Agnes Husar hatten wir euch bereits in unserer Homestory „Ein Bullerbü-Paradies mitten in Nordfriesland“ vorgestellt. Damals saß sie quasi schon auf gepackten Koffern und Umzugskartons für einen Neuanfang in Glücksburg. Über ihre Einladung, sie auch in ihrem neuen Refugium besuchen zu dürfen, haben wir uns sehr gefreut.
Als wir vor knapp zwei Jahren in den Mühlenhof kamen und das tolle Anwesen sahen, war es für uns anfangs unbegreiflich, wie man das alles hinter sich lassen kann. Aber das Leben besteht aus Veränderungen und für die Powerfrau stand ein neuer Lebensabschnitt an. Raus aus der nordfriesischen Idylle, wieder hinein in ein lebendigeres Leben. Nicht nur die Trennung von ihrem Mann trug zu dieser Entscheidung bei, sondern wohl auch Corona. „Ich fühlte mich einfach abgeschieden und allein“ verriet mir Agnes gleich zu Anfang unseres Gesprächs. So schön wie der Mühlenhof in Högel auch war, aber dort fühlte ich mich zunehmend einsam.
Und als dann noch Corona ausbrach und die Kontaktsperren folgten, fühlte ich mich dort einfach nicht mehr wohl. Also rief sie einen befreundeten Makler an, der für sie den Verkauf abwickeln sollte. Was soll ich sagen, alles verlief unter dem Deckmantel des Glücks. Nur einen Tag, nachdem sie die Zusage für die Wohnung in Glücksburg bekam, erfuhr sie vom Makler, dass das Haus in Högel verkauft sei. Da war wohl jemand ganz fest bei mir, sagte Agnes.
Dem neuen Glück entgegen
Als wir selbst damals noch auf der Suche nach einem Ankerplatz waren, haben wir uns ebenfalls in Glücksburg verliebt. Nicht nur der Name, sondern auch der Ort selbst strahlt so etwas Positives aus. Hätten wir damals eine Bleibe gefunden, wer weiß. Jedenfalls fahren wir nach wie vor mit einem Lächeln in diesen Ort. So war es auch heute, als wir uns auf den Weg zu Agens neuem Domizil machten.
Als uns unser Navi am Schloss vorbei lenkte und wir das Rosarium sahen, musste ich ein wenig schmunzeln. Von hier hatte die Rosenliebhaberin Agnes damals viele Rosen für ihren Garten im Bullerbü-Paradies in Högel erstanden. Und nun sind sie quasi Nachbarn. Wohl auch eine Form von Glück.
Ich gebe zu, ich war gespannt wie ein Flitzebogen, wie Agnes nun ihr Reich in Glücksburg hergerichtet hat und der erste Blick von außen wirkte sehr vielversprechend. Als wir an der Tür klingelten, öffnete uns eine Frau, die sofort pure Lebensfreude ausstrahlte. Was mich richtig freute, denn ohne viele Worte hatte man gleich das Gefühl, dass Agnes im Ort des Glücks angekommen zu sein schien. Sie führte uns gleich durch ihre Räume und alles, was ich mit einem offen stehenden Mund sagen konnte, war „wow“.
Wohntraum Küche
Schon ihre alte Küche war ein absoluter Hingucker, doch die neue hat uns sofort fasziniert. Die hohen Decken ließen den Raum nicht nur großzügig wirken, sondern der gekonnte Stilmix aus neuen und alten Möbeln in Verbindung mit der originalen Putzstruktur, waren einfach klasse. Die Decke und Teile der Wände wurden so freigelegt, dass Reste der Originalbemalung sichtbar wurden. Obwohl der Bereich bei der Küchenzeile eher kühl ist und fast schon ein wenig Industrielook versprüht, bekommt der Raum durch die Kombination mit den antiken Möbeln eine ganz besonders wohlige Atmosphäre. Uns hat das richtig gut gefallen.
Weiter hat mir in Agnes neuer Wohnung besonders gut gefallen, dass die Räume quasi ineinander übergehen. Von der Küche – nur durch eine Flügeltür getrennt – ging gleich das kleine Wohnzimmer ab. Auch hier bleibt Agnes ihrem Einrichtungsstil treu und verbindet Altes mit Neuem. Insbesondere die Liebe zu Dänemark lässt sich in keinem ihrer Räume leugnen. Zwar nicht aus Dänemark, aber ein Mitbringsel aus dem letzten Urlaub, ist das neue Bild über dem Sofa. Es nimmt die Farben der beiden Sofas wieder auf und passt einfach perfekt dorthin.
