Man kann es nicht leugnen, der Frühling ist einfach nicht mehr aufzuhalten. Es grünt und blüht und die Natur setzt alles daran, sich wieder von ihrer schönsten Seite zu zeigen. Auch die Ausflüge machen gleich wieder viel mehr Spaß, wenn man die dicken Klamotten zu Hause lassen kann. Darum nutzten wir diesen schönen Frühlingstag für einen Ausflug nach Hohwacht. Der Weg dorthin führte uns am Gut Weissenhaus vorbei. Uns packte die Neugier, wie weit die Arbeiten an dem Ensemble voran geschritten sind und entschieden uns für einen spontanen Stopp.
Letztes Jahr hatten wir ja bereits von der eindrucksvollen Gutsanlage berichtet und wie sehr wir davon fasziniert sind, wie die alten Gebäude zu neuem Leben erweckt wurden. Umso gespannter waren wir nun, wie es wohl nach fast einem Jahr dort aussehen würde. Während wir letztes Jahr ganz offiziell durch das Tor, die imposante Auffahrt nutzen, schlichen wir uns heute von der entgegengesetzten Seite, dem Strand, an.
Schleichen hört sich so verboten an, ist es aber gar nicht. Das Gelände vom Gut Weissenhaus Luxus Grand Village Resort & Spa ist für jedermann offen. Es wurde bewusst auf eine Einzäunung verzichtet, um den Dorfcharakter beizubehalten. Nur die Autos müssen draußen bleiben und das ist gut so.
Die Bäume dieser herrlichen Parkanlage sind zwar fast alle noch kahl und trotzdem fühlten wir uns beim Durchgehen geborgen. Die Sonne kitzelte unser Haupt und ließ nicht nur uns spüren, dass die Natur erwacht. Auch die Vögel verkündeten es mit ihrem aufgeweckten Zwitschern. Einziger Wermutstropfen, die schöne Atmosphäre wurde von dumpfen Schüssen unterbrochen. Die Hohwachter Bucht ist quasi von zwei militärischen Sperrgebieten eingekesselt.
Hier und da sahen wir noch Handwerker rumwuseln, aber alles derart dezent, dass wir es kaum wahrnahmen. Davon könnten sich manche Handwerker eine Scheibe abschneiden, dann wären Baustellen wohl weniger stressig. 😉 Wie beruhigend, dass auch bei so einem Luxusanwesen nicht alles nach Plan zu laufen scheint. Ein Gebäude, auf das wir heute besonders neugierig waren, ist das Kavaliershaus. Leider war es nach wie vor nicht fertig. Schade, das Ambiente hätten wir uns zu gerne angesehen.
An diesem Haus können wir uns nämlich gar nicht satt sehen. Es sieht einfach traumhaft aus und ist wirklich schön restauriert. Man könnte es auch Liebe auf den ersten Blick nennen, denn in so ein Haus würden wir auch sofort einziehen. Im Kavaliershaus sollen eine Lounge, ein Buchladen sowie ein Hofladen und Café mit Patisserie untergebracht werden. Wir sind wirklich gespannt auf das Endergebnis.
Ein nicht weniger imposantes Gebäude ist der Peerstall. Das Gebäude wird für Tagungen und Veranstaltungen genutzt – historisches Ambiente inklusive. Aufgrund dessen, dass hier so wenig los war und uns überwiegend nur hauseigenes Personal entgegen kam, fühlten wir uns ein wenig als würden wir durch ein Museumsdorf laufen. Noch strahlt alles unheimlich viel Ruhe aus. Ob das auch noch so ist, wenn der Rest der Gebäude fertig ist?
Als gestresste Städter mögen wir die Ruhe und lassen uns einfach noch ein wenig treiben. Schöne Dinge soll man ja genießen und so schlenderten wir noch weiter am Torhaus vorbei. Hier sind übrigens Zimmer mit Terrassen sowie die Rezeption untergebracht.
Ich muss gestehen, dass ich ganz schön neugierig auf die Schlosstherme bin. Von außen wirkt sie eher unscheinbar, aber neben einem unterirdischen Tunnel zum Schloss verbirgt sich in ihr ein 20 Meter langer Innen-/ Außenpool (35°C), ein Jacuzzi, eine finnische Sauna, eine Bio- und eine Dampfsauna.
Desweiteren gibt es einen Schneeraum – na gut, der muss nun nicht unbedingt sein, ein Hama mit Rasul, eine Privatsauna, verschiedene Ruhebereiche und edle Behandlungsräume. Und zur kleinen Stärkung zwischendurch das SPA-Bistro. Da bleiben keine Wünsche offen, vorausgesetzt die Portokasse stimmt. 😉
Das Gelände vom Gut Weissenhaus entwickelt sich immer mehr zu einem Gesamtkunstwerk und wir dürfen gespannt sein, wo die Reise in Zukunft noch hingeht. Da wir für heute noch mehr vor hatten, mussten wir uns langsam losreißen.
Aber ein kleiner Umweg an der Stellmacherei vorbei ist noch erlaubt. In diesem Gebäude wurden früher Werkzeuge gefertigt und Kutschen repariert. Heute sind hier zwei edle Suiten für Ruhesuchende untergebracht. Genau diese Veränderungen sind es, die den Ort so magisch machen. Tradition und Moderne. Authentizität und Exklusivität. Ach ja, nun wurde es aber wirklich Zeit sich auf den Weg zu machen.
Auf der Internetseite vom Gut Weissenhaus steht: „Europas schönstes Hideaway*“, ob das so ist, können wir nicht beurteilen, nur so viel, dass wir persönlich dieses Anwesen sehr zauberhaft finden. Mittlerweile hat das Resort auch schon viele Auszeichnungen erhalten. Wir wünschen viel Glück weiterhin. 😉