Unser Beitrag von heute führt uns in die HafenCity von Hamburg. Dort möchten wir euch zwei Personen vorstellen, die zum Schiff kamen wie die Jungfrau zum Kind.
Das Leben schreibt doch wirklich die besten Geschichten, ganz besonders wenn Zufälle eine große Rolle spielen. Thomas und Manuela lebten damals in Frankfurt und hatten weder mit Schiffen noch mit Segeln zu tun. Geplant war, Thomas Eltern in Hamburg zu besuchen. Dabei entdeckten sie den Lastensegler „Anna Johanna“, zu der Zeit noch als Bed & Breakfastschiff unter dem Namen „Pippilotta“ im Hafen. Für Manuela war klar, auf diesem Schiff wollte sie unbedingt übernachten. Gesagt, getan.
Es muss wirklich Liebe auf den ersten Blick gewesen sein, denn beide konnten sich vorstellen ihre Stickleidenschaft auf einem derartigen Schiff auszuüben. Zum Abschied trug sich Manuela in das Gästebuch ein und ließ diesen Wunsch durchblicken. Der damalige Inhaber las es und bot den beiden das Schiff zum Kauf an. Manuela und Thomas fackelten nicht lange und brachen ihre Zelte in Frankfurt ab. Voilá, so wurde das StickSchiff geboren. Seitdem ist Hamburg um eine Attraktion reicher, denn wo gibt es schon eine Computer-Stickerei auf einem Lastensegler?
Sie sticken für Vereine, Einzelkunden, Firmen, mit anderen Worten einfach für jeden und natürlich am liebsten maritime Motive. Während die Maschinen, ein wenig ohrenbetäubend, vor sich hin sticken, erklärt uns Manuela die Abläufe und was heutzutage alles möglich ist.
Es ist wirklich faszinierend wie detailgetreu die Logos von den Maschinen gestickt werden. Kein Vergleich mehr zu früher. Eigentlich wäre das doch auch was für unser MeerART Logo. Das müsste doch auch ganz toll auf diversen Kleidungsstücken aussehen, oder was meint ihr?
Leider läuft im Leben nicht immer alles nach Plan. Nicht nur die beiden gehen inzwischen privat getrennte Wege, auch das StickSchiff musste eine Niederlage hinnehmen. Es stellte sich leider heraus, dass der Segler derart marode ist, dass Manuela und Thomas sich nach eineinhalb Jahren wieder von ihm trennen mussten. Seitdem sind sie vorerst in der HafenCity gestrandet und auf der Suche nach einem neuen StickSchiff.
Ihr Plan ist es, bis 2018 ein neues Schiff zu finden. Vielleicht hat ja sogar einer von euch eine Idee oder kennt ein Schiff, welches sich als StickSchiff eignen könnte.
Aber nicht nur beruflich, auch privat sind beide voll und ganz mit dem Segelvirus infiziert. Jede freie Minute wird auf dem Wasser verbracht.
Das Schiff war ursprünglich ohne Maschine als Gaffelkutter einmastig getakelt. Als Lastensegler wurde sie mit einem Kapitän und einem Schiffsjungen gesegelt. Später wurde der Hilfsmotor nachgerüstet. Im zweiten Weltkrieg wurde das Schiff abgetakelt und zum Küstenmotorschiff (Kümo) umgebaut. So überstand es diese Zeit. Als es vor der Verschrottung stand, wurde es von einem Holländer gerettet. Es erfolgte ein erneuter Umbau zurück zum Segler, diesmal als zweimastige Gaffelketsch. (Zweimastig damit die Gäste mehr zu tun hatten.) Der Laderaum wurden zu Kabinen für 18 Chartergäste umgebaut. (Quelle: StickSchiff)
StickSchiff GmbH
Hongkongstr.5
20457 Hamburg