St. Peter-Ording mit seinen vier Ortsteilen ist das Seebad für Abenteuerlustige, für Naturfreunde, für Paare oder Familien mit den unterschiedlichsten Ansprüchen. Wie ein nicht enden wollendes Paradies reihen sich die vier Ortsteile an dem über zwölf Kilometer langen und bis zu zwei Kilometer breiten Strand. Heute möchten wir euch die vier Ortsteile mal etwas genauer vorstellen.
Böhl – Unser Ruhepol
Der Ortsteil Böhl ist der ruhigste von allen. Hier kann man die Seele baumeln lassen und die Natur so richtig genießen. Der Ortskern ist geprägt von Ferienhäusern und -wohnungen – viele von denen mit den hübschen und ursprünglichen Reetdächern – aber auch für Campingliebhaber gibt es drei Plätze, an denen man bequem mit dem Zelt, Wohnwagen oder Wohnmobil aufschlagen kann.
Das Bild von Böhl unterliegt einem ständigen Wandel. Noch bis Mitte der 1970 Jahre war der Böhler Strand eine beliebte Badestelle. Im Laufe der Zeit ist der Bereich völlig versandet und wurde damit zu einer einmaligen Ruhezone. Hier kann man bequem mit dem Auto direkt an den Strand fahren. Diesen Komfort nutzen wir sehr gerne, denn wir reisen immer mit einem vollen Picknickkorb oder Kühltasche an, um uns während der langen Spaziergänge zu verpflegen. Wer lieber Essen geht, für den ist die Seekiste vielleicht etwas. In luftiger Höhe verwöhnen Maike und Dirk Haupt von März bis Oktober ihre Gäste.
Der Böhler Strand bietet die unterschiedlichsten Ansichten vom Wattenmeer. Von Dünengräsern bis hin zu Wattquellern, festem Boden, Schlick und feinstem Strand ist alles vertreten. Ein perfekter Ort für eine Fußreflexzonenmassage auf ganz natürliche Weise. 🙂 Wir halten uns in Böhl am liebsten im Sommer auf, denn dort ist es wirklich niemals überlaufen. Besonders gern laufen wir in Richtung Naturschutzgebiet, aber Vorsicht, immer den Gezeitenkalender im Auge behalten, denn der Priel ist nicht ohne.
An diesen Strandabschnitt darf man auch hoch zu Ross, denn Pferde sind hier ausdrücklich erlaubt. Das wäre ja auch noch mal ein Traum von mir.
Eine weitere Attraktion ist der Westküstenpark mit über 800 Haus- und Wildtieren. Im dazugehörigen Robbarium kann man Seehunde bewundern. Für Aktivere ist vielleicht der Küstenplatz des Nordsee-Golfclubs eine willkommene Abwechslung.
Dorf – Moderne Geschäftigkeit
Der Ortsteil Dorf ist ein Ort voller Geschichte. Nachgebaute Relikte wie das Brotbackhaus und der Eiskeller können auf einem inselähnlichen Freiluft-Areal besichtigt werden. Die Vergangenheit ist hier genauso präsent wie die Moderne. Liebevoll erhaltene Häuschen treffen auf geschmackvolle Neuzeitarchitektur. Schmale Gassen, eine Kirche und der Wochenmarkt strahlen Gemütlichkeit aus. Hübsche kleine Lädchen laden zum Shoppen ein und verschiedene Restaurants, untergebracht in alten Katen, lassen auch für das leibliche Wohl keine Wünsche offen.
Die Wasserseite ist ein spannendes Naturparadies. Die von Norden kommende Sandbank schützt den Strand vor der Nordsee und schafft ein von Salzwiesen geprägtes lagunenartiges Baderevier. Bei Niedrigwasser verwandelt sich die Lagune in eine weite Wattfläche. Bei Springfluten kann es allerdings vorkommen, dass das Meer den ganzen Strand bis an den Deich einnimmt.
Von hier starten übrigens auch die geführten Wattwanderungen der Schutzstation Wattenmeer. In der Strandhütte kann man sich auf der großen Sonnenterrasse von Axel Kirchner kulinarische Köstlichkeiten servieren lassen.
