Jubiläumsbesuch! 10 Jahre nach dem ersten Einlauf der „Queen Mary 2“
Am Samstag war es soweit, die „Königin der Meere“ besuchte wieder die Hansestadt. Diesmal war es jedoch ein besonderer Besuch, es war der Jubiläumseinlauf. Gestern genau vor 10 Jahren, am 19. Juli 2004, kam die „Queen Mary 2“ das erste Mal nach Hamburg, und damit begann eine ganz besondere Beziehung.
Als 1998 die Cunard-Line den Bau eines neuen Transatlantikliners bekannt gab, ahnte noch niemand was sich daraus später entwickeln würde. Das Schiff sollte zwischen Southampton und New York verkehren und schon die nackten Zahlen, die später noch nach oben korrigiert wurden, waren gigantisch. Die Reederei plante ein Schiff mit einer Tonnage von ca. 84.000 BRZ und Platz für etwa 2.000 Passagiere.
Den Zuschlag für den Bau des Schiffes bekam die französische Werft „Alstom Chantiers de l´Atlantique“. Der Baubeginn erfolgte mit dem Zuschnitt der ersten Stahlplatte am 16. Januar 2002, und die Kiellegung im Baudock der Werft begann am 04. Juli 2002. Während der Bauzeit des Schiffes waren an die 20.000 Menschen mit der Planung und dem Bau beschäftigt. Es wurden über 300.000 Einzelteile aus Stahl von den Werftarbeitern verbaut, die wiederum erbrachten etwa 8 Millionen Arbeitsstunden.
Der Stapellauf der „Queen Mary 2“ war am 21. März 2003 und getauft wurde der Luxusliner am 08. Januar 2004 von niemand geringerem als Königin Elisabeth II.
Am 15. November 2003 ereignete sich auf der französischen Werft ein tragischer Unfall. Eine Gangway stürzte ein, dabei kamen 16 Menschen ums Leben und 32 weitere wurden schwer verletzt. Dieser Unfall ging damals durch die Medien und überschattete den Bau der „Queen Mary 2“.
Die Cunard-Line übernahm die „Queen Mary 2“ am 22. Dezember 2003 nach einer Bauzeit von weniger als zwei Jahren. Die Jungfernfahrt der „Königin der Meere“ erfolgte am 12. Januar 2004. Der neue Transatlantikliner war zum damaligen Zeitpunkt nicht nur das größte, sondern mit Fertigungskosten von über 800.000 Millionen US-Dollar auch das teuerste Passagierschiff, was jemals gebaut wurde. Die „Queen Mary 2“ sollte von nun an das Flaggschiff der Reederei sein.
Der Heimathafen der „Queen Mary 2“ war von 2003 bis zum 01. Dezember 2011 Southampton. Von da an ist sie jedoch auf den Bermudas zuhause. Da die Inselgruppe mit zum Vereinigten Königreich gehört, hat sich die Beflaggung dadurch aber nicht geändert. Der offizielle Grund für die Verlegung des Heimathafens birgt einen Hauch von Romantik in sich. Die Nachfrage nach Hochzeiten auf Kreuzfahrten soll die Reederei zu dieser Maßnahme geführt haben. Da auf den Bahamas Trauungen auf Kreuzfahrtschiffen erlaubt sind und nach britischem Recht nicht, soll der Heimathafen deswegen dorthin verlegt worden sein.
Die „Queen Mary 2“ besuchte die Hansestadt Hamburg das erste Mal am 19. Juli 2004 und machte in der HafenCity an dem damaligen „Grasbrook-Terminal“ fest. Das Ereignis zog mehr als 500.000 Besucher an, die alle die „Königin der Meere“ aus der Nähe sehen wollten. Es war eine Wahnsinns-Atmosphäre und ein unglaublicher Erfolg. Die Buchungsanfragen bei der Reederei stiegen seit diesem Besuch und so wurden kurzerhand die Reisepläne für das Jahr 2005 geändert. Die „Queen Mary 2“ läuft die schöne Hansestadt inzwischen regelmäßig an und sorgt damit für Begeisterung bei ihren unzähligen Fans. Fans, die sie jedes Mal wieder gebührend empfangen und verabschieden. Sie macht immer noch am gleichen Terminal in der HafenCity fest, nur heißt dieses jetzt „Cruise Center HafenCity“. Zum Besuch der Queen findet in der HafenCity auch immer ein umfangreiches Rahmenprogramm unter dem Namen „Queen Mary 2 Day“ statt.
