Im Frühjahr diesen Jahres hatten wir das Glück uns das Gebiet um den Leuchtturm von Westermarkelsdorf näher anzusehen. Die Vegetation der Salzwiesen und das Licht hatten mich so verzaubert, dass dies zu meinem absoluten Lieblingsort auf Fehmarn wurde. Logisch, dass ich bei unserem heutigen Besuch der Insel unbedingt wieder dorthin wollte. Was ich aber nicht wusste war, dass uns heute noch eine Überraschung erwarten sollte.
Als wir nämlich im Frühjahr hier waren, war der Trampelpfad durch das Naturschutzgebiet in den Salzwiesen nicht zugänglich. Zu der Zeit stand alles unter Wasser. Heute bot sich uns ein ganz anderes Bild. Aufgrund der heißen Sommermonate war der Boden ausgetrocknet. Die aufgerissenen Erdkrusten erinnern an eine Mondlandschaft, nur dass hier trotzdem noch Pflanzen wachsen. Ein faszinierender und spannender Anblick.
Doch was verbirgt sich nun hinter diesem Trampelpfad? Neugierig bahnten wir uns den Weg, der rechts und links von hohem Schilfrohr bewachsen ist. Vor uns öffnete sich ein Bild der Sehnsucht. Ein einsamer Strand mit Blick auf die einmalige blaue Ostsee. Traumhaft schön – mehr Worte hatten wir nicht.
Die Sache mit den Ohrwürmern
Ohrwürmer kennt ja wohl jeder. Manchmal können die einen richtig in den Wahnsinn treiben, besonders wenn es welche sind, die man überhaupt nicht mag. Keine Ahnung ob euch das auch schon mal so gegangen ist, aber ich bin manchmal total empfänglich für Lieder, die ich wirklich nie höre. Oft nehme ich irgendein Schlüsselwort wahr und dann passiert es, dass ausgerechnet Schlager durch mein Hirn sausen.
Fragt mich nicht warum, aber auch hier hatte ich plötzlich einen Ohrwurm von dem Titel: „Eine neue Liebe ist wie ein neues Leben…“ Ich weiß nicht mal von wem der gesungen wird, aber er ließ mich nicht los.
Die einzige Erklärung, die ich mir dafür geben konnte, ist die Euphorie und das Kribbeln im Bauch, wenn wir hier an diesem Ort sind. Auch wenn es sich schon kitschig anhört, aber der Ort verzaubert mich irgendwie. Für die einen ist es die Karibik, für mich anscheinend Westermarkelsdorf.
Die Salzwiesenvegetation, die sich nach und nach immer mehr Flecken am steinigen Strand erobert, wirkt wie ein perfekt angelegtes Steinbeet. In den Salzseen gibt es Erhöhungen, auf denen sich Kormorane zurück gezogen haben, um dort ihre Flügel zu trocknen.
Auch zahlreiche andere Wasservögel gehen teilweise laut schnatternd ihren Beschäftigungen nach und trotzdem strahlt es einfach nur Ruhe aus. Dieses, für mich sehr schöne, Schauspiel spielt sich zwischen Altenteil und Wallnau ab.
Du lässt dich hier in den Strand fallen und fühlst dich geborgen. Während hinter dir die Salzwiesen und -seen dich von dem Alltag abschirmen, kann du am Horizont die Schiffe ziehen sehen. So etwas habe ich bisher nur ins St. Peter-Ording gefühlt.
Außer uns waren nur vier bis fünf andere Personen hier und das mitten in der Hochsaison. Für mich ein perfekter Ort der Entspannung.
Eine neue Liebe eben…. 🙂
Unser Buchtipp für euch:
Unser Fehmarn
Fehmarns Küsten – Eine Entdeckungsreise
Autoren: Claudia Kerpa u. Ralph Kerpa
Hardcover, 104 Seiten
ISBN: 978-3752690798
Verlag: Books on Demand
Erscheinungsdatum: 22.03.2021
Farbe: Ja
Preis: 39,00 € // E-Book: 14,99 €
4 Kommentare zu „Westermarkelsdorf – Eine neue Liebe…“
Also erst mal: OH, ne! Die Petition unterschreibe ich gleich sofort!
