Der nördlichste Zipfel der deutschen Ostseeküste ist nicht nur ein kleines Paradies für Vogelkundler und Pflanzenliebhaber, auch Camper haben hier ein schönes Kleinod für sich entdeckt, denn aufgrund der großen Flachwasserzone ist der Strand Holnis für Kleinkinder besonders geeignet. Ursprünglich war Holnis mal eine Insel, die über einen Damm mit dem Festland verbunden war. Das Große und das Kleine Noor sowie der See Neupugum waren flache Meeresbuchten. 1929 wurde das Gebiet durch Eindeichungen an das Festland angebunden.
Die Halbinsel Holnis erstreckt sich auf einer Länge von sechs Kilometer nord-östlich der Stadt Glücksburg in Schleswig-Holstein in die Flensburger Förde. Von hier aus hat man bei klarem Wetter einen einmaligem Blick über die Flensburger Förde und nach Dänemark. Auf gut ausgeschilderten Wanderwegen lässt sich das wirklich reizvolle Gebiet sehr gut erkunden. Teile der Halbinsel sind als Naturschutzgebiet ausgewiesen, weshalb sie mit Ausnahme des Nordstrandes nicht betreten werden dürfen. Sie bieten wertvolle Rast- und Brutflächen für Seevögel. Einige der unter Schutz stehenden Wiesen werden sogar durch Gallowayrinder und schottische Hochlandrinder extensiv beweidet.
Zu dem ca. 400 Hektar großen Naturschutzgebiet gehört eine Steilküste, eine Salzwiese mit einer bedeutenden Brutkolonie für Seevögel, sowie die Glücksburger Ortsteile Bockholm, Kobbellück, Schausende und Drei.
An dem schönen Sandstrand „Holnis Drei“ mit seiner zwei Kilometer langen Promenade können nicht nur Sonnenhungrige ein traumhaftes Kleinod finden, auch für Wassersportliebhaber gibt es hier eine Surfschule, die Kite- oder Surfkurse auf der Flensburger Förde anbietet. Sowohl für Anfänger als auch für Fortgeschrittene gibt es passende Angebote. Die Ausrüstung für das Surfen oder Kiten kann man sich hier ebenfalls ausleihen.
Da die Strände hier von der Kurtaxe befreit sind, sind sie gerade im Sommer bei den Badegästen sehr beliebt. Leider mussten wir bei unserem Besuch erfahren, dass der hohe Andrang für viel Kummer in der Region sorgt. Das Gebot, auf den Wegen zu bleiben und Hunde an der Leine zu halten, wird generell zu wenig beachtet. Leider hinterlassen die zahlreichen Besucher auch viel Müll, den sie oft nicht ordnungsgemäß entsorgen. Ungeachtet des Verbotes, die Steilküsten zu betreten und ungeachtet der Verschüttungsgefahr, werden diese vor allem von Kindern als Kletter- und Buddelflächen missbraucht. Gelegentlich gibt es auch wilde Camper, obwohl es hier einen tollen Campingplatz gibt. An der Salzwiese und dem angrenzenden Sandhaken ist das Betreten besonders streng verboten und trotzdem treten immer wieder Störungen durch anlegende Boote und tief fliegende Wasserflugzeuge auf.
Das ist sehr schade, denn die Natur ist wirklich einmalig. Mit ein bisschen mehr Rücksicht hätten wir auch in Zukunft etwas von diesem Paradies.