Wenn das Herbstlaub unter deinen Füßen raschelt…
Dass wir Fans der Nebensaison sind, ist ja mehr als bekannt, doch manches Mal bin ich selber überrascht, wie schön sie sein kann. Besonders deutlich wird es an Orten, die man selber erst neu entdeckt hat und innerhalb kürzester Zeit zu zwei Jahreszeiten besucht. In diesem Fall beziehe ich mich auf das Dummersdorfer Ufer.
Wir hatten Sonntag und bei dem herrlichen Sonnenschein das Bedürfnis nach einem ausgiebigen Spaziergang. Da fiel uns unser Gang vom Sommer durch das Naturschutzgebiet beim Dummersdorfer Ufer ein. Gerade die Steilufer an der Trave dürften mit dem Herbstlaub jetzt einfach fantastisch aussehen.
Mit dieser Idee schienen wir nicht allein zu sein. Der Parkplatz war voll mit Autos, ganz im Gegensatz zum Sommer. Das hatten wir so nicht erwartet. Zumal wir damals mitten in der Ferienzeit hier waren. Aber egal, es wird sich schon verlaufen. Am Hirtenberg angekommen wurden wir estmal mit einem fantastischen Blick belohnt.
Wir wählten mehr oder weniger den gleichen Rundgang wie im Sommer, nur dass wir dieses Mal an der Stülper Hük starteten und in Richtung Ballastberge liefen. Der Bereich hier am Wasser scheint ein wahrer Geheimtipp für Hundehalter zu sein, denn uns kamen nur Personen mit einem oder mehreren Hunden entgegen.
Erstaunlich wie wenig sich an den Leinenzwang gehalten wurde. Trotz, dass hier überall Schilder standen, die Hunde im Naturschutzgebiet bitte nur angeleint auszuführen, waren bestimmt 80 Prozent der Hunde das eben nicht und durften tun und lassen was sie wollten. Natürlich brauchen Hunde einen Platz zum Toben. Sie dabei zu beobachten, wie sie freudig erregt durch die Gegend springen, ist Lebensfreude pur. Hätte ich einen, würde ich ihn am liebsten auch frei laufen lassen, gar keine Frage.
Auch heute war leider wieder mehr wie einmal zu sehen, dass viele Hundebesitzer ihre Hunde nicht im Griff haben. Viele ließen sich nämlich nicht abrufen als sie tollkühn den Wasservögeln hinterher jagten, egal wie energisch Herrchen oder Frauchen riefen. Und genau das ist der Punkt, die kuscheligen Vierbeiner werden nur zu gern unterschätzt und wenn dann was schief geht, ist das Geschrei groß.
Dabei gibt es doch gerade jetzt in der Nebensaison die Möglichkeit die Tiere fast überall mit an den Strand zu nehmen. Also genug Platz zum Toben. Warum dann hier im Naturschutzgebiet? Diese Ignoranz kann ich dann eher nicht verstehen. Die Heidschnucken schienen unsere Auffassung jedenfalls zu teilen, denn das quirlige Treiben der Hunde war ihnen verständlicherweise nicht ganz geheuer. Ärgern wollten wir uns aber nicht, sondern viel lieber dieses herrliche Herbstwetter genießen.
Heute war es total mild, nicht mal ein Lüftchen wehte. Ein wirklich traumhafter Herbsttag zum Wandern. Ich liebe es ja, wenn das Herbstlaub unter meinen Füßen raschelt. Natürlich muss ich das dann mit Schlurfen noch provozieren. Hach, einfach nur schön.
Viele Marienkäfer hielten mich in meiner knallgelben Jacke wohl für eine Blume. Immerzu flogen mich die kleinen Glücksbringer an. Ich vermute mal, dass die wohl auf Suche nach einem geeigneten Winterschlafplatz waren. Leider musste ich ihnen mehr als einmal erklären, dass ich keine gute Wahl dafür bin.
Der Gang im Sommer war ja schon schön, aber diese Farbgewalt im Herbst ist echt einmalig. Indian Summer pur. Natürlich kamen wir auch wieder an die Stelle am Ufer der Trave, wo ich bei unserem letzten Besuch diese tolle Schwanenfeder gefunden hatte. Damals kamen wir hier nicht weiter, weil das Wasser so hoch stand. Sehr zur unserer Freude schien das heute anders zu sein.
Ein Stück weiter kam uns ein älteres Pärchen entgegen, die sich ebenfalls am Wasser der Trave entlang hangelten. Es war sehr süß zu sehen, wie er ihr half über einen umgestürzten Baum zu krabbeln. Zur Vorsicht fragten wir, ob wir hier wirklich weitergehen können. So kamen wir ins Gespräch und plauschten eine Weile.
