Die Hohwachter Bucht und ihre Gesichter

Impressionen aus dem schönen Hohwacht an der Ostsee // Foto: MeerART

Eine Bucht, ein Strandweg – eine Route voller Gegensätze

Die Hohwachter Bucht ist eine Unterbucht der Kieler Bucht an der nördlichen Küste von Wagrien in Schleswig-Holstein. Unsere Route führt diesmal an der Küste zwischen den beiden militärischen Sperrgebieten entlang. Zu den beliebtesten Ostseebädern an der Hohwachter Bucht zählen Hohwacht, Behrensdorf, Sehlendorf und Weissenhäuser Strand. Die vielen Facetten der Landschaft und die Gesichter der Seebäder wollen wir uns mal genauer betrachten.

Der Ferien- und Freizeitpark Weißenhäuser Strand an der Ostsee // Foto: MeerART

Der Weissenhäuser Strand

Da Putlos ein militärisches Sperrgebiet ist, beginnen wir die Route am Weissenhäuser Strand. Das Schöne an dieser Route ist, dass man die Straße hinter sich lassen kann und über einen Strandweg – teilweise asphaltiert, aber oft nur Sandweg – zu Fuß oder per Fahrrad, immer an der Küste entlang, diese einmalige Landschaft erkunden kann. Es lohnt sich wirklich, fernab von Straßenlärm in diese einmalige Natur einzutauchen.

Der Ferien- und Freizeitpark Weißenhäuser Strand an der Ostsee // Foto: MeerART

Die Weissenhäuser Brök

Die Weissenhäuser Brök ist ein rund 57 Hektar großes Naturschutzgebiet, welches zum überwiegenden Teil aus vergrasten und mit Heide bewachsenen Dünen geprägt ist. Die Dünen bieten zahlreichen Pflanzen und Tieren einen einzigartigen Lebensraum. In den trockeneren Gebieten sind besonders viele Farn- und Blütenpflanzen anzufinden, während an den Spülsäumen salztolerante Pflanzen prächtig gedeihen. Viele Teile des Naturschutzgebietes werden mit schottischen Hochlandrindern beweidet. Ich finde, die geben diesem Landstrich eine wilde, fast ursprüngliche Note.

Der Ferien- und Freizeitpark Weißenhäuser Strand an der Ostsee // Foto: MeerART

Der Bereich zwischen dem Naturschutzgebiet und dem etwas südlich liegenden Naturschutzgebiet „Wesseker See“ wird touristisch genutzt. Durch die Dünenlandschaft verlaufen mehrere Wege zum Strand, damit das eigentliche Schutzgebiet nicht betreten werden muss/soll. Leider halten sich nicht alle daran. Das touristische Angebot reicht vom Campingplatzliebhaber bis hin zum Ferien- und Freizeitparkurlauber.

Der Ferien- und Freizeitpark Weißenhäuser Strand an der Ostsee // Foto: MeerART

Von Ruhe und Erholung jedoch keine Spur, denn hier wird alles für den typischen Massentourist geboten, wie wir in unserem Beitrag über den Weissenhäuser Strand bereits berichteten. Für mich eher eine gruselige Vorstellung und völlig untypisch für so eine schöne Natur.

Weissenhaus - Grand Village Resort & SPA am Meer // Foto: MeerART

Das Gut Weissenhaus

Die Route führt uns weiter Richtung Weissenhaus und damit zu dem neu eröffneten Weissenhaus Luxus Grand Village Resort & Spa am Meer. Auch wenn Gut Weissenhaus der Namensgeber von dem Ferienpark Weissenhäuser Strand ist, haben beide so gar nichts miteinander zu tun. Hier sucht eher der Wohlhabende, fernab von Massentourismus, nach Erholung. Das 75 Hektar große Gelände, das einem Dorf gleicht, besticht durch das Zusammenspiel aus einer Parkanlage, einem Wald und der Nähe zu Strand und Meer. Der Strandbereich wird zu beiden Seiten von einer Steilküste eingebettet.

Weissenhaus - Grand Village Resort & SPA am Meer // Foto: MeerART

Hier am Strand befindet sich auch das Restaurant Bootshaus Weissenhaus. Den traumhaften Blick auf die Ostsee kann man sowohl von der Terrasse des Bootshauses wie auch im angrenzenden Loungebereich mit Sitzkissen, Strandkörben und Feuerstellen genießen. Einfach schön, gerade weil weder zur rechten noch zur linken Seite etwas Störendes ist.

