Einfach mal den Kopf frei pusten lassen…

Einmal vom Südstrand nach Staberhuk und zurück // Foto: MeerART

Das geht am besten am Meer!

In was für einer Zeit leben wir eigentlich? Eben haben wir noch mit netten Leuten zusammen gesessen und Silvester gefeiert und nun, 31 Tage später ist der Januar einfach schon wieder vorbei. Wo bleibt die Zeit? Ist das der Alltagsstress oder stimmt der Spruch tatsächlich, dass die Zeit mit zunehmendem Alter schneller rennt? Passenderweise habe ich zu dieser Frage auch noch Geburtstag gehabt, aber nach Feiern war mir so gar nicht zumute.

Einmal vom Südstrand nach Staberhuk und zurück // Foto: MeerART

Nein im Ernst, das Jahr begann für uns genauso stressig wie es aufgehört hatte. Irgendwie kam mal wieder eins zum Andern, kennt ihr vermutlich auch, dazu dann noch das miesepetrige Wetter, was einem zusätzlich aufs Gemüt schlägt. Bingo, man könnte sagen, wir sind angekommen im Winterblues. Wenn die Luft raus ist, dann hilft nur eins, ab ans Meer.

Einmal vom Südstrand nach Staberhuk und zurück // Foto: MeerART

Eine Prise Reizklima gegen den Winterblues

Normalerweise hat man ja immer so einen Horror vor dem November, doch der hatte uns mit der ganzen Pracht des Spätherbstes noch total verwöhnt. Stattdessen zeigte sich der Januar von einer grauen und nasskalten Seite. Meteorologen sprechen wieder von einem viel zu warmen Winter, aber wenn auf eines Verlass ist, dann dass es zu meinem Geburtstag immer kalt ist. Und so kam es auch dieses Jahr wieder. Da half nur eins, warm anziehen und ab an den Strand – eine ganze Prise Reizklima gegen den Winterblues tanken.

Einmal vom Südstrand nach Staberhuk und zurück // Foto: MeerART

Aufstehen durfte ich noch bei herrlichstem Sonnenschein, was mich tierisch gefreut hatte, denn die letzten Jahre hatte mich die Sonne an meinem Ehrentag immer im Stich gelassen. War wohl nicht lieb genug. 🙂 Ich habe mir sogar den Luxus erlaubt, mich für alles und jeden taub zu stellen. Bis auf zwei Anrufe von Personen, die mir wichtig waren, habe ich das Telefon einfach links liegen lassen. Vielleicht nicht ganz fair, aber trotzdem ein befreiendes Gefühl. Ich habe mir meinen Schatz geschnappt und wir sind ab ans Meer. Mittags angekommen, waren passenderweise alle noch mit ihren Samstagseinkäufen beschäftigt, so dass wir den Strand fast für uns allein hatten.

Einmal vom Südstrand nach Staberhuk und zurück // Foto: MeerART

Ich muss Dampf ablassen

Das war auch gut so, denn ich suchte mir für heute den Südstrand aus. Fragt mich nicht warum, manchmal ist das einfach Intuition. Nach der zweistündigen Autofahrt musste sich der Körper ganz schön an die steife Brise bei Minusgraden gewöhnen, doch angetrieben vom „ich muss Dampf ablassen“ und den Kopf frei kriegen, merkte man die eisige Kälte nicht allzu sehr. Es sei denn, wir blieben stehen, was beim Fotografieren unerlässlich ist, dann konnte man gar nicht so schnell zittern wie die Knochen klapperten. Aber auch das gehört bei uns nun mal dazu, jeder Tag am Meer wird fotografisch festgehalten, egal was für ein Wetterchen ist.

Einmal vom Südstrand nach Staberhuk und zurück // Foto: MeerART

Schade nur, dass sich die Sonne wieder verabschiedet hatte, aber wenigstens blieb es trocken. Das hatten wir nämlich vor vielen Jahren an meinem Ehrentag hier am Südstrand schon anders erlebt. Klatschnass wie so zwei begossene Pudel kamen wir vom Strand zurück und durften die Fahrt nach Hause in nassen Klamotten verbringen. Das war natürlich nicht so schön und trotzdem bleibt der Tag fest in meinen Erinnerungen verankert, denn von da an war die Liebe zum Reizklima geboren.

