Wer hätte gedacht, dass unser geliebtes Nordfriesland mal eine Modellregion werden würde?! Was Corona doch alles im Leben verändert. Unsere Heimat wird eine von vier Modellregionen in Schleswig-Holstein, die unter bestimmten Auflagen Urlaub möglich machen sollen.
Wenn alles klappt, dann soll es ab dem 1. Mai losgehen. Neben Büsum, der Lübecker Bucht und dem Ostseefjord Schlei startet auch Nordfriesland als Modellregion in eine neue Saison. Zu verdanken haben wir das den niedrigen Inzidenzzahlen. Noch! Ob das dabei bleibt, ist wohl weiterhin ungewiss. Eigentlich war der Start bereits für Montag angedacht, aber aufgrund steigender Zahlen im Land haben alle Modellregionen bis auf Ostseefjord Schlei und Eckernförde ihren Start erstmal verschoben. Die Lage ist und bleibt einfach unsicher. Sollten die Zahlen auch hier wieder steigen, dann wird wohl eher nichts aus dem Projekt „Modellregion“.
Ein Stück Normalität?!
Als wir heute Morgen durch Dagebüll streiften, wurden Erinnerungen an den ersten Lockdown im Frühjahr 2020 wach und doch ist diesmal alles anders. Ostern ist längst vorbei und die Saison nach wie vor nicht geöffnet. Noch steht in den Sternen ob es dieses Jahr überhaupt eine Art Sommerurlaub an den deutschen Küsten geben wird. Das macht mir persönlich Angst, denn es hinterlässt für viele von uns den bitteren Beigeschmack weiterhin keine Perspektive zu haben.
Normalität ist etwas, das sich derzeit wohl fast jeder wünscht, aber zu welchem Preis? Da scheiden sich in der Tat die Geister. Während die einen sich danach sehnen endlich wieder arbeiten zu dürfen, um aus der finanziellen Misere irgendwie herauszukommen, möchten andere einen harten Lockdown. Einige am liebsten mehrere Wochen am Stück, so groß ist die Angst vor einer Ansteckung oder der niemals endenden Situation. Letzteres treibt mir persönlich ehrlich gesagt Schweißperlen auf die Stirn. Nicht nur wegen der finanziellen Spätfolgen für uns alle, sondern auch der seelischen. Schon jetzt sind viele mit ihren Nerven am Limit und das jeder auf seine ganz eigene Art und Weise – sowohl beruflich als auch privat.
Und doch ist es spannend zu sehen, wie viele Menschen versuchen, sich an die ständig verändernde Situation anzupassen. Das Beste aus allem zu machen. Die Hauptsache ist, wieder eine Perspektive zu haben, sich gebraucht zu fühlen.
Alles auf Anfang
Die Sonne lacht und doch sind die Straßen und der Deich in Dagebüll menschenleer. Das ist irgendwie schön und doch unheimlich. Wir kommen an dem neuen Testzentrum vorbei, das ab 1. Mai seine Tore öffnen wird. Mittlerweile leben wir seit über einem Jahr mit der Pandemie und doch komme ich mir manchmal vor wie in einem falschen Film. Die vielen Menschen mit Masken, die Abstandsregeln und überall Schilder mit Warnhinweisen. Ein Sciencefiction-Film, der vorerst noch nicht enden wird. Und doch steckt auch so viel Hoffnung und Veränderung in dieser Zeit.
Was auf jeden Fall auch zu bedenken ist, das nur weil Nordfriesland Modellregion ist/wird, nicht automatisch jeder Betrieb mit am Start ist. Um öffnen zu können, muss man sich nämlich dafür bewerben. D.h. jeder Gastronom, Hotelier, oder Ferienhausbetreiber hat ganz bestimmte Auflagen zu erfüllen, die nicht ganz einfach und oft wohl auch nicht für jeden realisierbar sind. Somit werden auch weiterhin viele Betriebe geschlossen bleiben.
Wir wünschen uns von Herzen, dass das Projekt Modellregion klappt und wir alle wieder ein Stück in die Normalität zurückfinden.
2 Kommentare zu „Modellregion Nordfriesland“
Wir freuen uns, dass jetzt auch die Gastronomen und Hoteliers einen Hauch Perspektive bekommen. Gestern am Hafen von Tönning mit einer Fischsuppe und einer Weißweinschorle auf der Restaurantterrasse kam das Gefühl von Normalität langsam zurück. Ich bin stolz auf die Nordfriesen, dass sie durch besonnenes Verhalten die Inzidenzzahlen niedrig gehalten haben. Drücken wir die Daumen, dass das so bleibt…
Moin Ben,
darüber freuen wir uns auch und wir hoffen inständig, dass es von Bestand ist.
Liebe Grüße,
Claudia