Weissenhaus - Grand Village Resort & SPA am Meer // Foto: MeerART

Die Qual der Wahl, ob am Strand selber oder aber an der Strandstraße lang, fällt nicht ganz leicht. Der feine weiße Sandstrand wirkt natürlich und fast ursprünglich und man möchte die Füße am liebsten nie wieder in Schuhe zwängen. Doch auch der Blick durch die alten Bäume von der Straße aus ist ein Traum. Am besten man nimmt sich die Zeit um beides zu erleben.

Weissenhaus - Grand Village Resort & SPA am Meer // Foto: MeerART

Ein kleines Stückchen weiter befindet sich noch das Strandbistro „Alte Liebe“, ein Anlaufpunkt für Jedermann, dem es nach einer herzhaften Currywurst oder einem Stück Kuchen mit Kaffee lüstet.

Impressionen von der Hohwachter Bucht // Foto: MeerART

Der Sehlendorfer Binnensee

Unsere Reise geht weiter Richtung Blekendorf zum Sehlendorfer Binnensee. Dieser Binnensee ist der einzige Strandsee in der Hohwachter Bucht, der noch eine offene Verbindung zur Ostsee besitzt. Die biologisch interessantesten Teile dieses Schutzgebietes sind von einem Wanderweg aus und über zusätzliche Einrichtungen, wie beispielsweise zwei Aussichts-Plattformen, gut einzusehen.

Impressionen von der Hohwachter Bucht // Foto: MeerART

Auch hier findet man keinen Massentourismus. Neben wunderschönen und liebevoll gepflegten Ferienwohnungen und –häusern, Pensionen und Bauernhöfen bietet Blekendorf mit seinem Umland die idealen Voraussetzungen für einen Familienurlaub in intakter Natur. Auch an Campingliebhaber wurde hier gedacht. In unmittelbarer Strandnähe – denn auch hier gibt es einen traumhaften Strand – befinden sich moderne Campingplätze, ja sogar Wassersportler kommen auf ihre Kosten, sofern der Wind mitspielt.

Das einstige Fischerdorf Hohwacht

Weissenhaus - Grand Village Resort & SPA am Meer // Foto: MeerART

Weiter geht es nach Hochwacht, dem einstigen Fischerdorf mit bewegter Vergangenheit. Hier wird von der kleinen, verwunschenen Reetdachkate am Meer, dem eleganten Luxushotel mit Wellnesslandschaft oder zahlreichen Ferienwohnungen, -häuser bis hin zum Hotel alles geboten.

Impressionen aus dem schönen Hohwacht an der Ostsee // Foto: MeerART

Der Ort bietet für jeden Geschmack und Geldbeutel etwas, ohne sich verbiegen zu müssen. Schöne Sandstrände, naturbelassene Wälder, Naturschutzgebiete und die einzigartige bewaldete Steilküste (der Buchholz und der Kreuzkamp) zeichnen diesen Ort aus. Er strahlt zu jeder Jahreszeit Ruhe und Gelassenheit aus.

Impressionen aus dem schönen Hohwacht an der Ostsee // Foto: MeerART

Wer sich die Mühe macht die Steilküste raufzusteigen, wird nicht nur mit mächtigen Eichen und Buchen, die den Weg säumen, belohnt, sondern hat von der Aussichts-Plattform “Hohwachter Ausguck” einen fantastischen Blick auf´s Meer. Am Hauptstrand gibt es noch die “Hohwachter Flunder”, so wird hier die 370 m² große Seeplattform wegen ihrer Form genannt.

In den Dünen von Hohwacht gibt es noch historische Badehütten, die so in Deutschland nirgendwo mehr aufzufinden sein sollen.

Impressionen aus dem schönen Hohwacht an der Ostsee // Foto: MeerART

Kurz bevor man Hohwacht verlässt gibt es noch ein Hotel „Genueser Schiff“. Von hier hat man nicht nur einen traumhaften Blick auf die Ostsee, die bieten auch einen verlockenden Service an.

Impressionen aus dem schönen Hohwacht an der Ostsee // Foto: MeerART

Bei ihnen kann man von 10 – 18 Uhr einen Strandkorb mit ganz besonderem Service buchen. Morgens gibt es ein Frühstück mit einem Glas Champagner, mittags ein Mittagessen (allerdings ohne Getränke), nachmittags bekommt man noch Kaffee und Kuchen und abends gibt es zum Sun-Downer noch einen Cocktail nach Wahl. Das ganze für 58,00 Euro pro Person. Wer Interesse an so einem Lazy-Day hat, kann diesen Service unter der Telefonnummer: 04381/7533 buchen.

