In unserem heutigen Beitrag dürft ihr mir über die Schulter gucken, wie ich in unserem Garten ein neues Schattenbeet mit einigen meiner Lieblingsstauden anlege.
Die letzten Tage zeigen es ganz deutlich, der Sommer verabschiedet sich und der Herbst steht vor der Tür. Bei Gartenfreunden dürfte das Herz nun höher hüpfen, denn der Herbst ist die beste Zeit um Beete neu anzulegen, umzugestalten oder Pflanzen umzusetzen. Der Boden ist vor dem anstehenden Winter noch warm genug, so dass neu gesetzte Pflanzen in der Regel ausreichend Wurzeln bilden und anwachsen können. Das hat den Vorteil, dass sie für den nächsten Sommer besser gewappnet sind, als wenn man sie erst im Frühjahr pflanzt.
Schattenbeete strahlen Ruhe aus
Da wir in unserem Garten viele schattige Bereiche haben, habe ich mich lange damit auseinandergesetzt, wie man diese Beete attraktiv gestalten kann. Über die Jahre habe ich einige Varianten probiert und festgestellt, dass es viele tolle Pflanzen für Schattenbeete gibt. Inzwischen bin ich sogar richtig begeistert von unseren Schattenbeeten, denn das diffuse Licht, gepaart mit den richtigen Stauden, hat eine imposante Ausstrahlung.
Direkt vor unserer Terrasse haben wir einen roten Fächerahorn und einen gelben Wacholder, die dafür sorgen, dass der Bereich davor den Sommer über im Schatten liegt. Mit der bisherigen Bepflanzung war ich nicht ganz zufrieden, also entschied ich mich dieses Beet in diesem Herbst neu anzulegen. Los geht’s.
Als erstes habe ich alle alten Pflanzen, die mir dort nicht mehr gefielen, ausgegraben und umgesetzt. Damit habe ich eine freie Fläche, auf der ich dann die neuen Stauden – noch in den Töpfen – erstmal so platzieren kann, bis es ein harmonisches Bild ergibt. Da der Farn (Dryopteris affinis) von allen am größten ist, habe ich diesen in den Hintergrund gesetzt. Ich finde, da schafft er eine gute Verbindung zwischen dem Ahorn, dem Wachholder und den Hanfpalmen.
Die Hosta „Blue Mammoth” mit den silbrig-grauen Blättern zählt zu meinen Lieblings-Hostas. Sie geben dem Schattenbeet durch ihre doch relativ hellen Blätter nicht nur ein wenig Licht, sondern sie passen auch perfekt zu den rotlaubigen Heuchera (Alunrod). Da Hostas Schatten lieben, habe ich sie dicht am Wacholder platziert. Die Heuchera nimmt mit ihren roten Blättern den Farbton vom Ahorn auf und passt für mich daher perfekt als Kontrast auf die andere Seite des Farns. Heuchera Stauden können übrigens sowohl in den Schatten als auch in die Sonne gepflanzt werden. Auch daher ist der Platz bei den Hanfpalmen perfekt, da dieses Beet dort noch die meiste Sonne abbekommt.
Damit Beete imposant wirken, ist es von Vorteil, wenn man Stauden in Gruppen pflanzt. Ich nehme daher meist drei von einer Sorte und pflanze diese dann leicht versetzt zueinander ein. Nicht zu dicht, denn sie wollen ja noch wachsen.
Schattenbeete leben vom Blattschmuck
Viele Stauden, die es für Schattenbeete gibt, zeichnen sich durch ihre imposanten Blätter aus. Aber es gibt auch viele Stauden, die trotzdem schön blühen. Hosta und Heuchera zum Beispiel bilden im Sommer schöne Blüten aus, die die Hummeln lieben.
Da dieses Beet relativ klein ist, war mir besonders wichtig, dass die Farben mit den vorhandenen Pflanzen harmonieren. Daher habe mich auf wenige Pflanzen beschränkt, die von der Farbe und von der Blattstruktur gut miteinander harmonieren. Damit der Farn in der Mitte nicht so alleine steht, habe ich mich für den Vordergrund ebenfalls für eine Farnvariante entschieden, und zwar für den Athyrium niponicum Metallicum. Der nimmt nicht nur die Farben von Hosta und Heuchera auf, sondern eignet sich zudem noch gut als Bodendecker. Auf der gegenüberliegenden Seite vom Beet, hinter dem Felsstein, habe ich ebenfalls schon zwei dieser Sorte.
Nachdem alle Pflanzen an ihren Bestimmungsort eingepflanzt und gut gewässert wurden, dürfen diese nun anwachsen und wir uns an ihnen erfreuen. Einen Augenblick können wir diesen Anblick noch genießen, aber später im Herbst werden die Pflanzen sich nach einer schönen Herbstfärbung zurückbilden und im nächsten Jahr dann erneut austreiben. Ich freue mich schon drauf.