Die Meldorfer Bucht ist ein wahres Naturparadies
Ornithologen und Kitesurfen erzählen wir wahrscheinlich nichts Neues, aber für diejenigen, die bisher an der Meldorfer Bucht nur vorbei gefahren sind, ist es vielleicht ein neuer Geheimtipp. Wir nutzen diesen Abstecher ganz oft, wenn wir an der Nordsee unterwegs sind und noch mal ein wenig Ruhe tanken wollen, denn die Landschaft hier ist besonders beeindruckend.
Neben den beiden Naturschutzgebieten „Kronenloch“ und „Wöhrdener Loch“, wo viele Vögel und Pflanzen sich in Ruhe entfalten können, gibt es Bereiche, in denen man segeln oder kitesurfen kann. Diese Mischung aus Surfsee, mit Rückzugsgebiet für Tier- und Pflanzenwelt und mehreren Badestränden, finden wir besonders schön.
Ein verstecktes Kleinod
Die Meldorfer Bucht ist aber nicht ganz leicht zu finden. Man erreicht sie, indem man von Meldorf (B5) aus Richtung Wöhrden / Eidersperrwerk abbiegt. Nach ca. zwei Kilometern führt der Weg in einer Kurve links zum Speicherkoog. Bei dem Getreide-Silo muss man in die Hafenstraße einbiegen und dieser folgen.
Die Naturschutzgebiete „Wöhrdener Loch“ und „Kronenloch“
Entstanden ist dieses Naturschutzgebiet, weil man nach den Sturmfluten von 1956 und 1962 feststellen musste, dass der Küstenschutz (Deicherhöhung, Deichverkürzung) verbessert werden muss. Durch die Eindeichung der Meldorfer Bucht gingen über 1.000 ha Salzwiesen und mehr als die doppelte Fläche Watten verloren. Als Ausgleich für diesen Eingriff wurde der Speicherkoog Dithmarschen geschaffen. So entstanden im nordwestlichen Teil des Speicherkoogs das 495 ha große NSG „Wöhrdener Loch“ und im südlichen Teil das 532 ha große NSG „Kronenloch“.
Wer nicht weiß, was ein Speicherkoog ist (mussten wir auch erst nachlesen), hier die Erklärung: Koog bedeutet eingedeichtes Land und ist an der Nordseeküste durch Deichbau und Entwässerung aus der See gewonnenes flaches Marschland. Köge liegen in der Regel unter dem Wasserspiegel der angrenzenden Gewässer und müssen daher ständig entwässert werden. Dies geschieht durch Vorfluter, Siele, Schöpfwerke oder Wasserpumpen.
Die Insel Helmsand
In der Meldorfer Bucht liegt auch die unbewohnte ehemalige Insel Helmsand, die damals etwa mit einer Hallig vergleichbar war. Diese wurde schon vor etlichen Jahren durch einen Damm mit dem Festland verbunden. Sie ist ebenfalls ein Vogelschutzgebiet wie die Insel Trischen, die der Bucht vorgelagert ist. Die Sandbänke „Blauort“ und „Tertius“ dürfen nur mit besonderer Genehmigung betreten werden.
Neben der landwirtschaftlichen Nutzung, die sich fast ausschließlich auf Schafbeweidung beruht, befinden sich an der heutigen Küste ein kleiner Yachthafen mit zwei Segelvereinen und ein Wasserspeicherbecken als Surfsee.
Mehrere Vereine aus den Bereichen Naturschutz, Windsurfen, Golfen, Segeln, Modellflug tragen mit den Gemeinden Elpersbüttel, Nordermeldorf, Mitteldithmarschen und dem Kreis Dithmarschen dazu bei, dass der Meldorfer Speicherkoog ein Naherholungsgebiet für Naturfreunde und Sportbegeisterte bleibt.
2 Kommentare zu „Die Meldorfer Bucht“
Es ist für mich sehr lange her, ich kenne es noch aus meiner Jugendzeit/Gildefest und Sommerferien.
Ich bin in Meldorf geboren, meine Großeltern haben
in der Meldorf/später meine Tante gewohnt. Als Rentner
auch mein Onkel. Dort war oft Familientreffen! ich habe
selber noch meine ersten Kindergartentage dort verbracht. Da ich weder Auto fahre und auch aus Altersgründen nicht Zweirad fahre komme ich nicht hin!
Moin Ulfert,
dafür scheinst du aber noch nette Kindheitserinnerungen an Meldorf zu haben. Das ist doch auch etwaas Feines.
Liebe Grüße,
Claudia