Impressionen aus dem schönen Hohwacht an der Ostsee // Foto: MeerART

Von Lippe nach Behrensdorf

Der nächste Stopp ist in Lippe. Dort gibt es einen kleinen idyllisch gelegenen Hafen. Am besten ihr versucht erst gar nicht mit dem Auto anzureisen. Trotz Lokalität mit Blick zum Strand hat man eher das Gefühl, die wollen unter sich bleiben. Parken ist überall verboten und auch ansonsten ist jeder Zutritt untersagt. Schade eigentlich. Einzige Möglichkeit nicht gleich abgeschleppt zu werden, ist ein Besuch im Restaurant „Klabautermann“,  nachdem man sich dort ein Parkticket geholt hat.

Impressionen aus dem schönen Hohwacht an der Ostsee // Foto: MeerART

Etwas enttäuscht sind wir weiter Richtung Behrensdorf. Eingerahmt von dem Kleinen und Großen Binnensee, liegt das Feriengebiet dicht am Naturstrand. Als Wahrzeichen des Ortes gilt der Leuchtturm „Neuland“ aus dem Jahr 1918, der nicht nur ein beliebtes Ausflugsziel, sondern auch ein begehrter Ort zum Heiraten ist. Aber Vorsicht, dieser dient der Bundeswehr als Warnsignalturm – könnte also laut werden.

Campingplätze in Strand- und Leuchtturmnähe, viele liebevoll eingerichtete Ferienhäuser und Urlaub auf dem Bauernhof sind hier die vorherrschende Art seinen Urlaub zu gestalten.

Impressionen von der Hohwachter Bucht // Foto: MeerART

Die Landschaft in dem Naturschutzgebiet ist einmalig und kann auf dem Strandweg zu Fuß oder mit dem Fahrrad erkundet werden. Das Gebiet ist ca. 151 Hektar groß und umfasst den östlichen Teil des Großen Binnensees, die angrenzenden naturnahen Verlandungszonen sowie die bewaldeten Hangbereiche. Die Nehrungs- und Strandwall-Biotope des Kronswarders zwischen dem Großen Binnensee und der Ostsee gehören ebenfalls mit zu diesem Naturschutzgebiet. Sogar einen Seeadler soll man hier beobachten können.

Impressionen von der Hohwachter Bucht // Foto: MeerART

Hier endet auch so langsam unsere Route, denn hier grenzt das andere militärische Sperrgebiet „Todendorf“ an. Wenn man sich wirklich die Zeit nehmen kann mit offenen Augen durch diese Region zu gehen, dann kann man eigentlich nur feststellen, wie schön das Land Schleswig-Holstein mit seinen vielen Gesichtern ist.

Impressionen von der Hohwachter Bucht // Foto: MeerART

Auf dem Heimweg entdeckten wir zum Abschluss noch einen traumhaften Blick über den Großen Binnensee. Wenn man von Lütjenburg kommend, sich kurz vor dem Ortsschild Stöfs befindet, gibt es den Ausblick vom Königsstein (Gedenkstein von König Wilhelm der I. von Preußen).

Impressionen von der Hohwachter Bucht // Foto: MeerART

Bei klarer Sicht kann man über die Hohwachter Bucht bis hin zur Insel Fehmarn blicken.

Meer, Wohnen & Genießen

Verliebt in den Norden - weil der Norden glücklich macht.

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4 Kommentare zu „Die Hohwachter Bucht und ihre Gesichter“

  1. Hallo Claudia,
    Nord- und Ostsee habe ich schon immer geliebt, aber nicht gewusst, dass es so viele schöne Ecken gibt. Man ist immer wieder versucht, an die gleichen, mondänen Badeorte zu fahren. Wie viel schöner ist alles drum rum. Vielen Dank für eure Berichte und Recherchen, die sicher sehr aufwändig sind.

    1. Liebe Rita,

      das freut uns sehr, wenn wir dazu beitragen können neue Orte zu entdecken. Dafür gibt es auch echt viel zu viele um immer nur an die gleiche Stelle zu fahren.

      Liebe Grüße
      Claudia

  2. Hallo 2003-2015 Hohwacht immer im August. Der wundervollste Küstenort der Ostsee. Endlich am 23. Oktober 2021 fahren wir wieder dorthin. Wir hatten sehr sehr lange nach einem Ort gesucht der ruhig und dennoch attraktiv ist und sind 2003 auf Hohwacht gestoßen. Vorher waren wir schon einemal hier aber nur ein kurzer Besuch 1985, 2003 fiel mir wieder ein wie schön es dort eigenlich ist und so kamen wir nach Hohwacht.
    UNTER EINEM DACH VON BÄUMEN Familie Oho

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