Und dann: Oh, ja! So ein schönes Fleckchen Erde! Ich bin immer fasziniert von Mustern und Strukturen, die man in der Natur entdecken kann. Die aufgeplatzte Erde sieht so unwirklich aus. Da möchte man ins Bild hineinkrabbeln und schauen, was sich in der Ritzen verbirgt! In natura mache ich das dann auch immer!
Und zu dem Industriegebiet: Wie kann man so etwas planen wollen? Ich werde bei solchen Dingen immer ganz wild! Hoffentlich werden die Pläne gekippt!
Sonnige Grüße, Jutta
Liebe Jutta,
erstmal herzlichen Dank. Wir können so etwas auch überhaupt nicht verstehen. Warum muss immer mit Gewalt alles kaputt gemacht werden. Unglaublich! Vielen Dank jedenfalls für deine Unterstützung. Dieser Flecken Erde ist wirklich traumhaft schön. Es gibt wirklich nicht mehr viele dieser Art. Mal abgesehen von den Stühlen, die mal wieder irgendeiner zurück gelassen hatte, denn es waren nicht unsere, hat man das Gefühl einen Ort gefunden zu haben, der noch richtig unberührt wirkt. Ich verstehe was du sagen willst… 😉 Ich neige auch oft dazu alles berühren und entdecken zu wollen.
Ganz liebe Grüße,
Claudia
Ja, es sieht dort ganz traumhaft aus! Mein Filius war als Kind in einer Waldgruppe und eines Tages hieß es, sie hätten Bäume umarmt und die Bäume sprechen hören. Ich habe das aus Neugierde auch einmal probiert und fand es nicht nur charmant, ich glaubte auch ein Rauschen im Stamm zu hören : ) Ich kann wirklich nicht verstehen, warum einigen Menschen die Natur so vollkommen egal ist. Hier, in meinem kleinen Wohnort, beobachte ich, dass viele – junge Menschen und Erwachsene – zunehmend Müll achtlos wegwerfen. Das beginnt bei einer typischen Zigarettenkippe, geht über Tempos, Chips-Tüten, Getränke-Dosen und Flaschen bis hin zu Kartons aus der Steh-Pizzeria. Ich möchte dann wirklich schreien. Übrigens habe ich unlängst in Katwijk aan Zee eine tolle Aktion gesehen: An Holzpfählen hingen gleich am Zugang zum Strand kleine braune Papiertüten mit der Aufschrift: „Für deinen Abfall!“ Ob die nun von denjenigen mitgenommen werden, die ohnehin ihren Abfall wieder mitnehmen würden oder vielleicht auch von den „Rüpeln“ – wer weiß. Gefreut hat es mich allemal und der Strand sah auch sehr sauber aus! Bis bald, Jutta
Das glaube ich dir gern. Wir haben hier mal miterleben müssen, wie große Bäume gefällt wurden. Ob du es glaubst oder nicht, aber man hatte echt das Gefühl der Baum schreit. Es ging ein Ächzen vom Stamm aus, der uns durch den Körper schoss. Dieses Erlebnis werde ich nie vergessen. Seitdem nehme ich Bäume ganz anders war. Die Vermüllung ist echt ein weiteres Problem. Schade, dass so wenig Rücksicht nehmen. Seitdem ich weiß wie schädlich Plastik für die Umwelt ist, sammel ich ganz oft fremdem Müll auf. Fühlt sich irgendwie gut an, das zu tun. Ansonsten finde ich die Aktion gut die du beschreibst, aber eigentlich gibt es hier ja genug Mülltonnen, wenn der Wille da ist…!
Dir ganz liebe Grüße,
Claudia