Plastikflut? Schon wieder ein Beitrag über Plastikmüll?! Eigentlich hatte ich das gar nicht vor, auch wenn man es gar nicht oft genug ansprechen kann. Als wir letztes Wochenende auf Amrum am Strand spazieren gingen, sahen wir eben nicht nur angespülte Muscheln, sondern leider auch wieder jede Menge Müll. Die Plastikflut nimmt einfach nicht ab.
Das Thema Plastikmüll und seine Folgen ist ja mittlerweile in fast aller Munde. Das ist auch richtig gut so, denn je mehr darüber Bescheid wissen, desto schneller und intensiver kann gehandelt werden.
Die Macht, die Verbraucher auf die Wirtschaftslobby ausüben können, ist nämlich nicht zu unterschätzen. Je mehr Verbraucher sich weigern, Produkte aus Plastik bzw. unnötige Verpackungsmaterialien zu kaufen, desto schneller wird auch von denen reagiert. Am besten wäre natürlich, es gäbe gar kein Plastik, doch dem ist leider nicht so.
Viele Gespräche, die wir in der Vergangenheit zu diesem Thema geführt haben, zeigen uns, dass immer mehr gerne handeln möchten, nur oft nicht wissen wie. Viele fühlen sich überfordert weil sie denken, sie könnten eh nichts ausrichten. Von daher finden wir es auch wichtig, immer wieder Lösungen aufzuzeigen.
Das ist auch dringend notwendig, denn jeder Spaziergang, egal ob am Strand oder sonstwo zeigt, dass wir bereits jetzt von Müll umgeben sind. Das heißt, wir müssen nicht nur an die Zukunft denken, sondern auch schon mit dem fertig werden, was bereits da ist. Daher möchte ich in diesem Beitrag zeigen, wie leicht es sein kann Strände von dem Müll zu befreien, und zwar nicht nur zu einem Clean-up.
An vielen Stränden stehen bereits Gitterkörbe, in die der Müll, den man am Strand aufsammelt, bequem entsorgt werden kann. Wenn einem das so leicht gemacht wird, finde ich das richtig cool. Vorausgesetzt, man ist sich nicht zu schade dazu Müll aufzusammeln. Immer mehr Strandgänger tun das bereits und das ist großartig.
Hier am weitläufigen Kniepsand hat mir besonders gut gefallen, dass es fast überall am Strand Mülltonnen oder Behältnisse gab, in die man den Müll entsorgen konnte. Zum einen sind es Restmülltonnen und zum anderen feste Points, die die Strandburgenbauer aufgestellt haben, um sich an dem Material für ihre Burgen zu bedienen.
Einen Beutel für Strandgut habe ich sowieso fast immer dabei, so war es eine Kleinigkeit auch hier und da etwas Müll aufzusammeln, da ich diesen bei der nächsten Müllbox bequem wieder loswerden konnte.
Gerade nahe der Naturschutzgebiete sowie in den Dünen hier, wo sich haufenweise Seevögel rumtummeln, war es mir besonders wichtig, auch die ganzen Angelschnüre und Netze zu entfernen. Nicht nur weil sie mindesten 600 Jahre brauchen bis sie verrotten, es gibt mir auch ein gutes Gefühl diese zu entsorgen. Denn die Vorstellung, dass sich Vögel dort verheddern und verenden, ist für mich kein schöner Gedanke.
Das gleiche gilt übrigens auch für die gestrandeten Luftballons. Oft hängen an ihnen die Bänder aus Kunststoff, in denen sich die Tiere ebenfalls verheddern können.
Wie ihr seht, oft sind es ganz kleine Dinge, die man tun kann, um seine Umwelt wieder ein kleines bisschen erträglicher bzw. sauberer zu machen. 🙂
Übrigens: Ralph hat diesen Meeresmüll nicht nur kunstvoll in Szene gesetzt, wir haben auch alle Teile brav aufgesammelt und in die umliegenden Müllbehälter entsorgt.
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6 Kommentare zu „Die Plastikflut an Nord- und Ostsee“
Liebe Claudia,
vielen Dank für den Artikel. Du sprichst mir sehr aus der Seele. Und ich vergesse leider viel zu oft einen Beutel und auch stehen nicht überall Mülltonnen in Reichweite… Aber ich will mich nicht jetzt rausreden, sondern mithelfen, den Müll zu beseitigen.
Beim nächsten Strandtag (bitte in nicht allzu ferner Zukunft) nehme ich einen Beutel mit und dann geht’s los!
Eine schöne Woche und
liebe Grüße
Martina
Liebe Martina,
vielen Dank, das ist lieb von dir, dass du das schreibst. Natürlich haben auch wir nicht immer einen Beutel dabei und immer kann und will man auch nicht sammeln. Man käme ja zu nichts anderem mehr, aber so ab und an tut es ganz gut. Erst recht, wenn es so gefährliche Sachen wie Angelschnüre und Netze Nahe der Brutgebiete sind. Dann kann ich das einfach nicht liegen lassen, egal wie weit ich schleppen muss. 😉
Ich freue mich jedenfalls sehr, dass ihr alle mit macht und jeder auf seine Art und Weise zu uns hält. Könnte ja auch anders sein.
Wünsche dir noch eine sonnige und spannende Woche.
Liebe Grüße,
Claudia
Moin Claudia,
es ist einfach der totale Wahnsinn… auch am Rhein entdeckte ich allerlei Müll ohne Ende,
viel zu viel um den alle einzusammeln + oft wäre ich auch gar nich ran gekommen…
schleppe jetzt auch immer öfter einen Beutel im Rucksack mit 😉
Danke für´s immer wieder aufmerksam machen!!!! + für´s Einsammeln!!!
Liebe Grüsse + Euch einen guten Start in die Woche!
Christa
Liebe Christa,
danke für deine Zeilen. Das glaube ich dir nur zu gern. Gerade an Gewässern, habe ich zumindest das Gefühl, kommt es besonders häufig vor. Man weiß oft gar nicht wo man zuerst hingucken soll. Am meisten nervt es mich hier bei uns an der Elbe, dass die Binnenschiffer, die hier vor Anker liegen, ihren ganzen Hausmüll einfach so am Ufer abkippen. Da könnte ich echt kotzen. Schade nur, dass man genau diese Leute mit derartigen Aktionen nicht erreicht.
Ich wünsche dir ebenfalls noch eine schöne Woche und danke für deine Mithilfe.
Liebe Grüße,
Claudia
Sehr gut, Claudia!
Da sind sie wieder, allerlei Luftballons. Die hatte ich auf Römö auch nicht nur einmal aufgesammelt :/
Weiter so und herzliche Grüße!
Andrea
Liebe Andrea,
du sagst es, in Hülle und Fülle und was es sonst noch so alles gibt. 🙁
Auch dir ein dickes Dankeschön für´s unermüdliche Aufsammeln.
Herzliche Grüße,
Claudia