Ein weiterer Clou in der Wohnung ist, dass man im Grunde einmal im Kreis gehen kann. Vom Wohnzimmer aus kommt man in das Schlafzimmer, von dort in das Bad und dann wieder auf den Flur. Dieser verbindet das Gästezimmer, eine kleine weitere Küche, sowie den gemeinschaftlichen Innenhof, mit dem Wartebereich ihrer Praxis und den Praxisraum selbst.
Wohnen und arbeiten unter einem Dach
Nicht mit der Wohnung selbst hat Agnes pures Glück, sondern auch, dass sie ihre Praxis wieder mit unterbringen konnte. Alles unter einem Dach und doch für sich getrennt. So arbeitet es sich einfach perfekt.
Da verbindet uns eine weitere Gemeinsamkeit, denn für uns gibt es ebenfalls nichts Schöneres, als von zu Hause aus arbeiten zu dürfen. Ähnlich wie bei uns laufen auch bei ihr die Übergänge zwischen beruflichen und privaten Räumen fließend. Da man im Leben viel Zeit mit seiner Berufung verbringt, finde ich es besonders schön, wenn man sich die Geschäftsräume so gestaltet, dass man sich nicht nur selber wohlfühlt, sondern auch jeder, der diese von außen betritt.
Und wer in den Praxisraum von Agnes kommt, dürfte sich sofort wohlfühlen. Man spürt, wie wichtig es der systemisch narrativen Familientherapeutin ist, dass sich ihre Patienten bei ihr aufgehoben und geborgen fühlen.
Der Reiz von Innenhöfen
Innenhöfe haben per se einen ganz besonderen Reiz. Zur Wohnung von Agnes gehören gleich zwei. Ein gemeinschaftlicher, in dem man sich immer wieder mal mit anderen Nachbarn trifft, gemeinsam klönt, isst oder abends um ein Feuerchen sitzt und genießt. Und ein privater, der nur für Agnes vom Wohnzimmer aus zugänglich ist. So habe ich beides, sagt Agnes, einen Ort nur für mich zum Zurückziehen und einen, in dem ich am Leben teilhaben kann. Egal in welchen wir auch schauen, beide sind wieder so gemütlich hergerichtet, wie wir es schon vom Mühlenhof kannten. Und natürlich hat es uns auch gefreut, das eine oder andere Schätzchen, die Agnes in unserem Atelier erstanden hat, an einem schönen Platz wiederzusehen.
Nachdem wir die Fotos im Kasten hatten, haben wir uns noch gemütlich nach draußen gesetzt und bei einem klassischen Æbleskiver ausgiebig geklönt. Agnes verriet uns, dass sie zu dieser Wohnung schon lange einen Bezug hat. Sie gehörte vorher ihrer Freundin und bereits während der Sanierung vom Mühlenhof hatte sie hier oft übernachtet. Schon damals dachte sie, wenn diese Wohnung mal frei werden würde, ich würde sie nehmen. Und wie es das Glück so wollte, kam es dann auch. Während wir gemütlich plauschten, ertönte vom Rosarium leise Musik zu uns rüber. Fast, als würden wir ein privates Konzert gratis bekommen. „Habe ich es nicht gut,“ sagte Agnes. Diese Wohnung ist ein Traum für mich. Zum Strand habe ich es nur ein paar Gehminuten, meine Familie ist in der Nähe. Ich habe alles was ich brauche, bin wieder mitten im Leben und wenn man die Schmetterlinge in ihrem Bauch richtig deutet, dann hat sie auch wieder Glück in der Liebe.
Liebe Agnes, vielen Dank für die liebevolle Gastfreundschaft und, dass du uns erneut in dein Reich eingeladen hast. Wir wünschen dir weiterhin ganz viele tolle Glücksmomente in deinem Leben.
2 Kommentare zu „Ein Neuanfang im Ort des Glücks“
Oh Claudia, ich bin ganz entzückt wie schon der erste Artikel, hast es wieder so auf dem Punkt getroffen!!! Ich finde mich in jeder Zeile wieder, großartig!!!
Und weißt du, ich glaube auch dass wir/du mit solchen Beiträgen andere, insbesondere Frauen Mut machen.
Ich weiß garnicht was ich sagen soll außer DANKE
Ich würde mich immer wieder über einen Besuch von Euch sehr freuen!!!
Liebe Grüße Agnes
Liebe Agnes,
das freut mich sehr. Auch, dass du der Meinung bist, dass ich mit so etwas Mut mache. Ein sehr schöner Gedanke.
Immer wieder gerne und ganz liebe Grüße an den Ort des Glücks,
Claudia