Nordfriesische Inseln im Vergleich

Die Nordseeinsel Föhr in der Nebensaison - Kleine Stippvisite in die Friesische Karibik // Foto: MeerART / Ralph Kerpa

In Nordfriesland gibt es nicht nur eine Festlandküste, sondern auch Inseln und Halligen. Drei der nordfriesischen Inseln möchten wir in diesem Beitrag ein wenig genauer vorstellen.

Was uns total fasziniert ist, dass die drei Inseln Sylt, Föhr und Amrum so nah beieinander liegen und doch unterschiedlicher nicht sein könnten. Jede dieser Inseln hat ihren eigenen unverwechselbaren Charakter und bietet eine Fülle an unvergesslichen Erlebnissen inmitten unberührter Natur. Eins haben sie aber gemein, sie sind Perlen der Nordsee, die mit ihrer einzigartigen Schönheit und Vielfalt Besucher aus aller Welt verzaubern.

Die Nordseeinsel Föhr in der Nebensaison - Kleine Stippvisite in die Friesische Karibik // Foto: MeerART / Ralph Kerpa

Alle drei Inseln befinden sich vor der Westküste Schleswig-Holsteins und liegen innerhalb des nordfriesischen Wattenmeeres, das vom Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer umgeben ist. Während Föhr und Amrum meist von Dagebüll aus mit der Fähre angesteuert werden, kommt man nach Sylt mit der Marschbahn. Zumindest sind das die Hauptverkehrsadern für die Inseln vom Festland aus. Natürlich gibt es auch hier ein paar Ausnahmen. Sylt zum Beispiel kann man auch von Rømø aus mit der Fähre erreichen. Eine weitere Möglichkeit ist das Inselhopping, denn kleine Fahrgastschiffe bieten in der Urlaubssaison kleine Ausflugsfahrten an. Sowohl auf Sylt als auch auf Föhr gibt es auch einen kleinen Flughafen, der von kleinen Flugzeugen genutzt werden kann.

Dagebüll mit seinem Fährhafen an der Nordseeküste in Nordfriesland // Foto: MeerART / Ralph Kerpa

Die Insel Sylt

Immer wieder heißt es, dass Sylt bei uns Deutschen die beliebteste Insel sein soll. Aber warum eigentlich? Was hat die Insel was andere nicht haben? Auf alle Fälle gibt es wohl keine andere Insel, über die so viel geredet wird, wie Sylt. Ein Ruf eilt ihr dabei besonders voraus, nämlich, die Insel der Schönen und Reichen zu sein. Wir sind der Meinung, dass Sylt noch viel mehr zu bieten hat als nur schicke Autos und Villen. Landschaftlich gesehen ist Sylt eine ganz besondere Insel. Neben feinsandigen Stränden gibt es steile Klippen und natürlich überall die Weite des Himmels.

Der Lister Ellenbogen und seine atemberaubenden Landschaft am nördlichsten Zipfel Deutschlands // Foto: MeerART / Ralph Kerpa

Sylt ist eigentlich voller Widersprüche und irgendwie auch nicht. Die Insel beherbergt einige der eindrucksvollsten Dünenlandschaften entlang der deutschen Nordseeküste. Diese Dünen sind nicht nur geduldige Fotomotive, sondern auch ökologisch wertvoll. Für eine Vielzahl von Pflanzen- und Tierarten dienen sie als Lebensraum. Das Wattenmeer vor Sylt ist Teil des UNESCO-Weltnaturerbes und bietet eine einzigartige Lebensumgebung für zahlreiche Meeresbewohner, verschiedene Vogelarten, Muscheln, Krebse und andere wirbellose Tiere. Die Gezeiten des Wattenmeeres sorgen für ein ständig wechselndes Ökosystem, das von Ebbe und Flut geprägt ist.

Der Lister Ellenbogen und seine atemberaubenden Landschaft am nördlichsten Zipfel Deutschlands // Foto: MeerART

Abseits der Küstenlinie bietet Sylt auch malerische Heidelandschaften, die im Spätsommer und Frühherbst in lebendigen Farben erstrahlen. Diese Heideflächen sind nicht nur schön anzusehen, sondern auch ein wichtiger Lebensraum für viele Pflanzen- und Tierarten, darunter seltene Insekten und Reptilien. Die Steilküsten von Sylt bieten spektakuläre Ausblicke auf das Meer und sind gleichzeitig ein bedeutender Lebensraum für Küstenvögel und Meeresbewohner. Diese Kliffs sind auch ein beliebtes Ziel für Wanderer, die die beeindruckende Küstenlandschaft erkunden möchten. Insgesamt ist die Natur von Sylt außergewöhnlich vielfältig und bietet sowohl für Naturliebhaber als auch für Erholungssuchende eine Fülle an einzigartigen Erlebnissen und Sehenswürdigkeiten

Der Lister Ellenbogen und seine atemberaubenden Landschaft am nördlichsten Zipfel Deutschlands // Foto: MeerART / Ralph Kerpa

Amrum – Auch Insel der Freiheit genannt

Amrum ist die Insel, die am weitesten vom Festland weg und die kleinste von den dreien ist. Bekanntestes Naturmerkmal der Insel ist zweifellos der Kniepsand, einer der breitesten Sandstrände Europas. Genau genommen ist der Kniep eine vorgelagerte Sandbank, die eigentlich nicht zur Insel gehört, aber inzwischen mit ihr verschmilzt. Der weitläufige Strand erstreckt sich kilometerweit entlang der Küste und beeindruckt mit seinem feinen, weißen Sand. Der Kniepsand ist nicht nur ein Paradies für Sonnenanbeter, sondern auch ein wichtiges Brutgebiet für verschiedene Vogelarten.