Zum gestrigen Jubiläumsbesuch war die Queen natürlich pünktlich, schon morgens säumten Schaulustige mit Fahnen auf beiden Uferseiten ihren Weg. Uns hatte es an den Elbstrand beim Stage Theater verschlagen, hier hatte man einen schönen Blick auf die Landungsbrücken und man konnte das Szenario entspannt verfolgen. Es sieht einfach fantastisch aus, wie dieser Gigant aus Stahl langsam um die Ecke kommt und sich durch den Hafen schiebt. Diese Darbietung ist immer wieder beeindruckend, und wenn dann auch noch die Typhone erklingen, sorgt dies für absolutes Gänsehaut-Feeling und bei dem ein oder anderen auch für feuchte Augen. Gegen 09:30 Uhr wendete die 354 Meter lange Queen am Chicagokai und machte anschließend am „Cruise Center“ in der HafenCity fest. Hier fand natürlich auch zum 10-jährigen Jubiläum ein buntes Programm mit vielen Aktionen in der „QM2 Day Village“ statt. Den ganzen Tag über strömten zehntausende in die HafenCity und feierten den Besuch des Luxusliners, dem Lieblingsschiff der Hamburger.
Das Auslaufen und das dazugehörige „Schauspiel“ schauten wir uns zuerst vom Liegeplatz der „Schaarhörn“ aus an. Das Elbufer war auf beiden Seiten gut gefüllt, ganze Familien mit Picknickkörben, Kühltaschen, Decken und Campingstühlen machten es sich bequem und schauten gespannt auf die Elbe. Hier herrschte ein reges Treiben, viele Traditionsschiffe, Barkassen, Segel- und Sportboote kreuzten umher und sammelten sich dann nach und nach beim Liegeplatz der „Queen Mary 2“. In dem ganzen Getümmel sah und vor allem hörte man auch immer wieder „Partyboote“ wie der schwimmende Club „Hedi„, auf denen ordentlich gefeiert und getanzt wurde. Einfach genial. Es war eine schöne, friedliche, entspannte und ansteckend fröhliche Stimmung. Alle fieberten nur dem einen Moment entgegen. Gegen 21:20 Uhr war es dann auch soweit. Die „Queen Marry 2“ machte die Leinen los und ihre Typhone erklangen. Gänsehaut pur! Umringt von unzähligen Booten setzte sie sich dann in Bewegung. Sie verließ ihren Liegeplatz am „Cruise Center“ und es folgte die Sailaway-Show „MILLE SALUTI HAMBURG“ mit einem großen Feuerwerk. Es ist jedes Mal wieder ein fantastischer Anblick.
Wir beschlossen weiter zum Bubendey-Ufer zu fahren, um dort ein letztes Mal einen Blick auf die „Queen Marry 2“ zu werfen. Es ging über die Köhlbrandbrücke in Richtung Petroleumhafen. Am Bubendey-Ufer angekommen, sahen wir auch dort schon eine Menge parkender Autos. Es bot sich uns das gleiche Bild wie man es am gestrigen Abend wohl überall entlang der Elbe im Hafen beobachten konnte. Zahlreiche Menschen, die noch einmal einen Blick auf die Queen werfen wollten, bevor sie sich endgültig verabschiedete und ihre Überfahrt nach New York antrat.
Ahoi „Queen Mary“ und bis zum nächsten Mal im schönen Hamburg … 😉
Technische Daten:
IMO-Nr.: 9241061
Typ: Kreuzfahrtschiff
Baujahr: 2003
Tonnage: 151400
Tragfähigkeit: 19189 t
Passagiere: 2620
Länge: 345,00 m
Breite: 45,00 m
Tiefgang: 10,30 m
Leistung: 60438 kW
Geschwindgkeit: 30,00 kn
Heimathafen: Hamilton
Flagge: Bermuda
4 Kommentare zu „Queen Mary 2 und Hamburg – Eine besondere Beziehung“
Hallo Ralph,
toller Bericht über die Queen Mary 2 und vor allem mit den eindrucksvollen Bildern.
Herzliche Grüße
Axel
Hallo Axel,
schön das Dir der Beitrag gefällt … da freuen wir uns 🙂
Dankeschön und einen schönen Start in die Woche.
LG Ralph
Moin!
Es war ein schönes und unvergessliches Jubiläum mit der Queen bei euch in Hamburg. Das schönste aber ist, dass wir morgen schon wieder im schönen Hamburg sind um die Cruise Days zu feiern … 🙂
Tom
Hallo Tom,
das ist ja toll. Das Wetter soll ja auch mitspielen, dann kann es ja nur wieder ein super Event werden. Wir wünschen euch viel Spass in Hamburg.
Liebe Grüße
Claudia