Auf der Halbinsel Tarnewitz, östlich des Ferienorten Boltenhagen in Mecklenburg Vorpommern, ist ein Traum in weiß entstanden. Das Ferienressort zwischen Wismar und Lübeck beinhaltet zwei Hotels und einen Yachthafen.
Ein Hauch von mondäner Bäderarchitektur spiegelt sich in der weißen Außenfassade der beiden Häuser wieder, allerdings überwiegt die moderne Schlichtheit. Hier gibt es keinen Billigurlaub, aber auch keine abgehobene Luxusklasse.
Die beiden Häuser, beide von TUI geführt, sollen die unterschiedlichen Ansprüche der Touristen streng trennen. Paare und Singles, die lieber Ruhe suchen und auf Wellness stehen, sollen vom Iberotel angelockt werden, während das Dorfhotel Anlaufstelle für Familien sein soll.
Natürlich inklusive Meerblick – denn den haben alle Zimmer und Apartements an der „Weißen Wiek“.
An unseren Geburtstagen zieht es uns immer an die See, so auch als wir das erste mal die „Weiße Wiek“ entdeckten. Das war ein kalter, sonniger Wintertag im Februar und wir wollten ursprünglich nach Boltenhagen an den Strand. Da wir aber eine Abzweigung Richtung Boltenhagen verpasst hatten, sind wir durch Zufall (quasi von hinten) zur Halbinsel Tarnewitz gekommen.
Das Bauvorhaben war da noch nicht ganz abgeschlossen und wir durften daher auch nicht auf das Gelände rauf. Neugierig wie wir waren, haben wir uns aber einen Schleichweg gesucht, der parallel „Zum Hafen“ am Tarnewitzer Bach entlang, die ersten Blicke auf das Bauvorhaben erlaubte. Später nach der Eröffnung, haben wir dann gleich die ersten Bilder von der noch unberührten Landschaft geschossen.
Und wäre da nicht unser „Blog MeerART“, hätten wir uns wohl auch nie die Frage gestellt, was hier vorher einmal war. 😉 Wo heute Urlauber das Kommando angeben, ging eins das DDR-Militär in Stellung. Erst war Tarnewitz ein Fliegerhorst der Wehrmacht, später wurde es zum Stützpunkt der Nationalen Volksarmee der DDR. Seit der Wende wurde das Gelände nicht mehr genutzt und entwickelte sich zum Naturschutzgebiet.
Eines Tages jedoch, entdeckte eine Investor dieses Stück Land, kaufte es, und suchte sich Geldgeber für die Bebauung. Die Neugestaltung soll 100 Millionen Euro gekostet haben, die zu 55 Prozent von Privatleuten stammen. Der Rest kam vom Land, Bund und der Europäischen Union, die Fördergelder dafür bereit stellten.
Wir sind seitdem des öfteren hier gewesen (Tagesausflüge), um uns immer mal wieder anzugucken, wie der Flecken Erde sich verändert hat bzw. angenommen wird. Bei so großen Neubauprojekten ist es ja nicht immer gesagt, ob diese Anklang finden.
Da der Hafen sich immer mehr mit Schiffen füllte, mehr und mehr Touristen an der Promenade schlendern und somit die anfängliche Sterile etwas legte, scheint, das weiße Paradies angenommen.
Die weißen Häuser an der Werft sind inzwischen witziger weise nicht mehr „weiß“ sondern „rot“ angestrichen.
Der Strand hier ist zwar eher klein, aber sehr schön und sauber. Fast schon wie in der Karibik. 😉 Die Spitze ist Naturschutzgebiet und darf nicht betreten werden.
Bei klarer Luft kann man bis zur Insel Poel blicken und wer besonders gute Augen hat, sogar den Leuchtturm von Timmendorf entdecken.
2 Kommentare zu „Ein Traum in weiß – Boltenhagens „Weiße Wiek““
Selten einen so seelenlosen, sterilien Ort gesehen, der so über gar kein Urlaubsflair verfügt.
Einfach nur schrecklich.
Erinnert irgendwie an Plattenbauarchitektur auf Feriencharakter gequält.
Sorry – möchte dort auch zu keinem Schnäppchenpreis Urlaub machen.
Moin liebe Ilona,
die Weiße Wiek hat in der Tat nicht viel mit dem restlichen Boltenhagen gemeein. Wir sind immer ganz erstaunt, dass der artige Hotelkomplexe immer noch gebaut werden. Anscheinend zieht Masse statt Klasse immer noch.
Liebe Grüße,
Claudia