Einmal vom Südstrand nach Staberhuk und zurück // Foto: MeerART

Und das galt es jetzt in vollen Zügen zu genießen. Egal, was noch kommen würde. Immer am Strand lang liefen wir Kilometer um Kilometer. Ein unausgesprochenes, aber erklärtes Ziel war der Leuchtturm von Staberhuk. Die Brandung vom Meer war so ohrenbetäubend, dass man automatisch keinen Raum mehr für dunkle oder zermürbende Gedanken hatte. Der Kopf war einfach leer und die Gedanken frei. Herrlich.

Einmal vom Südstrand nach Staberhuk und zurück // Foto: MeerART

Meeschendorf hinter uns gelassen, ging es irgendwann direkt am Strand nicht weiter und wir mussten einen kleinen Trampelpfad nutzen. Das machte aber gar nichts, denn oberhalb der Steilküste hatten wir trotz des nebeligen Wetters einen traumhaften Blick. Immer vor uns der Leuchtturm, der zum Greifen nahe schien und doch nicht dichter kam. Aber wir liefen und liefen. Die ganzen Anspannungen der letzten Tage waren einfach wie weggeblasen.

Mystische Stimmungen über dem Meer

Einmal vom Südstrand nach Staberhuk und zurück // Foto: MeerART

Ab und zu kam für ganz kurze Augenblicke die Sonne raus und zauberte mystische Stimmungen über dem Meer. Einfach traumhaft, trotz eisiger Kälte. Ich kann das jedem nur ans Herz legen. So ein Spaziergang am Strand macht den Kopf wirklich frei. Das ist Luxus, den  man mit Geld nicht aufwerten kann.

Einmal vom Südstrand nach Staberhuk und zurück // Foto: MeerART

Dieser kleine „geduldete“ Trampelpfad zwischen Steilküste und Feldrand führt ganz bis nach Katharinenhof und lohnt sich wirklich abzulaufen. Selber kannten wir bisher auch nur den Weg von der anderen Seite zum Leuchtturm. Aber man muss ja nicht gleich so einen Megamarsch wie wir hinlegen. Es gibt genug Möglichkeiten von wo aus man starten kann. Wir sind lange Märsche durch unsere Touren gewohnt und außerdem macht es uns wirklich Spaß. Dennoch, der Leuchtturm gehört zu denjenigen, die erobert werden wollen. Wer ihn sehen will muss ein paar Schritte auf sich nehmen, denn mit dem Auto kommt man dort nicht hin.

Einmal vom Südstrand nach Staberhuk und zurück // Foto: MeerART

Doch für heute waren selbst wir froh ihn überhaupt erreicht zu haben. So schön wie das Laufen bei der Kälte ist, es macht auch ganz schön kaputt. Auf dem Rückweg hatten wir teilweise ganz schön zu kämpfen. Statt direkt am Strand sind wir ab Meeschendorf auch nur noch auf der Promenade lang gelaufen, denn irgendwann wurde der Wind so eisig, dass wir ihn trotz warmer Kleidung überall spürten.

Einmal vom Südstrand nach Staberhuk und zurück // Foto: MeerART

Während der Kopf völlig frei war, waren die Füße mittlerweile schwer wie Betonklötze. 😉 Am liebsten hätten wir uns auf der Stelle fallen lassen, denn auf dem Rückweg hatten wir natürlich das gleiche Problem, die drei Türme des IFA Hotels waren in greifbarer Nähe und doch so fern. Und durchhalten mussten wir sogar noch bis zum Hotel Bene, denn dort hatten wir unser Auto abgestellt. Am Ende des Turns waren es knapp 17 Kilometer. Eine stolze Leistung, oder?

Einmal vom Südstrand nach Staberhuk und zurück // Foto: MeerART

Endlich am Auto, waren wir zwar völlig hungrig, kaputt und müde, doch für mich war es ein perfekter Tag. Mein Kopf war endlich frei. Wieder ein paar Stunden, die man dem Alltag entfliehen konnte und nur für sich sein durfte. Einfach unbezahlbar.

Meer, Wohnen & Genießen

Verliebt in den Norden - weil der Norden glücklich macht.

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2 Kommentare zu „Einfach mal den Kopf frei pusten lassen…“

  1. Hey Claudia,
    vielen Dank für diese wunderschönen Bilder. Ich war neulich mit meinem freund im Urlaub um Dampf abzulassen. Wir bevorzugen Ortschaften, die weit vom Tourismus entfernt sind. Ein Bekannter hat uns ein Hotel empfohlen: https://www.hotel-both.at/

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