Der unendliche Kniepsand auf der Nordseeinsel Amrum // Foto: MeerART / Ralph Kerpa

Wie die anderen nordfriesischen Inseln liegt auch Amrum im Wattenmeer, das zum UNESCO-Weltnaturerbe gehört. Das Wattenmeer vor Amrum ist von einer atemberaubenden Landschaft aus Prielen, Salzwiesen und Wattflächen geprägt und bietet Lebensraum für eine Vielzahl von Meeresbewohnern. Amrum verfügt über mehrere Naturschutzgebiete, darunter das Naturschutzgebiet Amrumer Dünen, Amrumer Odde und das Vogelschutzgebiet Amrum-Breite. Diese Schutzgebiete schaffen wichtige Lebensbedingungen für eine Vielzahl von Pflanzen- und Tierarten.

Der unendliche Kniepsand auf der Nordseeinsel Amrum // Foto: MeerART / Ralph Kerpa

Ruhe und Entspannung

Abseits der Strände bietet Amrum eine abwechslungsreiche Küstenlandschaft mit malerischen Dünen und sanften Hügeln. Die Insel ist ein beliebtes Ziel für Wanderer, die die vielfältige Natur erkunden möchten.

Im Vergleich zu den beiden anderen nordfriesischen Inseln ist Amrum weniger touristisch erschlossen und bietet daher eine ruhigere und entspanntere Atmosphäre. Die unberührte Natur und die abgeschiedenen Strände machen Amrum zu einem idealen Ziel für Naturliebhaber und Erholungssuchende. Amrum ist ein Juwel der nordfriesischen Inseln, das mit seiner einzigartigen Naturlandschaft und seinem entspannten Lebensstil Besucher aus aller Welt anzieht.

Föhr, die friesische Karibikinsel

Es heißt, dass Wyk auf Föhr 1819 zum ersten Seebad an der schleswig-holsteinischen Nordseeküste ernannt wurde. Bis heute scheint die kleine Stadt am Meer mit ihren verwinkelten Gassen, den urigen Friesenhäusern und den zahlreichen Restaurants und Cafés nichts von ihrer Beliebtheit eingebüßt zu haben.

Die Nordseeinsel Föhr in der Nebensaison - Kleine Stippvisite in die Friesische Karibik // Foto: MeerART / Ralph Kerpa

Föhr ist bekannt für seine weiten grünen Marschwiesen, die von Deichen gesäumt sind. Diese fruchtbaren Wiesen bieten Lebensraum für eine Vielzahl von Pflanzen- und Tierarten und prägen das charakteristische Landschaftsbild der Insel. Die Küstenlandschaften von Föhr sind gesäumt von malerischen Sandstränden, sanften Dünen und idyllischen Deichen. Die Insel bietet zahlreiche Möglichkeiten zum Wandern, Radfahren und Entspannen entlang der Küste. Darüber hinaus verleihen die pitoresken Dörfer, die traditionellen Reetdachhäuser und die gastfreundlichen Einwohner der Insel ein besonderes Flair, das Besucher immer wieder zurückkehren lässt.

Die Nordseeinsel Föhr in der Nebensaison - Kleine Stippvisite in die Friesische Karibik // Foto: MeerART / Ralph Kerpa

Im Verhältnis zu den anderen beiden nordfriesischen Inseln ist Föhr am schnellsten zu erreichen und damit nicht nur ein beliebtes Ziel für Langzeiturlauber, sondern auch für Tagesgäste. Die Küstenlandschaft der Insel und die Bäderarchitektur erinnern an manchen Stellen auch ein wenig an die Ostseeküste. Insgesamt ist Föhr eine einladende Insel, die mit ihrer natürlichen Schönheit, ihrem gesunden Klima und ihrem entspannten Lebensstil begeistert. Ob man die Natur erkunden, am Strand entspannen oder einfach die einzigartige Atmosphäre der Insel genießen möchte, Föhr bietet für jeden etwas Besonderes.

Natürlich verfügt auch die nordfriesische Insel Föhr über mehrere Naturschutzgebiete, darunter das Naturschutzgebiet Föhrer Marsch und das Vogelschutzgebiet Föhr-Amrum. Diese Schutzgebiete sind wichtige Lebensräume für seltene Vogelarten und andere Tierarten und tragen zum Schutz der einzigartigen Natur Föhrs bei.

Die Nordseeinsel Föhr in der Nebensaison - Kleine Stippvisite in die Friesische Karibik // Foto: MeerART / Ralph Kerpa

Alle drei Inseln sind ein Paradies für Vogelbeobachter, insbesondere während der Zugvogelsaison im Frühjahr und Herbst. Tausende von Vögeln machen auf ihrer Reise zwischen ihren Brutgebieten im Norden und ihren Überwinterungsgebieten im Süden Halt auf der Insel. Die Vielfalt der Vogelarten, die man hier beobachten kann, ist beeindruckend.

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