Sie kamen von hier und erzählten uns wie sich die ganze Gegend im Laufe der Jahre verändert hatte. Wie es früher hier aussah und was alles möglich war und was nicht. Schon spannend diese kurzen Begegnungen mit Menschen. Ein kleiner Austausch und dann geht jeder wieder seiner Wege.
Ach Mist… einmal nicht aufgepasst und da war es passiert. Der Untergrund war weicher als gedacht und schwups, war mein Fuß eingesackt und nun nass. Dussel! Schon klar, dass mir das wieder passieren musste. Nur gut, dass es heute so warm war.
Also doch lieber im Wald weiterlaufen oder besser gesagt, gezwungenermaßen nun zurück zum Auto. Das änderte aber nichts an der Tatsache, dass wir hier eine schöne Wanderung durch das Naturschutzgebiet Dummersdorfer Ufer hatten, die wir wirklich jedem empfehlen können.
Unser Tipp: Die Region ist nicht nur was für Naturliebhaber im erwachsenen Alter. Gerade für Kinder aller Altersklassen wird vom Landschaftspflegeverein Dummersdorfer Ufer e.V. unheimlich viel angeboten. Getreu nach dem Motto: Natur ist Abenteuer, Natur ist Schule! Entfaltung und Erlebnis, lernen und verstehen – die kleine Philosophie der Naturschutzstation Traveförde. Sie wollen Kinder und Jugendliche für die Vielfalt der Natur und ihre Prozesse begeistern, damit sie sie wertschätzen. Mehr zum Programmangebot gibt es beim Landschaftspflegeverein Dummersdorfer Ufer e.V.
8 Kommentare zu „Indian Summer am Dummersdorfer Ufer“
Moin ihr beiden,
bei den Temperaturen und den Farben absolut „traumhaft“
und auch interessant zu gucken, wie weit man kommt!!! 😉
lach, is mir auch schon passiert, so schwups :-)))
Habt noch einen schönen Tag !!!
Liebe Grüsse zu Euch
Christa
Moin Christa,
der Tag war wirklich wie im Bilderbuch. Einfach unbeschreiblich.
Tja, das mit dem „Schwups“ das war wieder typisch für mich. 😉 Ist nicht das erste Mal. Meine Turnschuhe durfte ich dann erstmal schrubben.
Liebe Grüße,
Claudia
Das muss wirklich eine wundervolle Wanderung gewesen sein, allein die Bilder sind schon beeindruckend! Schade, dass mit den Hundehaltern, aber so sind leider viele, denn Wauwau ist ja Solo brav…aber für die Hunde sicher ein Paradies 😉
Liebe Grüße!
Liebe Irina,
absolut, das war sie. So könnte der Herbst nur sein.
Für Hunde ist es in der Tat ein Paradies. Ich will ja auch gar nicht meckern, hätte wohl selber auch nicht immer die Disziplin. Bin ja ehrlich. Fand es nur so ungewöhnlich, weil in der Tat an jeder Ecke Hinweisschilder stehen, die absolut keinen interessiert haben. 😉
Ganz liebe Grüße,
Claudia
Moin,
wir sind begeistert! Was für wunderschöne Fotos und was für ein toller Bericht!
Von dem ersten Foto aus der Herbstausgabe haben wir eine Federzeichnung aus dem Jahr 1943 hier im Büro hängen. Man würde meinen, es wäre genau der gleiche Ausschnitt. Sehr interessant, wie sich die das Stülper Huk kaum verändert hat.
Vielen, vielen Dank für diese wunderbaren Momentaufnahmen und diese nette Werbung für unseren Verein.
Mit freundlichen Grüßen
Angela Braun
Moin Angela,
das freut uns.
Sonnige Meeresgrüße
Claudia
Liebe Claudia,
was für traumhafte Bilder und sooo eine schöne Natur. Ich habe erst einmal nachschauen müssen, wo das Dummersdorfer Ufer genau liegt… und freue mich wieder, dass Ihr mir Deutschlands kleine, gemütliche Ecken so nahe bringt. Vielen Dank.
Ein schönes Wochenende für Euch, Ihr Lieben!
Herzliche Grüße
Martina
Liebe Martina,
das ist in der Tat ein traumhafter Flecken Erde. Was mich dort so fasziniert ist, dass du – nur einen Katzensprung von der Großstadt entfernt – so viel Ruhe und so eine vielfältige Natur hast. Traumhaft.
Meine Liebe, macht euch ebenfalls ein traumhaft schönes Wochenende. Genießt die Zeit miteinander.
Herzliche Grüße,
Claudia