Bad – Lebendig und familienfreundlich
Der Ortsteil Bad ist wohl mit der am meisten frequentierte. Vielleicht liegt es an der Seebrücke, über die man bequem zum Strand laufen kann. Vorher kann man sich noch mit Köstlichkeiten, z.B. von Gosch, eindecken. Rechts und links der Seebrücke bietet sich zuerst ein Areal von Salzwiesen und Prielen, bis diese dann später in feinen weißen Sandstrand übergehen.
Bad lockt mit diversen Hotels, Restaurants, Cafés und Shoppingmöglichkeiten. Für einen abwechslungsreichen Urlaub ist hier auf alle Fälle gesorgt. Im Dünenhaus finden regelmäßige Open-Air Konzerte statt, man könnte sagen, in Bad tobt das Leben. Für Entspannung und Erholung ist selbstverständlich auch gesorgt. Die Dünen-Therme ist gerade wieder neu eröffnet worden und lockt mit einem modernen Wellness- und Gesundheitszentrum, einer großen Saunalandschaft mit herrlichem Sauna- und Wintergarten, sowie dem familienfreundlichen Freizeit- und Erlebnisbad.
Aufgrund des festen glatten Strandsandes ist hier auch das perfekte Paradies für Strandsegler und Kitebuggyfahrer. Es werden sogar Spitzengeschwindigkeiten von 130 km erreicht. Irre! Im Yachtclub werden Kurse angeboten. Wer sich nicht traut, darf auch gerne in einem Doppelsitzer mitfahren.
Der Badespaß kommt auch nicht zu kurz, je nach Gezeiten ist das Wasser mal näher und mal weiter weg. Wie an jedem Strandabschnitt ist natürlich auch hier für Verpflegung gesorgt. Wer mag, kann sich im Haus am Meer, dem Arche Noah Restaurant verwöhnen lassen.
Früher sind wir hier sehr gerne hingekommen, inzwischen ist, für unseren Geschmack, meist zu viel los. Böse Zungen behaupten sogar, es sei ein zweites Sylt entstanden.
Ording – Hier steppt der Bär
Der Ortsteil Ording ist das Paradies für Strandsegler, Kitesurfer, Beachvolleyballer oder Drachenlenker. Jedes Jahr locken Open-Air-Highlights hunderttausende Fans hier her. Ording ist jung und modern – das Mekka für Strand- und Wassersportler.
Auch dieser Strandabschnitt verfügt über einen Strandparkplatz, der ist mittlerweile aber so großzügig, das man schon ein Navi bräuchte, um sein Auto wieder zu finden.
Dennoch ist es hier so weitläufig, dass man dem Trubel gut und gerne aus dem Weg gehen kann. Am nördlichen Ende des Strandes ist ein FKK-Bereich und auch ein Strandabschnitt für Vierbeiner vorhanden. Aber mal ehrlich, der Strand von St. Peter-Ording ist so weitläufig, dass es niemanden juckt, wenn du hier nackig von A nach B läufst.
Da hier alles ein bisschen größer ist, gibt es auch gleich zwei Möglichkeiten sich am Strand kulinarisch verwöhnen zu lassen. Neben der Strandbar 54° Nord – das war immer mein Lieblingspfahlhaus – gibt es noch das Strandcafé Silbermöwe.
Wer zum Strand mal eine Abwechslung braucht, ist im Ordinger Wald gut aufgehoben. Oder man schnappt sich das Fahrrad und fährt auf dem weitläufigen Deich entlang. Hinter dem Deich ist plötzlich eine ganz besondere Stille. In dem einstigen Fischerdorf geht es ländlich und beschaulich zu. Kleine Hotels und Pensionen bestimmen das Bild und seit neuestem auch ein Motel und ein Hostel.
Nach Ording fahren wir persönlich am liebsten im Winter, wenn hier relativ wenig los ist. Dann lassen wir uns von den Farben der Natur berauschen. Das Licht ist dann ganz besonders schön für eindrucksvolle Fotos. Beeindruckend sind auch die Dünen mit den vielen Gräsern.
Es ist einfach traumhaft schön in St. Peter-Ording. Egal welcher Orsteil auch immer, alle haben ihren ganz persönlichen Charme.
2 Kommentare zu „St. Peter-Ording: Ein Seebad mit vier Gesichtern“
SCHEE WARS HABE MICH ZURÜCK ERINNERT DANKE SCHÖN
Moin Gerti,
sehr, sehr gern. 😉
Liebe Grüße,
Claudia