sich das Wetter nun zunehmend, weshalb wir uns für die Rückreise entschieden.
8 Kommentare zu „Rügen abseits der touristischen Pfade“
Moin,
das ist ja wieder wunderbar!!! 🙂
…so was mag ich, abseits vom Trubel kann man soviel Tolles entdecken!
Und auch wenn das Wetter rumzickte 😉 haben die Fotos ihren ganz besonderen Charme!
Danke für´s Mitnehmen! 🙂
Liebe Grüsse
Christa
Moin Christa,
du sagst es. Da schlägt auch unser Herz gleich viel höher. Alles ist so klein, gemütlich und friedlich. 😉
Hach… träum… Psst, wir nehmen dich doch gerne mit. 🙂
Liebe Grüße und noch einen schönen Abend,
Claudia
Hallo Ihr lieben 2,
ein so schöner Bericht, von mir aus hätte er noch viel länger sein können.
Ja, auf Rügen oder auch an anderen Orten Mecklenburg-Vorpommerns (und nicht nur dort) scheint tatsächlich an einigen Stellen die Zeit stehen geblieben zu sein. Es ist schön und manchmal auch etwas deprimierend zugleich, und dadurch hat es seinen ganz eigenen Reiz.
Geht’s noch weiter mit spannenden Bericht über Rügen?
Sonnige Grüße
Martina
Liebe Martina,
danke dir, das lesen wir doch sehr gerne.
Deinen Worten ist nichts weiter hinzuzufügen.. genau so sehen wir das auch. 😉
Mit Rügen geht es noch weiter, aber etwas später. Zwischendurch ist auch wieder mal ein anderes Plätzchen dran, damit es nicht langweilig wird. 😉
Ganz liebe Grüße zu euch Dreien und einen schönen Abend.
Claudia
Hallo Ihr 2,
da habt Ihr ja wieder was gefunden……
Aber nur ausserhalb der Saison, bloss nicht in der Saison hinfahren, es sei denn man ist auf Menchenmassen und Staus aus.
Ummanz habt Ihr ja auch schon auf dem Zettel, dort unbedingt in die Kirche in Waase gehen (gleich hinter der Brücke links )…Ihr werdet es nicht bereuen.
Liebe Grüße
Harald
Moin Harald,
du sagst es. Gager kannten wir ja schon, aber die andere Ecke war uns noch neu.
Schade, dass es diesmal nicht mehr für Ummanz gereicht hat, aber das Wetter war einfach zu mies. Waase ist sehr niedlich und hatte uns damals schon so gut gefallen. Auch der Strand dort ist wunderschön und noch recht ursprünglich mit vielen Kiefernwäldern. Beim nächsten Mal und dann gucken wir auch in die Kirche, die hatten wir noch nicht im Visier.
Liebe Grüße,
Claudia
Da ist das schöne an Rügen, obwohl (leider) einige Ecken bereits überlaufen sind,, finden sich etwas abseits doch immer noch schöne Flecken.
Moin George,
Gott sei Dank nicht nur auf Rügen. Hoffen wir, dass uns die Flecken lange erhalten bleiben.
Dir noch ein schönes Restwochenende.
Liebe Grüße,
Claudia